Wenig überraschend war die Hauptrolle für das geplante Musikerinnen-Biopic „Madonna“ in Hollywood heiß begehrt. Nach einem langwierigen Casting-Prozess, bei dem die Kandidatinnen von Madonna höchstpersönlich auf Herz und Nieren geprüft wurden, kristallisierte sich Anfang 2022 dann Netflix-Star Julia Garner („Inventing Anna“) als Favoritin heraus. Doch nun wurde das Biopic gecancelt, und zwar womöglich von Madonna selbst, die bei dem Film auch Regie führen sollte.
Wie Variety berichtet, ist „Madonna“ bei Universal Pictures nicht länger in Arbeit, nachdem die Sängerin vergangene Woche eine neue Welttournee angekündigt hatte. Für viele Städte waren die Tickets der „Celebration“-Tour in wenigen Minuten ausverkauft. Auch wenn Madonna bislang nicht zur Absage des Films Stellung bezogen hat, wissen Insider laut Variety zu berichten, dass sich die Queen of Pop nun einzig auf ihre Tour konzentrieren wolle. Zu einem späteren Zeitpunkt wolle sie aber durchaus noch ein Biopic über ihr Leben drehen.
Terminprobleme oder doch eher Drehbuchprobleme?
The Hollywood Reporter hat jedoch etwas andere Informationen – dort heißt es von Insidern, das Filmprojekt sei bereits Ende letzten Jahres bei Universal in eine Warteschleife geschickt worden, noch bevor Madonna ihre Tour ankündigte. Bei der Entwicklung des Films habe es zuvor Bedenken wegen der Länge des Drehbuchs gegeben, keiner der Entwürfe sei kürzer als 180 Seiten gewesen, woraufhin über einen zweigeteilten Film oder sogar eine Miniserie nachgedacht worden sei.
Einen Drehbuch-Entwurf zum nun erst einmal abgesagten „Madonna“-Film hat die Künstlerin zunächst zusammen mit der für „Juno“ oscargekrönten Autorin Diablo Cody geschrieben, später entstand ein Skript von Madonna in Zusammenarbeit mit Erin Cressida Wilson („Girl on the Train“).
Madonna will ihre Geschichte selbst erzählen
Ob und bei welchem Studio das Biopic dann irgendwann vielleicht doch noch entsteht, ist nun erst einmal offen. Dass Madonna aber weiterhin daran interessiert sein dürfte, einen Film über ihr Leben selbst zu machen, scheint jedoch wahrscheinlich. Der Superstar hatte die eher ungewöhnliche Entscheidung, das Drehbuch selbst zu schreiben und zu inszenieren, damit begründet, dass ihr bisherige Ansätze nicht gerecht worden seien: „Der Grund, weshalb ich das tue, ist, dass schon mehrere Leute versucht haben, Filme über mich zu schreiben, aber es waren immer Männer.“
Musiker*innen-Biopics sind in Hollywood zurzeit absolut angesagt, „Bohemian Rhapsody“ und „Rocketman“ feierten große Erfolge, und aktuell ist Baz Luhrmanns „Elvis“ wieder in aller Munde, nachdem der Film gerade ganz frisch für acht Oscars nominiert wurde, unter anderem als Bester Film und Austin Butler als Bester Hauptdarsteller. Verliehen werden die Academy Awards in der Nacht vom 12. auf den 13. März 2023.
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