„Suicide Squad“ von 2016 ist ein gutes Beispiel dafür, wie weit eine starke Werbekampagne einen Film tragen kann: 746 Millionen Dollar spielte der 175 Millionen Dollar teure DC-Blockbuster ein, obwohl die Kritiken zum Film größtenteils durchwachsen bis mies waren. Schließlich sind nur 26 Prozent der 394 Kritiken auf Rotten Tomatoes positiv und auch der Metascore von 40 Punkten ist nicht gerade überragend.
Aber ist „Suicide Squad“ wirklich so nah am Totalausfall wie das Kritikenecho verheißt? Ich finde nicht – und wer dem Film (noch einmal) eine Chance geben will, kann ihn ab sofort (wieder) im Abo Amazon Prime Video streamen. Außerdem gibt es den DC-Blockbuster auch im Abo bei Netflix.
Warum "Suicide Squad" besser als sein Ruf ist
Klar, es knirscht und rumpelt hier an allen Ecken und Enden (wobei immerhin der elf Minuten längere Extended Cut etwas runder ist*). Klar, die Charakterentwicklung von Harley Quinn und Co. bleibt hauptsächlich Behauptung. Und klar, Enchantress (Cara Delevigne) und ihr Bruder Incubus (Alain Chanoine) sind keine tollen Bösewichte.
Dass man einen Film über das Selbstmordkommando in fast jeder Hinsicht besser umsetzen kann, hat „Guardians Of The Galaxy“-Regisseur James Gunn erst 2021 mit „The Suicide Squad“ (Achtung, Verwechslungsgefahr beim Titel!) bewiesen. Doch als großer Superheldenfan hatte ich auch mit „Suicide Squad“ durchaus meinen Spaß – und das kommt nicht von ungefähr.
Da wären zum Beispiel die Figuren und die Besetzung: Margot Robbie stiehlt als Harley Quinn allen anderen die Show und war nicht umsonst noch in zwei anderen DCEU-Filmen in dieser Rolle zu sehen. Will Smith bringt als Scharfschütze Deadshot sein ganzes Charisma zum Tragen. Und Nebenfiguren wie Boomerang (Jai Courtney) kriegen zwar nicht viel zu tun, sorgen aber immerhin für einige gelungene Gags (Stichwort: rosa Plüscheinhorn).
Und auch wenn „Suicide Squad“ wohl nicht mehr viel damit gemeinsam hat, was Regisseur David Ayer mal vorschwebte (weswegen die Fans auch schon #ReleaseTheAyerCut forderten), merkt man zumindest in einigen Szenen, dass hier durchaus ein talentierter Filmemacher auf dem Regiestuhl saß – von der Vorstellung der Figuren mit eingeblendeten Steckbriefen bis hin hin zur ersten großen Actionszene, in der vor allem Deadshot zeigen kann, was er alles drauf hat, und haufenweise gesichtslose Schergen über den Haufen ballert.
Und bei allen unbestreitbaren dramaturgischen Problemen des Films muss ich sagen, dass mich zumindest eine Szene wirklich kalt erwischt hat: nämlich der Twist, wen das Suicide Squad da im Film eigentlich retten soll und warum. Genaueres verrate ich hier natürlich nicht, darum nur so viel:
„Die von Viola Davis verkörperte Amanda Waller entpuppt sich als der ruchloseste Badass-Charakter, den das DC-Kinouniversum je gesehen hat. Gegen sie wirken alle Mitglieder des Suicide Squad wie kleine ungezogene Lausebengel“, schreibt mein Kollege Christoph Petersen in seiner Kritik zu „Suicide Squad“. Und da kann ich ihm nur vollkommen recht geben.
Leonardo DiCaprio als legendärer DC-Bösewicht? Für diese Rolle in "Batman V Superman" wollte Zack Snyder den Superstar*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Hinweis: Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.