Seit einigen Jahren arbeitet Sony an einem eigenen Marvel-Film-Universum, das auf den Figuren rund um Spider-Man basiert. Die erste Figur – und der erste Film – war dabei noch eine logische Wahl, schließlich ist „Venom“ ein ikonischer Bösewicht und Antiheld, mit dem wohl auch all diejenigen etwas anfangen können, die mit Marvel-Comics sonst nur wenig am Hut haben. Doch seitdem wird die Auswahl der Figuren und Projekte immer skurriler.
Schon „Morbius“ als dritter Titel von Sony's Spider-Man Universe (SSU) war nicht nur fragwürdig, weil der entstandene Film einer der schlechtesten Superheldenfilme überhaupt ist, sondern auch weil der Pseudo-Vampir eine nicht gerade ikonische Figur ist. Weiter geht es dann mit „Kraven The Hunter“, der zwar sehr berühmt ist, aber in seinem Film so verändert werden soll, dass er kaum noch was mit der Comicvorlage zu tun hat: Aus dem gnadenlosen Meisterjäger Kraven soll laut Hauptdarsteller Aaron Taylor-Johnson („Avengers 2: Age Of Ultron“) ein „Tierliebhaber und Beschützer der Natur“ (!) werden.
Auch die weiteren angekündigten SSU-Filme „El Muerto“ und „Madame Web“ sind zwar prominent besetzt, sorgen aber aufgrund der überraschenden Figurenauswahl und bislang bekannten Story-Information mindestens für gehobene Augenbrauen. Doch das alles ist noch nichts gegen das neueste Projekt, das nun angekündigt wurde: Donald Glover („Atlanta“, „Community“) wird in einem Marvel-Film basierend auf dem Bösewicht Hypno-Hustler mitspielen und das Projekt auch produzieren.
Der Hypno-Hustler ist die wohl obskurste Figur aus dem reichen „Spider-Man“-Figurenfundus, die den Weg auf die Leinwand gefunden hat bzw. finden wird. Antoine Delsoin, wie der Schurke eigentlich heißt, feierte 1978 mitten im Disco-Fieber (!) sein Debüt. Gemeinsam mit seiner Band, den Mercy Killers, und deren mit Hypnose-Technologie (!!) ausgestatteten Instrumenten, raubte er sein Publikum aus und bekam es deswegen mit Spider-Man zu tun.
Ziemlich skurril also, doch wie das US-Branchenmagazin The Hollywood Reporter berichtet, haben Donald Glover dabei vor allem zwei Aspekte angesprochen: erstens der musikalische Aspekt (Glover ist auch als Musiker und Rapper Childish Gambino bekannt) und zweitens die große Freiheit, die eine solche obskure Figur mit nur wenigen Auftritten im Marvel-Kanon bietet.
Wie der Hollywood Reporter schreibt, könnte sich der „Hypno Hustler“-Film daher als alles mögliche herausstellen – ein Disco-Film mit 70er-Setting, eine Neuinterpretation als Hip-Hop-Streifen oder sogar eine Cyberpunk-Sci-Fi-Kracher. Bis wir genaueres erfahren, wird es wohl noch eine Weile dauern, da das Projekt noch ganz am Anfang steht...
