Kein „Star Wars“-Projekt stand seit „Der Aufstieg Skywalkers“ Ende 2019 so konkret vor einem Kinostart wie „Rogue Squadron“. Es gab nicht nur den Titel, es erschien sogar bereits ein Promovideo zum Film, in welchem Regisseurin Patty Jenkins („Wonder Woman“) ihre Leidenschaft fürs Fliegen teilte und verriet, warum es in ihrem „Star Wars“-Projekt um Luftkämpfe gehen wird. Und vor allem gab es einen ganz konkreten Kinostart: Am 20. Dezember 2023 sollte „Rogue Squadron“ starten, würde also womöglich jetzt noch in einigen Kinos laufen.
Doch alles kam anders. Erst hieß es 2021, es gebe Verzögerungen, weil der Terminplan von Regisseurin Patty Jenkins zu voll ist. Dann machten direkt danach aber Meldungen die Runde, dass der wahre Grund sei, dass das Drehbuch durchfiel und noch mal überarbeitet werden muss. Da dann aber einfach gar nichts mehr passierte, schien das Projekt aufgegeben worden zu sein.
Patty Jenkins: "Wir haben einen Deal!"
Vereinzelt gab es in der Vergangenheit schon Wasserstandsmeldungen, dass „Rogue Squadron“ zwar aufgeschoben, aber womöglich nicht für immer aufgehoben ist. Lucasfilm-Chefin Kathleen Kennedy bezeichnete so einmal „Rogue Squadron“ als „Projekt, das nicht verlassen wurde, sondern einfach nicht passiert ist“. Aber es werde noch darüber geredet. Im Mai 2023 erklärte sie, dass das Flieger-Action-Projekt immer noch als möglicher Film oder mögliche Serie in den Büchern stehe. Aber so richtig daran zu arbeiten, schien trotzdem niemand. Doch da haben wir uns womöglich getäuscht.
Denn just rund um diese Äußerungen gab es wohl längst eine neue Übereinkunft zwischen Lucasfilm und der möglichen „Rogue Squadron“-Macherin Patty Jenkins. Im Podcast Talking Pictures erklärte sie nun Gastgeber und Filmkritiker Ben Mankiewicz noch einmal, dass sie „Rogue Squadron“ wirklich in erster Linie aus Zeitgründen verlassen habe – nämlich um „Wonder Woman 3“ zu machen. Doch als zuletzt klar wurde, dass dieser Film nie mehr realisiert wird, weil die neue DC-Führung um James Gunn einen Reboot des Comic-Universums macht, nahm Jenkins wieder Gespräche mit Lucasfilm auf ... und führte diese laut eigener Aussage zu einem erfolgreichen Abschluss, der aber schnell wieder getrübt wurde: „Wir haben einen Deal genau in dem Moment geschlossen, als der Streik begann“, so Jenkins.
Die komplette "Star Wars"-Timeline: Alle Filme, Serien etc. in der richtigen ReihenfolgeDamit spielt sie auf den Streik der Drehbuchautoren und -autorinnen in Hollywood an, der am 2. Mai 2023 begann und bis Ende September 2023 andauerte. So konnte Jenkins auch die Arbeit an dem Film, zu dem sie laut eigener Aussage gerade einen neuen Vertrag abgeschlossen hatte, nicht aufnehmen. Doch seit einigen Monaten kann sie das wieder – und da es laut ihr ja den neuen Deal gibt, stellt sie fest: „Ich schulde ihnen nun einen ‚Star Wars‘-Entwurf“.
Es braucht ein besseres Drehbuch
Wie es dann weitergehe, wisse sie nicht. Doch sie sei nun erst einmal zurück an „Rogue Squadron“, stellt aber fest: „Wir müssen etwas entwickeln, wir müssen an einen Punkt kommen, wo beide Seiten super-glücklich damit sind.“
Mit ihren Äußerungen belegt Jenkins aber auch, dass die damals kursierenden Informationen nicht falsch waren. Sie gab „Wonder Woman 3“ wohl auch den Vorzug, weil das Drehbuch zu „Rogue Squadron“ eben nicht gut genug war. Denn hätte der Entwurf, den damals Matthew Robinson („Love And Monsters“) nach Jenkins' Story-Idee schrieb, überzeugt, müssten sie nun nicht an „einen Punkt kommen, wo beide Seiten super-glücklich damit sind“. Eine Partei – und das war dann in diesem Szenario sehr wahrscheinlich Lucasfilm – war es mit der alten Version wohl nicht.
"Star Wars: Rogue Squadron": Fragezeichen bleiben
Ob Jenkins wie einst bei ihrem Debüt „Monster“ das Drehbuch nun selbst schreibt oder mit einem oder mehreren Co-Autor*innen zusammenarbeitet (wie bei „Wonder Woman 1984“ und dem ersten Anlauf zu „Rogue Squadron“), ist unbekannt. Auch sonst ist nicht viel bekannt. Aus der ursprünglichen Ankündigung wissen wir noch, dass es in dem Projekt um eine neue Generation von Kampfflieger-Pilotinnen und -Piloten gehen soll, die gerade dabei sind, sich ihre Flügel zu verdienen.
Während Kathleen Kennedy in einer früheren Äußerung auch die Möglichkeit ins Spiel brachte, dass „Rogue Squadron“ vielleicht irgendwann eine Serie wird, spricht Jenkins im Podcast übrigens nur von einem möglichen Kinofilm. Ob sie den eines Tages doch noch machen kann, bleibt in den Sternen. Nachdem das Projekt lange als tot galt, sind die Chancen aber auf jeden Fall wieder gegeben.
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