Trotz einer enorm populären Literaturvorlage und u. a. James-Bond-Darsteller Daniel Craig, seiner „Casino Royale“-Kollegin Eva Green, Christopher Lee („Der Herr der Ringe“) und Nicole Kidman („Moulin Rouge“) auf der Cast-Liste fiel der Erfolg von „Der Goldene Kompass“ global gesehen arg bescheiden aus. Speziell in den USA war der Film ein Riesenflop. So wurden die Vorbereitungen für die bereits fest eingeplanten Fortsetzungen schnell eingestellt. Was nicht automatisch bedeutet, dass das Werk von „About A Boy“-Regisseur Chris Weitz wirklich schlecht wäre, wie ihr unserer FILMSTARTS-Kritik entnehmen könnt. Eine wie erhofft ernstzunehmende Konkurrenz für die „Harry Potter“-, „Narnia“- oder gar „Der Herr der Ringe“- Reihen war es aber nie.
Als Fan des Genres kann man trotzdem gern einschalten, wenn „Der Goldene Kompass“ am heutigen 5. August 2023 um 22.50 Uhr auf SAT 1 gezeigt wird. Für alle Interessent*innen, denen der Termin trotz Wochenende zu spät ist, zeigt der Sender am Sonntag um 15.20 Uhr eine Wiederholung. Wahlweise ist der FSK-12-Titel als Blu-ray, DVD oder kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
"Der Goldene Kompass" auf SAT 1: Das ist die Story
Lyra (Dakota Blue Richards) lebt in einer fantastischen Parallelwelt, in der jeder Mensch einen Dæmon hat, der ihn beschützt und alle möglichen tierischen Gestalten annehmen kann. Der übernatürliche Bodyguard der Zwölfjährigen heißt Pantalaimon und wohnt mit ihr im Jordan College in Oxford.
Dort retten die zwei eines Tages Lyras Onkel, Lord Asriel (Daniel Craig), das Leben, als dieser vom Magisterium – einer allgegenwärtigen Verwaltungsbehörde – vergiftet werden soll. Der eigenwillige Wissenschaftler interessiert sich nämlich etwas zu sehr für das Phänomen des kosmischen Staubes. Dieser kann, so vermutet Asriel, die Verbindung zu anderen Welten öffnen, in denen das Magisterium keine Macht besitzt.
Dass Lyra ein besonderes Mädchen ist, weiß auch Mrs. Coulter (Nicole Kidman). Die weltbekannte Forscherin nimmt die wissbegierige Kleine deshalb als Assistentin mit auf eine Forschungsreise. Lyras Begeisterung für ihre neue Mentorin ändert sich aber bald, als sie bemerkt, welchen (und wessen!) Zielen diese wirklich folgt. In Wahrheit ist Mrs. Coulter nämlich hinter einem goldenen Kompass her, der dem Mythos nach immer die Wahrheit sagt...
Fast zwei Stunden lang und doch (viel!) zu kurz
Das Hauptproblem von „Der Goldene Kompass“ war wohl seine Laufzeit. Die erstmals 1995 erschienene Buchvorlage von Philip Pullman umfasste weit über 400 Seiten. Und obwohl sein 180 Millionen Dollar teurer, entsprechend opulent aussehender Film knapp zwei Stunden lang ist, musste Regisseur und Drehbuchautor Weitz drastische Kürzungen an der Story vornehmen. Trotzdem wirkte das Ergebnis seiner Bemühungen immer noch arg überfrachtet – wohl auch, weil Weitz ja zudem noch die geplanten Sequels anteasern musste.
Da ist es kein Wunder, dass sich viele Fans des Buches und seiner beiden Fortsetzungen enttäuscht zeigten. So mancher Nichtkenner der Vorlage kratzte sich hingegen an einigen Stellen sicher verwundert den Kopf, weil er nicht mehr mitkam, was gerade vor sich ging. Schade – visuell und vor allem auch schauspielerisch kann man nämlich viel Positives an „Der Goldene Kompass“ finden.
Die Sequels wurden also nie gedreht. Wer die ganze Geschichte sehen möchte, muss dennoch nicht in die Röhre schauen. Startete doch 2019 die TV-Serie „His Dark Materials“ und verfilmte die komplette Roman-Trilogie*. Mittlerweile ist die finale dritte Staffel veröffentlicht, sodass ihr die Show ohne Furcht vor Cliffhangern im Streaming-Programm von WOW (ehemals Sky Ticket) genießen könnt.
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