"The Marvels" erobert die weltweiten Kinocharts – und legt dennoch den schwächsten US-Start der MCU-Geschichte hin

Seit vergangenem Freitag (10. November) gibt es „The Marvels“ in den amerikanischen zu sehen, in Deutschland startete der 33. Film des Marvel Cinematic Universe sogar schon am Mittwoch (8. November). Der Blick auf das Startwochenende der „Captain Marvel“-Fortführung zeigt hier und dort aber dennoch ein ähnliches Bild: „The Marvels“ führt die Kinocharts mit Respektabstand an – bleibt für Marvel-Verhältnisse aber dennoch klar hinter den Erwartungen zurück.

Schließlich verschlang der Film von Nia DaCosta („Candyman“) ein Budget von knapp 220 Millionen Dollar – keine unübliche Summe für einen Marvel-Blockbuster, die eine Eroberung der Kinocharts aber praktisch voraussetzt. Und mehr noch. Denn obwohl „The Marvels“ in Deutschland, den USA und vielen anderen Ländern die Nummer 1 der aktuellen Kinocharts erobern konnte, gehen für den Film aktuell weit weniger Menschen in die Kinos als noch für die MCU-Hits der vergangenen Jahre.

„The Marvels“ konnte an seinem Startwochenende geschätzt 110,3 Millionen Dollar an den weltweiten Kinokassen einnehmen – davon nur 47 Millionen in Nordamerika, so wenig wie kein MCU-Film zuvor. Kurz zum Vergleich: „Captain Marvel“ brachte es 2019 global auf 190 Millionen Dollar – und auch jüngere Kapitel des Mega-Franchises wie „Black Panther: Wakanda Forever“ (331 Millionen Dollar), „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ (241 Millionen Dollar) oder „Guardians Of The Galaxy Vol. 3“ (286 Millionen Dollar) lagen weit darüber.

Gegen die allgemeine Superheld*innen-Müdigkeit haben offenbar auch die vergleichsweise durchschnittlichen bzw. weniger euphorischen Kritiken nicht viel ausrichten können. Bekam James Gunns „Guardians“-Finale in der FILMSTARTS-Kritik beispielsweise noch 4,5 von 5 möglichen Sternen, musste sich „The Marvels“ mit 3 Sternen begnügen – mit denen der Film zwar immer noch ordentlich abschneidet, aber eben auch hinter den meisten anderen MCU-Abenteuern bleibt.

"The Marvels": Die deutschen Kinocharts

In Deutschland wurden für „The Marvels“ bislang 190.000 Tickets gelöst. Das bedeutet einerseits ganz klar die unangefochtene Spitze der Charts, andererseits aber auch den schwächsten Start eines MCU-Films seit „Ant-Man“ von 2015.

Die restlichen vier Filme der Top 5 folgen erst mit gehörigem Abstand: „Trolls - Gemeinsam stark“ und „Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ konnten am vergangenen Wochenende jeweils gut 65.000 Menschen in die Kinos locken, dahinter folgen Martin Scorseses 3,5-Stunden-Epos „Killers Of The Flower Moon“ und der Videospiel-Horror-Hit „Five Nights At Freddy's“ mit jeweils 55.000 verkauften Tickets. (via Insidekino)

"The Marvels" in den USA

Nach Ende des Streiks der Schauspielerinnen und Schauspieler in Hollywood ergab sich Ende letzter Woche zwar die Möglichkeit für einen Push von „The Marvels“. Doch auch der Auftritt von Hauptdarstellerin Brie Larson in The Tonight Show konnte an den Kinokassen keine allzu großen Kräfte freisetzen.

Nach drei Tagen hält „The Marvels“ in den USA bei 47 Millionen Dollar den MCU-Tiefstwert – mit dem Carol Danvers und Co. übrigens auch hinter dem DC-Flop „The Flash“ (55 Millionen Dollar) liegen. Damit bleibt der Film also auch hinter dem bisherigen MCU-Schlusslicht „Der unglaubliche Hulk“ von 2008 zurück, der als einer der ersten MCU-Filme noch vor der Disney-Übernahme von Marvel entstand und seinerzeit mit 55,4 Millionen Dollar in den US-Kinos startete – und am Ende 264,8 Millionen Dollar weltweit generieren konnte.