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    Zu früh gefreut! Fertiges 70-Millionen-Dollar-Abenteuer mit John Cena landet wohl doch in der Tonne
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Filme, Serien, Videospiele. Markus brennt schon seit Kindertagen für so ziemlich alles, was über Bildschirme und Leinwände flimmert.

    Es ist ein einziges Auf und Ab mit Warners Looney-Tunes-Spektakel „Coyote Vs. ACME“ – das nun offenbar ein tragisches Ende nimmt. Nachdem es Hoffnung gab, dass ein anderer Verleiher das Projekt übernimmt, wird es nun wohl doch einfach abgesägt.

    Mary Cybulski

    Der Aufschrei war groß, als sich im November 2023 abzeichnete, dass das Studio Warner Bros. nach dem DC-Actioner „Batgirl“ den nächsten Multi-Millionen-Dollar-Film in die Tonne hauen würde, der so gut wie fertiggestellt war: Auch das Familien-Abenteuer „Coyote Vs. ACME“ sollte Opfer einer Steuerabschreibungsstrategie werden. Jedoch gab es zwischenzeitlich Hoffnung: Anders als bei „Batgirl“ gestattete Warner den Filmemachern, ihr Werk anderen Verleihern anzubieten, um eine neue Heimat zu finden und es doch noch veröffentlichen zu können.

    Synchronsprecher Eric Bauza, der gleich mehreren Figuren im Realfilm-Animations-Mix seine Stimme leiht, teilte im Zuge dessen sogar das erste Bild aus dem Projekt und stellte in Aussicht, dass wir es 2024 zu Gesicht bekommen werden. Doch dieser Traum ist nun wahrscheinlich endgültig geplatzt: Wie die Website The Wrap von Insidern erfahren haben will, konnte man „Coyote Vs. ACME“ offenbar nirgendwo anders unterbringen, sodass der Film nun wohl doch nie erscheinen wird.

    Besonders bitter: Der Entschluss soll von Entscheidungsträger*innen bei Warner (darunter der seit 2022 tätige Warner-Chef David Zaslav) gefällt worden sein, die den Film selbst überhaupt nicht oder lediglich in einer unfertigen Version gesehen haben.

    Das steckt hinter der Steuerstrategie von Warner

    Wie „Coyote Vs. ACME“ nach dem erwähnten „Batgirl“ und dem Animations-Sequel „Scooby 2“ zeigt, ist es leider kein Einzelfall mehr, dass bereits abgedrehte Warner-Projekte mit Budgets von knapp unter 100 Millionen Dollar einfach in der Tonne landen. Unter David Zaslav will man bei Warner schließlich wieder ganz auf große Blockbuster-Kino-Events und weniger auf mittelgroße Produktionen setzen.

    Mit dem Verzicht auf die Filmveröffentlichungen werden Steuerabschreibungen in Millionenhöhe rund um die noch relativ frische Gründung der neuen Firma Warner Bros. Discovery (eine Fusion der Medienkonzerne WarnerMedia und Discovery) ermöglicht. So kann man sich zumindest einen wesentlichen Teil der Kosten für einen Film zurückholen, an deren Ertrag man im Kino oder im Streaming nicht glaubt, nicht zuletzt da mit einem Release auch noch erhebliche Marketing-Kosten verbunden wären. Die Bedingung dafür: Ein solcher Film darf dann tatsächlich niemals veröffentlicht werden.

    Warner wollte angeblich zu viel Geld für "Coyote Vs. ACME"

    Dass es mit der Rettung von „Coyote Vs. ACME“ trotz allerlei Bemühungen nicht geklappt hat, liegt dabei zumindest laut den Informationen von The Wrap keineswegs an mangelndem Interesse potentieller Anbieter. Tatsächlich sollen sogar sowohl Netflix und Amazon als auch Paramount mit einer Übernahme des Projekts geliebäugelt haben, letzteres Studio sogar mit dem Vorhaben, es ins Kino zu bringen.

    Entsprechende Angebote sollen aber von Warner abgelehnt worden sein, da sie angeblich nicht den Vorstellungen des Studios entsprachen, welches stolze 75 bis 80 Millionen Dollar für den Film verlangt haben soll. So plante man offenbar sogar etwas mehr als das komplette Produktionsbudget wieder einzufahren, das bislang mit 70 Millionen Dollar angegeben wurde.

    All diese Angaben sind noch mit etwas Vorsicht zu genießen, da es bis dato keine offizielle Stellungnahme seitens Warner dazu gibt. Angesichts der Handhabe mit einigen bisherigen Projekten scheint es aber durchaus in die gegenwärtige Strategie des Hollywood-Studios zu passen.

    Darum sollte es in "Coyote Vs. ACME" gehen

    „Coyote Vs. ACME“ wäre der neueste Film rund um die beliebten Cartoon-Figuren aus dem Looney-Tunes-Kosmos geworden, der, ähnlich wie die zwei „Space Jam“-Teile, als Mischung aus Live-Action- und Animationsfilm daherkommen sollte. Statt Looney-Tunes-Aushängeschild Bugs Bunny dreht sich die Handlung um den titelgebenden Pechvogel Will E. Coyote. Der will nämlich die Firma ACME dafür verklagen, dass sie ihm über Jahre mangelhafte Produkte angedreht hat, die verhindert haben, dass er den blitzschnellen Road Runner fangen konnte.

    Eine Geschichte, die wir in der Form nun wohl nie zu Gesicht bekommen, und das trotz illustrer Besetzung. Zum Cast des auf einer Idee von James Gunn basierenden Films von „Teenage Mutant Ninja Turtles: Out Of The Shadows“-Regisseur Dave Green gehören unter anderem DC-Antiheld John Cena als ACME-Chef, Comedy-Größe Will Forte als Wile E. Coyotes Anwalt und Netflix-Star Lana Condor.

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