Die dritte Episode der dritten Staffel von „The Mandalorian“ knüpft exakt dort an, wo die vorherige aufgehört hat. Bo-Katan (Katee Sackhoff) hat Din Djarin (Pedro Pascal) aus dem Wasser der Minen von Mandalore gerettet. Nachdem er wieder zu Bewusstsein kommt, entwickelt sich eine Szene mit großer Bedeutung. Denn Bo-Katan fragt ihn darüber aus, was er unter Wasser gesehen hat. Nichts, er war schnell bewusstlos. Um ganz sicherzugehen, hakt sie auch noch einmal nach, ob er wirklich nichts Lebendes erblickt hat. Erst als sie sich sicher sein kann, dass nur sie die riesige Kreatur bemerkt hat, gibt sie sich zufrieden – und verschweigt Din Djarin ihre Begegnung.
Darum verschweigt Bo-Katan den Mythosaurier
Doch warum nur? Bei der Kreatur unter Wasser handelt es sich um einen Mythosaurus. Das lag nach der zweiten Episode schon auf der Hand. Es wurde durch den Schnitt entsprechender Szenen im Rückblick zu Beginn der dritten Folge quasi bestätigt. Wie wichtig die Mythosaurier für die Geschichte Mandalores sind, haben wir euch schon vergangene Woche zur zweiten Episode erklärt:
Mandalore und die nächste gigantische Kreatur erklärt: Alles, was ihr zur neuen Episode "Star Wars: The Mandalorian" wissen müsstWichtig ist dabei: Die enge Verbindung der Mythosaurier zur Herrschaft über Mandalore dürfte der Grund sein, warum Bo-Katan ihre Unter-Wasser-Begegnung verschwiegen hat. Denn sie will wieder über Mandalore und ihr Volk herrschen. Bislang schien das Dunkelschwert die einzige Möglichkeit dafür. Dieses müsste sie aber in einem Zweikampf von Din Djarin gewinnen. Nun eröffnet ihr der Mythosaurier eine neue Option. Denn der erste Herrscher über Planet und Volk, ihr Namensgeber Mand'alor, begründete seinen Anspruch auf der Zähmung eines Mythosauriers.
Bo-Katan kann so nun davon ausgehen, dass ihr Herrschaftsanspruch auch ohne das Dunkelschwert akzeptiert wird – wenn sie es schafft, einen Mythosaurier zu zähmen, quasi wie der Urvater ihres Volkes einen solchen zu reiten.
Nach einem langen Ausflug nach Coruscant, wo der zweite große Plot rund um Klontechnik, der eine Brücke hin bis zur Rückkehr des Imperators in „Star Wars 9“ schlagen könnte, in den Mittelpunkt rückte, sehen wir am Ende so auch noch einmal Bo-Katan und Din Djarin. Die letzte Einstellung der Folge ist dabei entscheidend.
Darum ist die letzte Szene der Folge so wichtig
Denn der streng nach den alten Regeln lebende „Das ist der Weg“-Kult hat einen Mythosaurier-Kopf als Symbol. Die Kamera hält am Ende noch einmal fest, wie Bo-Katan ihren Blick exakt darauf verharren lässt. Denn sie erkennt nun endgültig, wie sie an die Macht kommen kann und warum es vielleicht gar nicht so schlecht ist, dass sie nun ein Mitglied jenes Kults ist, den sie zuvor noch für ihre strengen Regeln und alten Sitten verlacht hat.
Denn ihre vorherige Gefolgschaft hat sich verabschiedet, nachdem sie nicht das Dunkelschwert zurückerlangen konnte. Der Kult, dem sie nun unfreiwillig angehört, glaubt aber eben nicht an das Schwert, sondern ohnehin an den Mythosaurier. Wenn sie sich ihnen mit einem Mythosaurier präsentieren könnte, würden alle vor ihr in den Staub fallen. Sie wäre die neue Anführerin, sie hätte den Anspruch, alle Mandalorianer*innen unter ihrer Führung zu vereinen – und das ohne gegen Din Djarin kämpfen zu müssen, also entweder ihren Freund zu töten oder gegen ihn zu verlieren.
Ein "Game Of Thrones"-Szenario bei "The Mandalorian"
Das erinnert immer deutlicher an das Finale von „Game Of Thrones“. Schließlich ging es auch dabei um einen sehr ähnlichen Herrschaftsanspruch. Daenerys konnte den mit der Historie ihrer Familie, die früher auf dem Thron saß, sowie mit ihren Drachen begründen. Bo-Katan begründet ihn nun ebenfalls mit der Historie ihrer Familie, die früher über Mandalore herrschte (wie sie selbst schon für sehr kurze Zeit) sowie halt mit einem Mythosaurier statt mit einem Drachen.
Die Parallelen hören hier übrigens noch lange nicht auf. Denn hier wie dort gibt es einen unfreiwilligen Gegenspieler, der eigentlich gar nicht die Herrschaft anstrebt, aber irgendwie der Mann des Volkes ist. In „Game Of Thrones“ war es Jon Snow, in „The Mandalorian“ scheint Din Djarin diese Rolle zuzukommen. Der hat klargemacht, dass er null Interesse an der Herrschaft hat, aber ein Gros des Volks würde ihm sofort folgen (wenn auch nicht sein Kult, dafür müsste er wohl einen Mythosaurier reiten).
"Star Wars"-Legende in der neuen Episode von "The Mandalorian": Ohne ihn wäre Luke Skywalker nie zum Held gewordenEs gibt übrigens noch eine weitere mögliche Parallele: Mehrfach wurde nun angedeutet, dass Bo-Katan mental instabil ist. Da sehen wir sie zu Beginn der Staffel alleine in ihrem Schloss und in der neuen Folge dreht sie fast durch, als dieses zerstört wird. Sie will alleine der Übermacht (die wahrscheinlich eher an Grogu als an ihr interessiert war) hinterherjagen und ist auf Blut aus. Nur Din kann sie im letzten Moment zur Vernunft bringen.
Wird es also ähnlich wie bei Jon Snow und Daenerys in „Game Of Thrones“ auch hier darauf hinauslaufen, dass Din gar nicht anders kann, als sich gegen Bo-Katan zu stellen? Merkt er vielleicht, dass ihre Führung seine Heimat nur in eine neue Zerstörung führen würde? Die weiteren Episoden der aktuellen Staffel „The Mandalorian“ dürften darüber Aufschluss geben. Am 22. März 2023 gibt es die nächste Folge.
Endlich wieder "Star Wars" im Kino: Das ist angeblich der neue Film und der große Plan*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.