Inzwischen ist es gang und gäbe, dass Meldungen durch die Medienwelt geistern, die davon berichten, dass der nächste ultrabrutale Horrorfilm dafür gesorgt hat, Menschen über die Grenze des Erträglichen hinauszutreiben. Von Saalflucht, Kotzen oder Ohnmachtsanfällen ist dabei oft die Rede. In der Vergangenheit waren dafür zum Beispiel der viehisch brutale Clown-Terror „Terrifier 2“, der Zombie-Schocker „The Sadness“ oder auch David Cronenbergs düstere Zukunftsvision „Crimes Of The Future“ verantwortlich. Nun steht ein neuer potenzieller Skandalfilm in den Startlöchern.
Dabei handelt es sich aber nicht um einen Horrorfilm aus Übersee, in dem alles darauf ausgelegt ist, auf unverhältnismäßig blutrünstige Art und Weise für Verstörung zu sorgen, sondern um den deutschen Low-Budget-Thriller „Schock“. Hier dreht sich alles um den Arzt Bruno (Denis Moschitto), der seine Zulassung verloren hat und sich inzwischen darum kümmert, Kriminelle zu versorgen. Dabei steigt er immer tiefer in die Schattenwelt von Köln hinab – bis es ihm schließlich auch selbst an den Kragen geht.
Der härteste Film des Jahres kommt aus Deutschland?!
Ohne zu viel zu spoilern: Bruno verliert in einer Szene einen Finger. Und weil er medizinisch bewandert ist, weiß er, dass er den Knochen möglichst schnell behandeln muss – und nimmt sich dafür eine Präzisionsraspel zur Hilfe. Die Brutalität ergibt sich dabei nicht aus dem expliziten Gore, sondern aus der Soundkulisse. Allein das Geräusch, das entsteht, wenn Bruno sich den Knochen abschleift, geht durch Mark und Bein – und hat bereits für extreme Situationen gesorgt!
Denis Moschitto und Daniel Rakete Siegel, die den Film zusammen geschrieben und inszeniert haben, waren im FILMSTARTS-Interview zu Gast und haben ausgiebig über den Film und seine Entstehung gesprochen (dazu bald mehr). Dabei kam eben auch besagte Raspel-Szene zur Sprache. Allerdings war diese Szene nicht allein Schuld daran, dass das Publikum ziemlich aufgewühlt wurde:
FILMSTARTS: Es gibt in „Schock“ die vielleicht unangenehmste Szene, die ich seit langer Zeit gesehen habe, wenn da mit dieser Präzisionsraspel der abgeschnittene Finger bearbeitet wird...
Denis Moschitto: Damit bist du nicht alleine. Die Szene hat zum Teil heftige Reaktionen ausgelöst, aber nicht nur diese. Wir mussten unsere Premierenvorstellung auf dem Filmfest München schon nach 10 Minuten unterbrechen, weil eine Zuschauerin kollabiert ist. Als das dann noch einmal bei einem anderen Screening passiert ist, diesmal wegen der von dir angesprochenen Raspel-Szene, waren wir schon überrascht.
Daniel Rakete Siegel: Natürlich wollten wir auch Grenzen ausloten, und „Schock“ wird seinem Namen und dem Genre dahingehend auch gerecht. Aber dass Leute plötzlich in Ohnmacht fallen, damit haben wir nicht gerechnet. Das war auch nicht unsere Absicht.
"Schock": Deutsches Kino ist [doch] geil!
Das dürfte gerade hartgesottene Genre-Fans neugierig machen, wie deftig die Szene (oder eben der ganze Film) wirklich ist! Und lange müsst ihr auf diesen auch nicht mehr warten, denn schon am 15. Februar 2024 startet „Schock“ in den Kinos. Der düstere Thriller ist der Februar-Beitrag zu unserer Initiative „Deutsches Kino ist [doch] geil“. Warum, erfahrt ihr nicht nur im Leinwandliebe-Podcast ab 12. Februar, in dem Denis Moschitto und Daniel Rakete Siegel zu Gast waren. Ihr könnt schon jetzt unsere 4-Sterne-FILMSTARTS-Kritik lesen.
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