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    Heute Abend streamen: So gut wie in diesem Thriller-Meisterwerk war Tom Cruise noch nie – hier wird der Action-Star zum Bösewicht!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Ob "Rosemaries Baby", "Halloween", "Cannibal Holocaust" oder "Scream": Pascal liebt das Horrorkino in seiner ganzen verstörenden Schönheit.

    Dass Tom Cruise nicht immer den schillernden Helden spielt, beweist der grandiose „Collateral“, den ihr aktuell bei Amazon Prime Video streamen könnt.

    Wer ein Faible für ausgeprägtes Stilbewusstsein oder durchkomponierte Ästhetik hat, kommt bei Michael Mann zwangsläufig auf seine Kosten. Während der Regisseur mit „Heat“ wohl nicht nur seinen bekanntesten Film, sondern auch sein absolutes Meisterwerk abgeliefert hat, zeichnen sich auch „Der Einzelgänger“, „Manhunter – Roter Drache“, „Insider“ oder „Miami Vice“ durch ein außerordentliches Gespür Bild- und Klangwelten aus.

    Das gilt auch für „Collateral“, den ihr gegen einen kleinen Aufpreis bei Amazon Prime Video streamen könnt. Der Großstadt-Thriller zieht sein Publikum nicht nur von der ersten Minute in seinen Bann, sondern fährt mit einer bis heute einzigartigen Besonderheit auf: Hauptdarsteller Tom Cruise ist hier nicht in der Rolle des Helden zu sehen (das hat „Django Unchained“-Star Jamie Foxx übernommen), sondern zum ersten und einzigen Mal als Bösewicht. Und das ist absolut famos!

    Darum geht’s in Collateral

    Max (Jamie Foxx) hält sich seit zwölf Jahren als Taxifahrer über Wasser, träumt jedoch davon, Inhaber eines eigenen Limousinenservice zu sein. Eines nachts fährt er die attraktive Staatsanwältin Annie (Jada Pinkett Smith) durch Los Angeles. In einem netten Gespräch kommen sich beiden näher als es unter Fremden normalerweise der Fall ist. Annie gibt Max sogar ihre Visitenkarte. Als nächster Fahrgast steigt der vermeintliche Geschäftsmann Vincent (Tom Cruise) in Max' Taxi ein. Er bietet ihm 600 Dollar, wenn er ihn in der Nacht zu fünf Geschäftsterminen chauffiert.

    Der lukrative Deal entpuppt sich für Max jedoch schnell als Alptraum, denn Vincent ist ein Auftragskiller, der Zeugen eines Gerichtsprozesses aus dem Weg räumen soll. Als eines der Opfer geradewegs auf das Dach von Max' Taxi kracht, beginnt eine verhängnisvolle Fahrt durch die Nacht. Die Spuren des Mordes rufen die Polizisten Fanning (Mark Ruffalo) und Weidner (Peter Berg) auf den Plan. Und Vincent steht erst am Anfang seiner Auftragsliste...

    Tom Cruise mal ganz anders

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gab es für „Collateral“ herausragende 4,5 von 5 möglichen Sternen. Unser Autor Carsten Baumgardt bezeichnet den Film darin als „innovative, intelligente Unterhaltung“. Weiter heißt es: „Mit grandiosen Bildkompositionen und den starken Darsteller*innen glänzt der Film durch eine perfekte Stimmung, die über kleinere Mängel in Sachen Spannungsaufbau gern hinwegsehen lässt.“

    Collateral
    Collateral
    Starttermin 23. September 2004 | 2 Std. 00 Min.
    Von Michael Mann
    Mit Tom Cruise, Jamie Foxx, Jada Pinkett Smith
    Pressekritiken
    3,8
    User-Wertung
    4,2
    Filmstarts
    4,5
    Im Stream

    Tatsächlich sollte man von „Collateral“ kein Hochgeschwindigkeitskino erwarten, das einzig und allein auf vordergründige Spannung ausgelegt ist. Auch wenn der Thriller wirklich sehr packend ist, hat Michael Mann hier vielmehr eine Ode an die Nacht und eine Ballade auf Los Angeles in Szene gesetzt, die das großstädtische Ambiente nutzt, um unsere beiden Hauptcharaktere mehr und mehr mit diesem verschmelzen zu lassen.

    Beeindruckend an „Collateral“ ist gerade der Auftritt von Tom Cruise, der sich hier bewusst gegen den Strich besetzen lassen hat. Sein Vincent, ein grauer Wolf, ist ein gnadenloser Killer, der im großen Finale vollkommen entfesselt durch die Stadt der Engel wütet. Dass Cruise sich öfter dazu entscheiden sollte, Antagonisten zu spielen, beweist „Collateral“ jedenfalls eindrucksvoll. Viele Kritiker*innen sind sogar der Auffassung, dass Cruise hier neben „Magnolia“ seine bisher beste Karriereleistung abgerufen hat.

    Letztendlich aber ist „Collateral“ ein atmosphärisches Brett, mit dem Michael Mann noch einmal unter Beweis stellte, dass er „alltägliche“ Dinge anders sieht und inszenieren kann als seine Kolleg*innen. Wenn man das sich bis zum Horizont erstreckende Lichtermeer von Los Angeles in „Collateral“ präsentiert bekommt, dann scheint jede Einstellung von verborgenen, sehnsuchtsvollen Unterströmungen begleitet zu werden. „Collateral“ ist daher nicht nur ein Thriller, sondern auch eine intime, sinnliche, schwelgische Odyssee, die man so wohl nur auf der Rückbank eines Taxis geboten bekommen kann.

    Streaming-Tipp: Der vielleicht beste Film der letzten 25 Jahre

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

    *Bei dem Link zum Angebot von Amazon Prime Video handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.

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