Zehn DC-Projekte – fünf Filme und fünf Serien – haben die neuen DC-Chefs James Gunn und Peter Safran Anfang dieser Woche angekündigt, und doch ging es bei der Vorstellung ihres DCU-Plans auch viel um ungeklärte und offene Fragen der Vergangenheit. So kritisierten sie etwa ungewohnt harsch, was in den letzten Jahren bei DC und Warner falsch gelaufen sei, und fanden deutliche Worte für den Umgang mit Ex-Superman Henry Cavill. Und auch auf das schockierende Aus für „Batgirl“ nach Abschluss der Dreharbeiten gingen die beiden ein.
Während die beiden sonst jedoch nicht um scharfe Worte in Richtung der (vorherigen) DC-Führung verlegen waren, zeigte sich Peter Safran in seinen Kommentaren zu „Batgirl“ jedoch auf einer Linie mit dem Warner-CEO David Zaslav – jedenfalls bei genauerem Hinsehen:
„Ich habe den Film gesehen, und es waren eine Menge talentierter Leute vor und hinter der Kamera, aber dieser Film war unveröffentlichbar, das passiert manchmal“, so Safran. „Den Film konnten wir nicht veröffentlichen. Ich finde, David Zaslav und sein Team haben eine sehr mutige Entscheidung getroffen, den Film abzusagen, denn er hätte DC geschadet. Er hätten den Verantwortlichen geschadet.“
Schlechter Film oder schlecht passender Film?
Das klingt sehr danach, als sei „Batgirl“ wirklich unheimlich schlecht gewesen. Eine Einschätzung, die schon im Umfeld der Absage des Films die Runde machte, aber eigentlich aus glaubhafter Quelle entkräftet wurde. Und tatsächlich steckt wohl noch mehr dahinter, wie auch in Safrans restlichen Worten bereits angedeutet wird:
„Sie haben DC wirklich einen Gefallen getan. Die Figuren, die Geschichte, die ganze Qualität davon“, so Safran weiter. „Der Film wäre im Kino-Umfeld nicht konkurrenzfähig gewesen, er war für den kleinen Bildschirm ausgelegt. Nochmal: Es war sicher keine leichte Entscheidung, aber sie haben die richtige Entscheidung getroffen.“
Tatsächlich scheint hier nämlich durch, dass „Batgirl“ wohl auch deswegen abgesagt wurde, weil der „nur“ 70 Millionen Dollar teure DC-Film kein großes Kino-Spektakel war – und damit nicht in die Vorstellung von Warner-CEO Zaslav passte, der die Marke DC vor allem im Kino (oder zumindest in Kino-Qualität) sieht. Doch womöglich ist auch das noch nicht die ganze Geschichte.
Alle unfertigen Filme sind "unveröffentlichbar"
Wie das US-Branchenmagazin Deadline nämlich ganz richtig herausstellt, ist die Tatsache, dass „Batgirl“ angeblich „unveröffentlichbar“ gewesen sein soll, eigentlich keine große Überraschung. Schließlich sind alle Filme ohne fertig gestellte Computereffekte unveröffentlichbar.
Laut den Quellen von Deadline soll das Problem ein anderes gewesen sein, nämlich dass „Batgirl“ dem geplanten DC-Universum widersprochen hätte (gemeint ist wohl das zum damaligen Zeitpunkt, also Mitte 2022, geplante). Auch in „Batgirl“ wäre schließlich Michael Keaton als Batman dabei gewesen, der aber eigentlich erst im 2023 startenden „The Flash“ sein Comeback feiert und (wieder) zum Haupt-Batman des DC-Universums wird bzw. geworden wäre.
Batgirl-Auftritt im DCU?
Es wäre also eine Logiklücke gewesen, doch auch das ist durch den DCU-Reboot von James Gunn und Peter Safran ja mittlerweile Geschichte. Schließlich planen sie mit „Batman: The Brave And The Bold“ einen neuen Batman samt Bat-Familie. Und hier schließt sich in gewisser Weise auch wieder der Kreis zu Batgirl:
„Batgirl ist eine Figur, die unweigerlich ein Teil unserer Geschichte werden wird“, erklärte Safran nämlich auch. Früher oder später wird die Figur also auch im DCU auftreten (vielleicht ja schon in „The Brave And The Bold“?). Aber auch wenn Safran und Gunn gerne nochmal mit den „Batgirl“-Verantwortlichen vor und hinter der Kamera zusammenarbeiten wollen, dürfte das dann wohl eine neue Version der Figur sein...
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