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    "Star Wars"-Legende in der neuen Episode von "The Mandalorian": Ohne ihn wäre Luke Skywalker nie zum Held geworden
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Björn ist mit „Star Wars“ aufgewachsen, schaut die Filme mindestens jährlich, hat zahlreiche Bücher rund um das beste Franchise der Welt gelesen und verschlingt gerade alles aus der Zeit der High Republic.

    Wenn in der neuesten Episode von „The Mandalorian“ Din Djarin (Pedro Pascal) einen Droiden auf sein Abenteuer mitnimmt, ist das keine neue, sondern eine wirklich sehr bekannte „Star Wars“-Figur. Das steckt dahinter...

    Disney und seine verbundenen Unternehmen

    In der zweiten Episode der dritten Staffel von „The Mandalorian“ machen die Titelfigur und sein Begleiter Grogu mal wieder Station auf Tatooine. Bei Peli Motto (Amy Sedaris) wollen sie eigentlich Ersatzteile für IG-11 erwerben. Doch am Ende ziehen sie mit einem anderen Droiden weiter – und der ist eine echte „Star Wars“-Legende, die sogar einen abgefahrenen eigenen Comic hatte und ohne den nichts so gekommen wäre, wie es in der Saga passiert ist.

    Denn dieser Droide ist R5-D4, der bereits im allerersten „Star Wars“-Film „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ einen Auftritt hatte und immer noch auf Tatooine festsitzt. Und in „Episode IV“ brachte er die ganze Handlung der „Star Wars“-Reihe erst in Gang.

    R5-D4: der heimliche Held von "Star Wars"

    In „Episode IV – Eine neue Hoffnung“ sehen wir R5, als Owen Lars (Phil Brown) und Luke Skywalker (Mark Hamill) neue Droiden kaufen wollen. Sie erwerben dabei ursprünglich C-3PO und eben R5. Doch gerade nach dem Kauf tritt ein Schaden an der R5-Einheit auf, weswegen Luke sich direkt beschwert und ihn dann gegen R2-D2 austauscht. Nur so kommt Luke in den Besitz von R2-D2 und findet dort später die versteckte Botschaft von Prinzessin Leia (Carrie Fisher), die alle weiteren Ereignisse auslöst.

    Eigentlich sollte R5 und nicht R2 im Besitz von Luke landen... Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Eigentlich sollte R5 und nicht R2 im Besitz von Luke landen...

    Doch noch interessanter ist all das, wenn man die komplexe Geschichte von R5-D4 kennt, die sich außerhalb der Filme ereignete.

    Der ursprüngliche Comic: R5 ist ein Jedi

    1999, noch lange vor der Übernahme von „Star Wars“ durch Disney, erschien der Mini-Comic „Skippy der Jedi-Droide“. In diesem kommt heraus, dass R5 in Wirklichkeit Skippy heißt und, wie der Titel schon verrät, die Macht beherrscht. Er kann so zum Beispiel Dinge schweben lassen.

    So erkennt er auch, dass der junge Luke ebenfalls sehr machtsensitiv ist. Er beeinflusst daher die Gedanken von Owen Lars, damit ihn dieser kauft. Doch in dem Moment, wo er erworben wird, sieht er dank seiner Fähigkeiten die Zukunft: Er erkennt, dass Darth Vader R2-D2 kurze Zeit später finden und zerstören wird. Anschließend wird Leia getötet und die ganze Rebellion zerfällt. Mit dem neuen Wissen, auf welcher wichtigen Mission R2-D2 unterwegs ist, setzt er eine kleine Explosion in seinem Inneren in Gang, sodass ein Schaden bei ihm auftritt und er gegen R2-D2 ausgetauscht wird.

    In dieser Version der Geschichte stirbt R5-D4 kurze Zeit später. Als Sturmtruppler auf der Suche nach R2-D2 die Jawas aufmischen, bekommt auch er einen Blasterschuss ab. Diese Ereignisse sind aber nun nicht mehr Kanon. Nach der Übernahme von Lucasfilm durch Disney wurden alle außerhalb der Filme und Serien erzählten Geschichten aussortiert – auch weil sie sich zu oft widersprachen (so gab es auch eine weitere Geschichte, in welcher R5 doch keine Machtfähigkeiten mehr hat und mit einem Rebellenspion zusammenarbeitet).

    Aber wie „Star Wars“-Fans wissen, holt man sich bei Disney einzelne Rosinen aus den alten Geschichten zurück, um sie nun in einem widerspruchsfreien Kanon neu zu erzählen – so auch Elemente der Story rund um R5s Opfer...

    Nun Kanon: Ein anderes selbstloses Opfer von R5

    In der 2017 veröffentlichten Kurzgeschichtensammlung „From a Certain Point of View“ werden lauter kleine Storys aus der Sicht jeweils einer anderen Nebenfigur aus „Star Wars IV: Eine neue Hoffnung“ erzählt – darunter ist auch die neue Kanon-Geschichte für R5-D4.

    In diesem Zusammenhang bekommen wir eine ausführlichere Version der Szene des Films, in welcher R2-D2 und C-3PO mit zahlreichen anderen Droiden wie eben R5-D4 in Gefangenschaft der Jawas sind. Dabei wacht R5 in der Nacht auf, als R2-D2 versucht, ihn zu beschädigen, um als einzige funktionierende Astromech-Einheit am Morgen verkauft zu werden. Der sich entschuldigende R2 macht deutlich, was hinter der versuchten Sabotageaktion steckt und enthüllt die wichtige Mission, auf der er sich befindet, und dass die Zukunft der Galaxis davon abhängt, dass er verkauft wird.

    Weil die Erwähnung der Rebellion in R5, dessen Erinnerungen eigentlich komplett gelöscht wurden, etwas auslöst, opfert er sich später auf eine ähnliche Art wie im früheren Comic. Er löst eine Überhitzung bei sich aus, die zur Fehlfunktion führt. So kommt es dann doch zum berühmten Kauf von R2-D2 durch Luke. Wenn die Sturmtruppler auf der Suche nach Leias geflohenen Droiden die Jawas später angreifen, stellt er sich tot und überlebt dadurch in dieser neuen Version der Geschichte.

    "The Mandalorian" zeigte uns bereits in der 1. & 2. Staffel R5

    Mittlerweile wissen wir, dass er danach auf Tatooine gestrandet blieb, wo er übrigens schon sehr lange davor festsaß. Denn auch in George Lucas' „Episode II - Angriff der Klonkrieger“ ist er mehrere Jahrzehnte vorher bereits auf dem Wüstenplaneten. Dass er immer noch auf Tatooine ist, erfuhren wir übrigens schon in der fünften Episode der ersten Staffel von „The Mandalorian“. Dort läuft Din Djarin in Chalmuns Cantina im Zentrum von Mos Eisley an ihm vorbei. In der zweiten Staffel sehen wir ihn dann das erste Mal im Besitz von Peli Motto.

    In der Serie „Das Buch von Boba Fett“ kommt es dann auch fast zu einer Reunion mit R2-D2, der auf der Suche nach Din Djarin gemeinsam mit Grogu bei Peli Motto aufschlägt. Allerdings wechseln die beiden Droiden keinen Pieps. Ob R5 überhaupt realisiert, dass dort jene R2-Einheit im Hangar von Motto landete, der er einst geholfen hat, ist (noch) unklar.

    Sicher ist dagegen, dass die kleine R5-Einheit eine echte „Star Wars“-Legende ist. Und ohne ihr selbstloses Opfer hätte Luke Skywalker nie Leias Botschaft bekommen, wäre nie zum Held geworden und die Rebellion hätte womöglich nie gesiegt. Mal sehen, welche Abenteuer ihn an der Seite von Din Djarin nun erwarten.

    Die nächste Episode von „The Mandalorian“ kommt am 15. März 2023 zu Disney+.

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