Bei dem Rechtsstreit zwischen „Fluch der Karibik“-Star Johnny Depp und dessen Ex-Frau Amber Heard („Zombieland“, „Aquaman“) von einem Rosenkrieg zu sprechen, würde dem Duell zwischen den beiden wohl kaum gerecht werden. Der Prozess, der im April 2022 begann, wurde nicht nur richtig hässlich – sondern auch öffentlich übertragen und avancierte so zu einem weltweiten Aufreger-Thema, dass die sozialen Medien über Wochen, wenn nicht sogar Monate hinweg bestimmte.
Das Urteil in dem Fall ist zwar längst gesprochen, der Vergangenheit gehört das Spektakel deswegen aber noch lange nicht an – Netflix sei dank. Denn der Streaming-Gigant, der sich in den vergangenen Jahren mit einer Reihe von True-Crime-Formaten und Dokumentationen rund um aufsehenerregende Kriminalfälle einen gewissen Ruf erarbeitete, greift nun auch die Hollywood-reiße Gerichtsverhandlung und das Spektakel Drumherum auf
„Johnny Depp gegen Amber Heard“ alias „Depp V Heard“ startet am 16. August 2023 auf Netflix. Ein erster Trailer stimmt nun auf die Doku-Reihe ein.
Die von Bitachon365 und Empress Films produzierte Miniserie, die am 21. Mai 2023 ihre Premiere im britischen Fernsehen bei Channel 4 feierte und kommenden Monat erstmals weltweit zu sehen sein wird, umfasst drei Episoden, die unterschiedliche Elemente des Rechtsstreits beleuchten:
„Truth On Trial“ dreht sich ganz um die Äußerungen Heards und Depps vor der Jury, unter anderem um den mittlerweile berüchtigten Kot-im-Bett-Zwischenfall. In „Breaking The Internet“ steht die unvergleichliche Präsenz im Zentrum des Geschehens, die der Fall in den Medien sowie vor allem auch auf Social Media generierte. „The Viral Verdict“ widmet sich ganz dem abschließenden Urteil und der Frage, inwiefern TikTok und Co. dabei eine Rolle spielten.
Johnny Depp gegen Amber Heard: Das war geschehen
Amber Heard sprach Ende 2018 mit der Washington Post darüber, Opfer häuslicher Gewalt geworden zu sein, woraufhin Depp Klage einreichte. Im Zuge eines Verleumdungsprozesses verlangte der Schauspieler Schadenersatz in Höhe von 50 Millionen Dollar, denn Heards Aussagen hätten seiner Reputation und seiner Karriere beträchtlichen Schaden zugefügt.
Tatsächlich dürfte die Schlammschlacht großen Anteil daran haben, dass etwa die „Fluch der Karibik“-Saga trotz großer Pläne bis heute brach liegt. Heard antwortete mit einer Widerklage und verlangte 100 Millionen Dollar – ebenfalls wegen Verleumdung.
Neu & exklusiv auf Netflix: Ein 80-Millionen-Dollar-Actionfilm mit Jackie Chan, auf den wir 5 (!) Jahre warten musstenWas folgte, war eine Gerichtsverhandlung, die medial derart aufgebauscht wurde, dass Facebook, TikTok und Co. vor Depp-vs-Heard-Beiträgen geradezu überquollen. Einige schlugen sich auf Heards Seite, noch viel mehr auf Depps. Am 1. Juni 2022 folgte schließlich die Urteilsverkündung:
Die Geschworenen gaben Johnny Depps Vorwurf der Verleumdung Recht und verurteilten Amber Heard zu einer Zahlung von 10,35 Millionen Dollar. Depp wurde jedoch ebenfalls schuldig gesprochen – und musste zwei Millionen Dollar an seine Ex-Frau entrichten. Der Karriere hat die Angelegenheit in beiden Fällen geschadet.
Depp sahen wir zuletzt etwa in „Minamata“, der fast drei Jahre nach seiner Deutschlandpremiere bei der Berlinale 2020 vergangenen Dezember endlich einen offiziellen Release erhielt (und direkt im Streaming landete). In seinem nächsten Film „Jeanne Du Barry - Die Favoritin des Königs“ bekommen wir ihn ab dem 24. August 2023 endlich mal wieder im Kino zu sehen.
Und auch Heard war seit dem 2018 erschienenen „Aquaman“ vor der Kamera nicht allzu beschäftigt. Nach der Stephen-King-Serie „The Stand“ kehrt sie demnächst in „Aquaman 2: Lost Kingdom“ (Kinostart: 21. Dezember 2023) auf die Leinwand zurück.
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