Nicht nur in Pixar-Animationsfilmen und dem Marvel Cinematic Universe gibt es neben den eigentlichen Filmhandlungen tonnenweise Überraschungen und Anspielungen, die nur darauf warten, von aufmerksamen Fans entdeckt zu werden. Auch früher in der Filmgeschichte haben sich Regisseur*innen schon einen Spaß daraus gemacht, kleine Querverweise zu verstecken, die einem leicht entgehen, wenn man nicht darauf achtet.
Gerade die Filme von Steven Spielberg sind eine wahre Fundgrube für Easter Eggs. Schon vor seinem Popkultur-Referenz-Feuerwerk „Ready Player One“ (2018) ließ der Regisseur so etwa in der Halloween-Sequenz von „E.T. – Der Außerirdische“ nicht nur Monster und Gespenster, sondern auch den Jedi-Meister Yoda durchs Bild laufen. Auch in den „Indiana Jones“-Filmen wimmelt es vor Hinweisen aufs „Star Wars“-Universum, was sicher nicht zuletzt der Tatsache geschuldet ist, dass „Star Wars“-Schöpfer George Lucas als Produzent, Drehbuchautor und Miterfinder der Figur eng mit dem Franchise verbunden ist.
Doch in „Jurassic Park“ (1993) hat es sich Spielberg nicht nehmen lassen, auf sein eigenes Werk zu verweisen, das zu diesem Zeitpunkt schon eine beachtliche Anzahl von Blockbustern und Klassikern umfasste...
Um diese Liebeserklärung an einen seiner eigenen Filme zu bemerken, muss man in der richtigen Sekunde auf Pause drücken – und ganz genau hinschauen. Ein paar Kenntnisse über Steven Spielbergs Filmografie sind dabei natürlich auch von Vorteil.
„Jurassic Park“ geht nicht sofort in die Vollen, sondern nimmt sich eine Menge Zeit, um seine Figuren und das Park-Konzept zu etablieren. Als Dr. Ellie Sattler (Laura Dern), Dr. Alan Grant (Sam Neill), Ian Malcolm (Jeff Goldblum) und die Kinder bei einer ersten Rundfahrt durch den Dino-Park vergeblich darauf warten, dass sich der versprochene Dilophosaurus blicken lässt, wendet sich Park-Gründer John Hammond (Richard Attenborough) hilfesuchend an den nerdigen Programmierer Dennis Nedry (Wayne Knight).
Nedry sitzt vor einem chaotischen Schreibtisch, der selbst schon allerlei kleine Details bereithält (darunter eine Tasse mit dem Original-Filmlogo). Doch es geht um einen seiner drei Computerbildschirme, auf denen nicht nur zahlreiche Tabellen und ein virtuelles Schachspiel zu sehen sind: Wenn ihr den Film bei 43 Minuten und 52 Sekunden stoppt und genau auf den Monitor in der linken Bildhälfte achtet, seht ihr, dass sich Nedry offenbar gerade Steven Spielbergs Durchbruchsfilm ansieht: „Der weiße Hai“!
Hier haben wir die Szene für euch festgehalten:
Zu diesem Zeitpunkt weiß Nedry noch nicht, dass er wenig später selbst im Kiefer (= „Jaws“, so der Originaltitel von „Der weiße Hai“) eines Monsters landen wird. Durch diesen Umstand enthält das beiläufige Detail noch eine zusätzliche Ironie.
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.