Dieser Mix aus Action, Horror & Fantasy ist bis heute einzigartig: 80er-Kult-Klassiker kehrt ins Heimkino zurück

Er wecke ein verloren geglaubtes Gefühl – „wie jenes, das man hatte, als man das erste Mal ins Kino ging“, schreibt das französische Filmmagazin Cahiers du Cinema. „Hier passt einfach alles zusammen“, titelt unser Kritiker Christian Horn, der hervorragende 4,5 von 5 möglichen Sternen locker macht. Darüber hinaus hatte er entscheidenden Anteil am Durchbruch von Hongkongs Filmlegende Leslie Cheung („A Better Tomorrow“), gilt als Wegbereiter eines eigenen Subgenres und obendrein als einer der bedeutendsten Klassiker der chinesischen Filmgeschichte: Die Rede ist natürlich von Siu-Tung Chings „A Chinese Ghost Story“ …

… der 1987 mit einem einzigartigen Mix aus Fantasy-Abenteuer, Horror-Saga, Martial-Arts-Action-Feuerwerk und erotisch aufgeladener Romanze für Furore sorgte und heute als einer der ultimativen Genrefilm-Meilensteine aus China gilt. Stolze 15 Jahre nach seiner hiesigen HD-Erstauswertung ist auch die inzwischen erfolgte Neuauflage kaum noch zu bekommen.

Dementsprechend reif ist die Zeit für frischen Nachschub, für den nun endlich gesorgt wird: Das meisterhaft inszenierte Action-Märchen erscheint am 29. März 2024 endlich wieder auf Blu-ray – aber Achtung, in stark limitierter Auflage!

Der Film liegt dabei in der altbekannten Kinofassung vor, kommt aber mit einem Extra-Schmankerl daher. Denn erstmals ist neben der neuen Synchro aus der DVD-Ära zusätzlich die alte deutsche Sprachfassung aus VHS-Zeiten an Bord. Alternativ gibt es den Film übrigens auch als Video-on-Demand, etwa bei Amazon Prime Video*.

"A Chinese Ghost Story": Nachhaltig beeindruckend

Als Ling Choi Sin (Leslie Cheung) einen aufkommenden Sturm wittert, bleibt ihm nichts anderes übrig, als in einem abgelegenen Tempel Unterschlupf zu suchen. Dass die Leute im Dorf davon sprechen, dass es in dem alten Gemäuer spuken soll, nimmt er dabei ebenso wenig ernst wie die Warnung des Schwertkämpfers und Exorzisten Yin (Wo Ma), der hier sein Unwesen treibt, um böse Geister abzuwehren. Und genau dafür bekommt der Unbelehrbare alsbald die Rechnung präsentiert.

Er verfällt einer Geisterfrau, die offenbar in dem Tempel haust – und deren Auftrag es ist, für ein blutsaugendes Baummonster Opfer anzulocken. Doch der arglose Sterbliche Ling hat Glück: Denn die mysteriöse Schönheit verfällt auch ihm und wird schließlich zu seinem Schutzgeist. Doch will er sie von ihrem tristen Schicksal befreien, bleibt ihm nichts anderes übrig, als das geheimnisvolle Baummonster zu bekämpfen…

Der Film zog nicht nur unter anderem zwei Sequels, eine TV-Serie und eine Neuverfilmung von „Ip Man“-Macher Wilson Yip nach sich, sondern legte seinerzeit auch den Grundstein für ein vor allem in den späten 80ern und frühen 90ern boomendes Genre, das Filme wie „China Swordsman“ (mit Jet Li) oder „Das unbesiegbare Schwert“ (ebenfalls mit Leslie Cheung) hervorbrachte. Seinen Höhepunkt erfuhr das Genre, wenn es nach vielen Fans geht, allerdings mit dem Film, mit dem alles begann.

Selten wurden Einflüsse wie Horror und Erotik, Fantasy und Romantik, Humor und Action ebenso spielerisch wie zügellos in Einklang gebracht. „A Chinese Ghost Story“ entführt in eine einzigartige, faszinierende Welt, in der alles möglich scheint – und in der grandios choreographierte, aufwändig inszenierte Martial-Arts-Szenen ebenso Platz haben wie verliebtes Geplänkel, Blödeleien sowie Hexen und Geister. Klar, auf diesen wilden Mix muss man sich erst einmal einlassen. Wem das jedoch gelingt, den oder die erwartet ein übernatürliches Abenteuer mit einer bis heute nahezu einmaligen Atmosphäre. Oder wie es in der FILMSTARTS-Kritik heißt: „Wer sich auf den eigentümlichen Sog des Films einlässt, wird mit ziemlicher Sicherheit nachhaltig beeindruckt sein.“

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