Ab heute läuft das Prequel zur erfolgreichen „Die Tribute von Panem”-Filmreihe in den deutschen Kinos. „Die Tribute von Panem 5 -The Ballad Of Songbirds & Snakes” erzählt die Vorgeschichte der Hungerspiele und des späteren Diktators und Präsidenten Snow 64 Jahre vor den Geschehnissen der Originalfilme. Coriolanus Snow (Tom Blyth) lernt darin Lucy Gray Baird (Rachel Zegler) kennen, den Tribut des ärmlichen Distrikt 12. Er wird ihr Mentor und kommt ihr über den Verlauf der brutalen Hunger Games auch auf emotionale Weise näher.
Achtung, es folgen Spoiler zu „The Ballad Of Songbirds & Snakes”: Nachdem Lucy Gray die Hungerspiele mit Coriolanus’ Hilfe gewinnt, kehrt sie nach Distrikt 12 zurück. Während sich Snow erhofft hatte, für den Sieg seines Tributs das von ihm erhoffte Stipendium für die Universität des Kapitols zu erhalten, wird er stattdessen von Dekan Highbottom (Peter Dinklage) des Verrats bezichtigt, da er Lucy Gray auf unfaire Art und Weise geholfen haben soll. So wird er aus dem Kapitol verbannt und als Friedenswächter nach Distrikt 12 geschickt.
Was passiert wirklich zwischen Lucy Gray und Snow?
Dort trifft er Lucy Gray wieder und die beiden lassen ihre Beziehung wiederaufleben. Dabei schmiedet Lucy Gray den Plan, aus Distrikt 12 und aus Panem zu fliehen. Coriolanus will sich ihr anschließen, ist jedoch hin- und hergerissen, als er ihr in den Wald folgt. Eine Wendung jagt die nächste und letztendlich wird Snow von einer Schlage im Wald gebissen, woraufhin er mit einem Gewehr auf Lucy Gray schießt. Ob sie überlebt, beantwortet der Film nicht.
In unserem Interview zu „The Ballad Of Songbirds & Snakes" haben wir die Hauptdarsteller*innen Tom Blyth und Rachel Zegler gefragt, wie sie diese letzten dramatischen Szenen zwischen Coriolanus und Lucy Gray interpretieren – und auch, ob sie glauben, dass Lucy Gray überlebt...
LEONINE
FILMSTARTS: Am Ende lässt der Film ja relativ offen, was wirklich passiert ist. Ob Lucy Gray tatsächlich die Schlange im Wald versteckt, damit sie Snow angreift, ob er wirklich versucht auf sie zu schießen... und ob sie es schafft, zu entkommen. Was ist eure persönliche Erklärung des Endes?
Tom Blyth: Wir haben wahrscheinlich unterschiedliche Ansichten dazu, weil unsere Figuren auch so verschieden sind.
Rachel Zegler: Ich finde es toll, dass das Ganze ein Mysterium bleibt. Lucy Gray lässt ja schon in der Szene am See und in ihrer Ballade vorausahnen, dass sie vielleicht wegfliegt. Es bleibt jedoch ungewiss und ich weiß es nicht wirklich. Ich würde mir wünschen, dass sie überlebt. Sie ist eine Kämpferin durch und durch, und das sieht man auch in ihrer letzten großen Performance. Als sie zu Snow [in der Hütte] sagt, dass sie nicht aus Zucker gemacht ist, ist das ihre letzte Performance.
Tom Blyth: Und das nimmt Snow als Bedrohung wahr, auch wenn Lucy Gray das noch nicht mal so meint.
Rachel Zegler: Aber sie hat es schon zuvor getan und er hat es auch schon zuvor bei ihr gesehen. Er hat ihr selbst antrainiert, dass man performen muss, um zu überleben - und das ist die Ironie des Ganzen. Also tut sie das. Und so hoffe ich, dass ihr letzter Versuch und ihre letzte Performance auch erfolgreich ist, und sie es schafft zu überleben. Aber das muss [Romanautorin] Suzanne [Collins] entscheiden.
Tom Blyth: Es ist auf verschiedene Weisen deutbar.
Rachel Zegler: [Suzanne hat zu mir gesagt], dass wir später ein bisschen darüber sprechen werden. Das mache ich immer mit den Leuten, die meine Rollen schreiben. Ich frage sie: Was passiert danach mit meiner Figur? Ich mache mir immer Sorgen (lacht).
Tom Blyth: Ich frage mich, ob Suzanne es weiß. Ich meine, wahrscheinlich weiß sie es.
Rachel Zegler: Ja, wahrscheinlich tut sie das. Aber das würde sie mir wahrscheinlich nicht einfach so sagen. Also mache ich mir keine allzu Hoffnungen.
Tom Blyth: Es ist besser für uns es nicht zu wissen, um dann vielleicht positiv überrascht zu werden.
Rachel Zegler: Von einem neuen Buch zum Beispiel.
LEONINE
Tom Blyth: Ich denke, Coriolanus lässt Lucy Gray als erste Person wirklich an sich heran und das bedroht ihn gleichzeitig sehr. Es gibt diese eine Zeile, die ich wirklich liebe: Als er sie fragt, ob das Ganze echt ist. Und auch als er sie am See fragt, über wen sie das Lied geschrieben hat. Das ist die Krux der Beziehung zwischen den beiden aus seiner Perspektive.
Er ist fasziniert von ihr. Sie ist wie nichts, das er jemals vorher gesehen und erfahren hat und das macht die Situation auch so bedrohlich für ihn. Er verliebt sich in sie und gleichzeitig fragt er sich, ob es das wert ist, alles für sie zu riskieren. Für ihn fühlt es sich so an, als würde er wirklich alles riskieren, wofür er jemals gearbeitet und gelebt hat. Und so sabotiert er sich beinahe selbst, weil er nach einem Grund sucht, um sich gegen sie zu stellen.
FILMSTARTS: Also stecken sie am Ende doch zu sehr in ihren eigenen Wegen fest?
Tom Blyth: Genau das ist ja die Krux der Geschichte. Suzanne stellt diese Frage: Kann man seiner Natur entkommen oder ist man in sich selbst gefangen? Und was ich so toll daran finde, ist, dass es darauf keine Antwort gibt. Es gibt den Zuschauer*innen die Chance, aus dem Film herauszugehen und das für sich selbst zu entscheiden und sich zu fragen, was die Antwort darauf sein könnte.
Rachel Zegler: Und so erzählt man gute Geschichten.
Das komplette FILMSTARTS-Interview mit Rachel Zegler und Tom Blyth zu „Die Tribute von Panem 5 - The Ballad Of Songbirds & Snakes" findet ihr hier:
Das ist die neue "Panem"-Generation! Tom Blyth & Rachel Zegler sprechen im FILMSTARTS-Interview über "The Ballad Of Songbirds & Snakes"