Daniel Radcliffe hat in den vergangenen Jahren oft gegen sein Image angespielt: Er hat Bösewichte („The Lost City“), eine furzende Leiche („Swiss Army Man“) und einen Undercover-Agenten unter Neonazis („Imperium“) gespielt, aber auch den US-amerikanischen Musiker und Parodisten Weird Al Yankovic (im Biopic „Weird: Die Al Yankovic Story“, das bei Netflix zu finden ist). Doch wer den Namen des 34-Jährigen hört, wird vermutlich trotzdem zuallererst an die Rolle denken, durch die Radcliffe vor über 20 Jahren weltberühmt geworden ist und die er seither in acht Filmen verkörpert hat: Harry Potter.
Mehrmals hat Radcliffe öffentlich damit gehadert, von den meisten Menschen in erster Linie mit dem von Joanne K. Rowling erschaffenen Zauberer assoziiert zu werden, auch wenn er der Fantasy-Reihe viel zu verdanken hat und mit vielen seiner Co-Stars bis heute befreundet ist. Doch wie fühlt es sich für ihn an, 12 Jahre nach seinem finalen Auftritt in Hogwarts auf sich selbst als Harry Potter zurückzublicken?
In mehreren Interviews hat der Brite bereits eingeräumt, wie seltsam es für ihn sei, als Erwachsener die ersten „Harry Potter“-Filme wiederzusehen, bei denen er gerade einmal 11 Jahre alt war – was leicht nachzuvollziehen ist, denn wer hat sich nicht schon einmal ungläubig alte Familienvideos angeschaut und gedacht: Das soll ich gewesen sein?!
Doch es sind nicht seine Anfänge als relativ unerfahrener Kinderdarsteller, mit denen Radcliffe am strengsten ins Gericht geht. In einem Gespräch mit der Daily Mail hat er verraten, dass er die seiner Meinung nach schlechteste Leistung im sechsten (und damit vorletzten) „Harry Potter“-Teil („Harry Potter und der Halbblutprinz“) hingelegt hat:
„Ich bin einfach nicht sehr gut darin“, so der Schauspieler. „Ich hasse es. Mein Schauspiel ist sehr einseitig und ich kann sehen, dass ich selbstgefällig geworden bin – und dass das, was ich zu tun versuchte, einfach nicht rüberkam. Mein bester Film ist der fünfte [,Harry Potter und der Orden des Phoenix', Anm. d. Red.], weil ich eine Entwicklung erkennen kann.“
Darum ist Selbstkritik für Daniel Radcliffe so wichtig
Dass Radcliffe derart kritisch auf sich und seine schauspielerischen Leistungen blickt, war übrigens nicht immer so – stattdessen musste er sich die Fähigkeit zur Selbstkritik erst antrainieren. „Es ist wichtig für mich, sehr kritisch zu sein, weil ich in einer Atmosphäre aufgewachsen bin, ich der alle immer nett zu mir sein wollten und sagten, dass das, was ich mache, großartig ist“, erläutert der „Kill Your Darlings“-Star.
„Und deshalb traut man dem irgendwann nicht mehr. Letztendlich muss man auf sich selbst oder nur eine Handvoll Leute schauen, um eine richtige Meinung zu bekommen. Man will nicht derjenige sein, zu dem die Leute sagen: ,Großartig, großartig, großartig', der sich dann aber umdreht und denkt: ,Scheiße, scheiße, scheiße!'“
Daniel Radcliffe war nicht die erste Wahl für Harry Potter: Nur aus einem Grund bekam er schließlich doch den Zuschlag*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.