Nachdem er sich schon in Sergio Leones Dollar-Trilogie als Western-Star unsterblich gemacht hat, spielte Clint Eastwood im Jahr 1971 zum ersten Mal seine vielleicht ikonischste Rolle: die des Inspektor Callahan alias „Dirty Harry“ in Don Siegels gleichnamigem Actionthriller. Bis 1988 sollte der 93-Jährige den Polizisten mit den unorthodoxen Methoden noch vier weitere Male verkörpern, wobei der von ihm selbst inszenierte vierte Teil („Dirty Harry kommt zurück“ von 1983) in kommerzieller Hinsicht den Höhepunkt darstellte.
1971 war aber noch in anderer Hinsicht ein wichtiges Karrierejahr für Eastwood: Nicht nur feierte er als „Dirty Harry“ vor der Kamera große Erfolge, auch wagte er sich zum ersten Mal auf den Regiestuhl – und startete damit eine zweite Laufbahn, die sich als ebenso prägend erweisen sollte wie seine Schauspielerei. Eastwood hat es sich dabei nicht nehmen lassen, ein wenig Cross-Promotion zu betreiben – indem er in „Dirty Harry“ einen Hinweis auf sein in den USA nur rund einen Monat vorher gestartetes Regiedebüt versteckte.
Wenn ihr den legendären Cop-Thriller bei 10 Minuten und 30 Sekunden stoppt und auf die Straße am rechten Bildrand achtet, könnt ihr im Hintergrund ein Kinoschild mit der Aufschrift „Play Misty For Me“ entdecken. Das ist der Originaltitel von Eastwoods Regie-Erstling, der hierzulande unter dem Titel „Sadistico“ ins Kino kam – und der zum Erscheinen von „Dirty Harry“ sogar tatsächlich noch in einigen US-Kinos gelaufen sein könnte. Hier seht ihr ein Bild der besagten Szene:
In dem Psychothriller spielt Eastwood den Radiomoderator Dave, der eine Affäre mit einem seiner weiblichen Fans beginnt. Als seine Freundin zu ihm zurückkehrt, will er das Verhältnis beenden – doch Evelyn (Jessica Walter) will ihn nicht so einfach gehen lassen...
Gemessen an seinem geringen Budget war „Sadistico“ ein Kassenerfolg, und nur zwei Jahre später legte der Filmemacher mit dem unterschätzten Drama „Begegnung am Vormittag“ nach. Eastwood hat seitdem mehr als 40 Filme gedreht, die ihm unter anderem zwei Regie-Oscars (für „Erbarmungslos“ und „Million Dollar Baby“) einbrachten. Für dieses Jahr ist mit „Juror #2“ sein mutmaßlich letzter Film angekündigt.
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