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    Voll verrückt: Diese 8 Weihnachtsfilme sind im Sommer im Kino gestartet!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Weihnachtsstimmung im Kino, obwohl es draußen heiß ist: Das mag widersprüchlich klingen, passiert aber häufiger, als man denken mag. Denn einige Filme, die mittlerweile fest zur Weihnachtszeit gehören, wurden zuerst im Sommer gezeigt.

    20th Century Studios / Paramount Pictures

    Es ist eine endlose Debatte: Ab wann ist es in Ordnung, im Weihnachtsfieber zu sein? Die Antworten sind so individuell wie Schneeflocken: Während die Einen Jahr für Jahr darüber lästern, dass Dominosteine, Lebkuchen und Spekulatius ab August verkauft werden, können die Naschereien für die Anderen nicht früh genug in den Regalen stehen.

    Auch die Frage, ab wann es angemessen ist, Weihnachtsfilme zu schauen, ist höchst individuell. Für jede Person, die sie bloß am Heiligabend und vielleicht noch am 1. Weihnachtstag erträgt, lässt sich wer finden, der bereits im November „Tatsächlich... Liebe“, „Kevin – Allein zu Haus“ und Co. suchtet.

    Manche Weihnachtsfilme feierten aber noch früher im Kalenderjahr ihre große Stunde: Einige Weihnachtsfilme liefen erstmals während der Sommerzeit im Kino! Wir haben euch ein paar dieser Fälle ausgesucht. Wahlweise zum Kopfschütteln oder um künftig eine Ausrede zu haben, ebenfalls bei 30°C im Schatten ins filmische Winterwunderland zu fliehen!

    "Stirb langsam"

    Rutscht keinen Kamin hinunter, krabbelt aber durch einen Luftschacht: Die Weihnachtsikone des Actionkinos! 20th Century Studios
    Rutscht keinen Kamin hinunter, krabbelt aber durch einen Luftschacht: Die Weihnachtsikone des Actionkinos!

    Yippie-ya-yeah, Schweinebacke! Keine Weihnachtsfilmliste ist heutzutage komplett, ohne auf Bruce Willis' Einsatz als John McClane im Nakatomi Plaza einzugehen. Denn nach vielen Jahren, in denen Leute kernig-ironisch „Stirb langsam“ als ihren liebsten Weihnachtsfilm bezeichnet haben, wurde die Scherzantwort zum gesellschaftlich akzeptierten Alltag: Ja, John McTiernans während einer Weihnachtsfeier spielender Action-Klassiker ist ein Weihnachtsfilm!

    Dass unter anderem „Winter Wonderland“, „Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ und „Christmas In Hollis“ während des Films erklingen, dürfte sicher geholfen haben. Trotzdem: Die Weltpremiere von „Stirb langsam“ fand am 12. Juli 1988 statt, der limitierte US-Kinostart war drei Tage später und am 22. Juli folgte letztlich der breite US-Kinostart. Zugegeben: In Deutschland kam der Action-Meilenstein deutlich näher zur Adventszeit ins Kino – nämlich am 10. November 1988.

    "Wir sind keine Engel"

    Sie sind zwar keine Engel, schmücken aber festlich und singen Weihnachtslieder: Bogart, Ray und Ustinov als Joseph, Albert und Jules Paramount Pictures
    Sie sind zwar keine Engel, schmücken aber festlich und singen Weihnachtslieder: Bogart, Ray und Ustinov als Joseph, Albert und Jules

    Die Gaunerkomödie des Altmeisters Michael Curtiz, der uns auch „Casablanca“ beschert hat, ist nicht der geläufigste Festtagsklassiker. Aber ein verlässlicher! Kaum ein Jahr vergeht, ohne dass die Posse mit Humphrey Bogart, Peter Ustinov und Aldo Ray während der Weihnachtszeit im Fernsehen wiederholt wird. Als Film über einen Betrüger und zwei Mörder, die sich kurz vor Heiligabend bei einem Ladenbesitzer verstecken, ist „Wir sind keine Engel“ ein Vorbild für das „Stirb langsam“-Modell:

    Einst neckisch als „atypischer“ Weihnachtsfilmfavorit ins Rennen geworfen, gehört er mittlerweile ohne Wenn und Aber zum cineastischen Weihnachtskanon. Das Licht der Kinowelt erblickte die ebenso schwarzhumorige wie herzliche Komödie allerdings am 7. Juli 1955. In Deutschland dagegen hob sich der Verleih „Wir sind keine Engel“ bis zum 25. November desselben Jahres auf.

    "Musik, Musik"

    Festlicher Ohrwurm in Sicht! Paramount Pictures
    Festlicher Ohrwurm in Sicht!

    Den im Original „Holiday Inn“ betitelten Klassiker „Musik, Musik“ kennen heutzutage wohl nur eingefleischte Musicalfans. Dennoch sind selbst größte Musical-Muffel mit seinem kulturellen Erbe vertraut. Nicht nur, dass sich eine Hotelkette nach ihm benannt hat: Aus dem Musical stammt der vielfach gecoverte Evergreen „White Christmas“, der laut Guinness World Records die meistverkaufte Single der Musikgeschichte ist.

    Komponiert wurde das Lied von Musiklegende Irving Berlin, die Ur-Fassung sang Bing Crosby. Der spielt in „Musik, Musik“ an der Seite von Fred Astaire und Virginia Dale den Nachtclub-Sänger Jim Hardy. Dieser beschließt am Weihnachtsabend, das Showgeschäft zu verlassen und eine Farm in Connecticut zu betreiben.

    Bald darauf ändert Jim seine Pläne und baut sein Farmhaus zum Unterhaltungslokal um, das ausschließlich an Feiertagen geöffnet ist – man kann sich denken, an welchem Feiertag der emotionale Schlussakt beginnt! Das hielt Paramount Pictures nicht davon ab, „Musik, Musik“ in den USA am 4. August 1942 zu starten. Auch in diesem Fall war man in Deutschland weniger waghalsig: Die Kinoauswertung begann 1947 am 16. Dezember, also mitten in der Adventszeit.

    "No Panic – Gute Geiseln sind selten"

    Haben an Weihnachten nur Schimpf und Schande im Sinn: Kevin Spacey und Judy Davis in Touchstone Pictures
    Haben an Weihnachten nur Schimpf und Schande im Sinn: Kevin Spacey und Judy Davis in "No Panic"

    Weihnachten: Zeit für Geschenke, bunt leuchtende Dekorationen, Schlemmereien und – leider, leider – ausschweifende Familienstreitereien. Es ist der letztgenannte Aspekt, der in der Gangsterkomödie „No Panic“ im Mittelpunkt steht: Denis Leary spielt den Dieb Gus, der das zerstrittene Ehepaar Caroline & Lloyd Chasseur (Judy Davis & Kevin Spacey) als Geiseln nimmt. Doch statt sich von Gus einschüchtern zu lassen, zanken sich die Eheleute pausenlos weiter.

    Als auch noch Familienbesuch hereinschneit, um Heiligabend zu feiern, befindet sich Gus plötzlich in der Pflicht, sich als Carolines und Lloyds Paartherapeut auszugeben – während sich das Paar vor versammelter Sippschaft weiter bloßstellt. Das Drehbuch stammt von den verschwägerten Richard LaGravenese und Marie Weiss, die die Chasseur-Sippe laut eigener Aussage nach den eigenen Familien modellierten – na, frohes Fest!

    In den USA lief „No Panic“ am 11. März 1994 an, also bestenfalls als mentales Vorglühen für Zank an der Ostertafel. In Deutschland wurde die von Ted Demme inszenierte Komödie als Sommerfilm programmiert: Start war am 7. Juli 1994.

    "Das Wunder von Manhattan"

    20th Century Studios

    Das Wunder von Manhattan“ ist einer der zauberhaftesten, konsumkritischsten Weihnachtsklassiker der Hollywood-Geschichte. Daher ist es durchaus passend, dass George Seatons Dramödie über einen Kaufhaus-Weihnachtsmann, der behauptet, der wahre, magische Santa zu sein, sozusagen antizyklisch veröffentlicht wurde: Das US-Kinopublikum bekam die Geschichte erstmals am 11. Juni 1947 zu Gesicht.

    In diesem Fall handelte der deutsche Verleih ähnlich: Die Uraufführung fand in der Bundesrepublik am 26. August 1949 statt. Beim populären Remake von 1994 ging das Studio deutlich konventioneller vor: Der Kassenschlager mit Richard Attenborough und Mara Wilson lief in den USA im November an, in Deutschland im Dezember.

    "Die Glücksritter"

    Tauschen nicht nur die Plätze, sondern haben auch deftigen Sinn für Humor: Eddie Murphy und Dan Aykroyd Paramount Pictures
    Tauschen nicht nur die Plätze, sondern haben auch deftigen Sinn für Humor: Eddie Murphy und Dan Aykroyd

    Ein wohlhabender Geschäftsmann (Dan Aykroyd) und ein Obdachloser (Eddie Murphy) tauschen ihre Plätze, um jeweils zu beweisen, das Leben besser im Griff zu haben – was folgt, ist nicht nur eine weitere Hit-Komödie des „Blues Brothers“-Regisseurs John Landis. Sondern auch ein weihnachtlicher TV-Dauerrenner und ein großer Favorit des FILMSTARTS-Redakteurs Daniel Fabian.

    Doch obwohl „Die Glücksritter“ winterliche Großstädte zeigt und eine lange Highlight-Sequenz während einer Weihnachtsfeier spielt, kam der Comedy-Kracher am 8. Juni 1983 in die US-Kinos. In Deutschland ließ sich der Verleih mehr vom Setting beeinflussen und brachte ihn am 16. Dezember desselben Jahres auf die große Leinwand.

    "Der Weihnachtsurlaub"

    Etwas Finsternis gefällig? Universal Pictures
    Etwas Finsternis gefällig?

    Der Titel mag idyllisch klingen, doch davon sollte man sich ebenso wenig in die Irre führen lassen wie von der Besetzung des charismatischen Musical-Stars Gene Kelly in der männlichen Hauptrolle:Der Weihnachtsurlaub“ gilt gemeinhin als einer der finstersten, niederschmetterndsten Film Noirs der Hollywood-Geschichte! Womöglich hat man ihn auch deshalb dem Publikum nicht zur Adventszeit zugetraut:

    Der Film über eine Sängerin (Deanna Durbin), die in eine kontrollwütige, emotional instabile und gewalttätige Familie eingeheiratet hat, kam am 31. Juli 1944 in die US-Kinos. Seine Deutschlandpremiere feierte der dramatische Thriller ebenfalls zu sonnigeren Zeiten: Die in schneidende, geradezu expressionistische Schatten gehüllte Kriminalgeschichte übersprang das Kino und wurde hier erst im TV gezeigt, nämlich am 26. Mai 1976.

    "Gremlins – Kleine Monster"

    Diesen Musiker bitte nicht nass machen oder nach Mitternacht mit Snacks bezahlen! Warner Bros.
    Diesen Musiker bitte nicht nass machen oder nach Mitternacht mit Snacks bezahlen!

    Wir haben unseren Streifzug mit den 1980ern begonnen, und wir beenden ihn mit den 1980ern: Für Filmfans mit Faible für pechschwarzen Humor und cartoonartige Gewalt gibt es zur Weihnachtszeit kaum ein Vorbeigehen an „Gremlins – Kleine Monster. Die von Steven Spielberg produzierte, von Chris Columbus verfasste und von Joe Dante inszenierte Horrorkomödie dreht sich um ein flauschiges Weihnachtsgeschenk mit monströsen Folgen. Und sie umfasst den vielleicht makabersten Monolog über den Weihnachtsmann, der jemals in einem Hollywood-Film mit PG-Freigabe gehalten wurde.

    Das US-Publikum konnte sich all das ab dem 8. Juni 1984 im Kino anschauen. In Deutschland lief das blutig-chaotische Treiben (mit viel Schnee und Weihnachtsgesang) dagegen am 26. Oktober 1984 an, womit ein weihnachtliches Halloween ermöglicht wurde, mehrere Jahre vor dem Animationsfilm-Kleinod „The Nightmare Before Christmas“.

    Nicht nur Jim Carrey: Auch diese 5 Schauspieler haben den Grinch verkörpert – darunter ein Marvel-Star und eine Horror-Ikone!

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