Durchladen und in Deckung: die Amis kommen. Jamie Foxx hat seinen Kumpel Colin Farrell nicht dabei und heißt hier auch nicht Tubbs – aber sonst tut er was er schon bei „Miami Vice“ am Besten konnte, losziehen und fiese Gegner plattmachen und nebenbei als Papi noch ganz dolle Gefühle zeigen. Aber ich uteile falsch und zu hart über diesen Film, denn in der Tat hatte er einige Überraschungen parat: zum einen daß ein doch eher bescheiden wirkender Regisseur wie Peter Berg (der bislang auch oft erfolglos als Darsteller auftratt und hier ein Mini-Cameo hat) einen solch heftigen Film gestemmt kriegt, das Jennifer Garner die Rolle einer toughen Agentin darstellt ohne daß man laufend an „Alias“ denken muß und auch daß ein sonst eher bleicher Akteur wie Jason Bateman den witzelnden Part des Teams gibt ohne daß es der Ernsthaftigkeit schadet. Der Film selber ist eine brisante Mischung aus Politkrimi und rasantem Actionthriller wobei von Ausnahmen abgesehen die Ballerei erst in der letzten halben Stunde losgeht und dann gibt’s eine der lautesten, brutalsten und spannendsten Passagen dies in diesem Jahr m Kino waren. Ein Manko daß ich aber sehe: die Inszenierung ist 1:1 von „Bourne“ geklaut, die Kamera hat geradezu Schüttelfrost und die stellenweise angewendete Videoclipästhetik wirkt zuweilen überladen. Über das bewegende Ende kann man auch diskutieren ... wenn man den Streifen gesehen hat, was man durchaus sollte. Während andere Actionkracher wie „Shoot em up“ im Kino nebenan ihre Action mit Witz und Ironie liefern hat dieser Film die knallharte, schonungslose und schmutzige Tour drin.
Fazit: Hammerbesetzung in souveränem Politkrimi der zum Ende hin in ein deftiges Actionfeuerwerk mündet bei dem vielleicht Foxx etwas zu cool rüberkommt!