Wenn man an die besten Serienkiller-Thriller aller Zeiten denkt, dann kommt einem nicht nur geradewegs „Sieben“ von David Fincher in den Sinn, sondern auch das mit fünf Oscars ausgezeichnete Meisterwerk „Das Schweigen der Lämmer“ aus dem Jahre 1990. Das Katz-und-Mausspiel zwischen Killer (Hannibal Lecter) und Ermittlerin (Jodie Foster) hat wahrlich Maßstäbe gesetzt und wird noch heute als Paradebeispiel herangezogen, wenn es um psychologisch ausgereiftes, düsteres und extrem packendes Spannungskino geht.
In eine ähnliche Kerbe wie „Das Schweigen der Lämmer“ schlägt nun auch „Catch The Killer“. Im ersten englischsprachigen Werk des Argentiniers Damián Szifron (oscarnominiert für „Wild Tales“) bekommt es die Polizistin Eleanor Falco (Shailene Woodley) mit einem Massenmörder zu tun. Hier wird nicht nur viel Wert auf eine dichte Atmosphäre mit Schockpotenzial gelegt. Der bodenständige und gerade dadurch intensive „Catch The Killer“ setzt auch auf greifbare Figuren, die niemals in unglaubwürdiger Weise heldenhaft agieren.
Der Serienmörder-Thriller „Catch The Killer“ startet diesen Donnerstag in den Kinos.
Ein Muss für Fans packender Thriller
Wie in „Das Schweigen der Lämmer“ steht auch im Thriller von Damián Szifron eine eigenbrötlerische Gesetzeshüterin im Zentrum des Geschehens. Eleanor Falco wollte eigentlich zum FBI, aufgrund einiger Verfehlungen in ihrer Vergangenheit aber hat es letztlich für sie „nur“ zur Streifenpolizistin gereicht.
Doch Eleanor bekommt noch die Möglichkeit, um sich zu beweisen: Nachdem während der Silvesternacht eine große Anzahl an Menschen von einem Scharfschützen getötet wurde, wird Special Agent Lammark (Ben Mendelsohn) vom FBI durch Zufall auf die junge Polizistin aufmerksam, die im Pausenraum einen vielversprechenden Ansatz offenbart, der bei der Tätersuche erheblich helfen könnte. Spontan wird die junge Frau für Lammarks Task Force verpflichtet.
„Catch The Killer“ überzeugt vor allem auch mit seiner Authentizität, wenn es darum geht, die Ermittlungsarbeit von Polizistinnen und Agenten zu veranschaulichen. Wer reißerisches Action-Kino erwartet, sollte sich also anderweitig umschauen. Damián Szifron, der das Drehbuch in diesem Fall zusammen mit Jonathan Wakeham verfasst hat, geht es vielmehr um das turbulente Innenleben seiner ambivalenten Figuren – und gerade durch diese Dreidimensionalität zeichnen sich bekanntlich die denkwürdigsten Filme aus.
Ein Kinoticket für „Catch The Killer“ zu lösen lohnt sich auch schon allein wegen der hervorragenden Besetzung. Shailene Woodley hat sich mit der „Divergent“-Reihe nicht nur im Blockbuster-Kino bewiesen, sondern auch schon in Produktionen wie „The Descendants“ oder der TV-Serie „Big Little Lies“ ihr Können unter Beweis gestellt. Ben Mendelsohn, der bereits sowohl im MCU als auch in der „Star Wars“-Saga mitgemischt hat, ist ebenfalls ein hervorragender Charakterdarsteller und durch seine Auftritte in Filmen wie „Königreich des Verbrechens“, „Killing Them Softly“ oder „Mauern der Gewalt“ zum Liebling der Kritik avanciert.