Wie schon ein Jahr vorher „Cloud Atlas“ wurde 2013 auch „Der Medicus“ trotz des Drehs in englischer Sprache und der hochkarätigen internationalen Besetzung primär in Deutschland finanziert und realisiert. Und wie schon „Cloud Atlas“ verschlang auch „Der Medicus“ ein Millionenbudget, das vor allem für den deutschen Markt stattlich ausfiel. An die 100 Millionen Dollar der noch immer als teuerste deutsche Produktion geltenden „Wolkenatlas“-Verfilmung kam man zwar nicht heran, mit reinen Produktionskosten um die 30 Millionen Dollar spielte „Der Medicus“ hier aber trotzdem weit vorne mit (in ähnlichen Sphären wie „Die unendliche Geschichte“ und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“, aber noch ein gutes Stück hinter Tom Tykwers 60 Millionen Dollar teurem „Das Parfum“).
In den Kinos war das Interesse an der Adaption von Noah Gordons gleichnamigem Roman-Klassiker dann auch ordentlich, lösten doch über 3,6 Millionen Menschen ein Ticket für das Historien-Epos. Und auch die ein Jahr später im Ersten gezeigte, etwa 30 Minuten längere TV-Fassung stieß auf großes Interesse. Dennoch verlief eine lange geplante Fortsetzung immer wieder im Sande. Doch nun scheint endlich wieder Bewegung in das Projekt zu kommen.
Wie aus einer Pressemitteilung der deutschen Filmförderungsanstalt hervorgeht, soll „Der Medicus II“ jetzt tatsächlich kommen und eine entsprechende finanzielle Unterstützung in Höhe von 680.000 Euro erhalten.
Wohl keine Verfilmung des zweiten "Medicus"-Romans
Wie aus den spärlichen Infos zur „Medicus“-Fortsetzung obendrein herauszulesen ist, wird hier offenbar nicht der zweite Roman von Noah Gordons „Medicus“-Trilogie verfilmt, die uns die Geschichte der fiktiven Medizinerdynastie Cole über mehrere Epochen hinweg präsentiert. Stattdessen orientiert man sich wohl am letzten Abschnitt des ersten „Medicus“-Buchs, das in der Verfilmung von 2013 noch ausgespart wurde. Das war bereits der Plan, als das Sequel 2017 erstmals offiziell angekündigt wurde.
Am Ende der Geschichte reist Medicus Rob Cole, der die besondere Gabe hat, den nahenden Tod von Menschen zu spüren, von Persien in seine Heimat England zurück, wo er im Jahr 1050 seine erlernten medizinischen Fähigkeiten einsetzen will – was bei den Eliten jedoch auf großen Widerstand stößt.
Ob erneut „The Walking Dead“-Star Tom Payne in die Haut von Rob Cole schlüpfen wird, ist unklar. Auf dem Regiestuhl bleibt hingegen alles beim Alten: „Schachnovelle“-Macher Philipp Stölzl, der zuletzt zwei Folgen der Bestseller-Adaption „Der Schwarm“ drehte, soll nach Teil 1 auch „Der Medicus II“ inszenieren. Wann der Film veröffentlicht werden soll, ist bisher nicht bekannt, auf jeden Fall werden dann aber mehr als zehn Jahr nach dem Vorgänger vergangen sein.
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