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    Der Pakt - The Covenant
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Der Pakt - The Covenant
    Von Alina Bacher

    Jungs haltet eure Freundinnen fest, denn Hollywood lässt in seinem neuesten Möchtegern-Mystery-Thriller fünf knackige Jungschauspieler auf das weibliche Teeniepublikum los. Mehr aber leider auch nicht. Mit „Der Pakt“ geht Regisseur Renny Harlin (Mindhunters, Stirb langsam 2) leider nicht in die Richtung, in die dieser Film eigentlich sollte. Blutjunge Schönlinge mit gut gebauten Körpern und einem Augenaufschlag zum Dahinschmelzen sind nun mal nicht alles und wollen in ein gut gemeintes Thriller-Spektakel um Magie, Monster und Männerfreundschaften leider nicht so wirklich passen, denn bereits die Story hinkt ein wenig vor sich hin.

    Alles beginnt in der kleinen Siedlung Ipswich in Neuengland im Jahr 1692. Fünf Familien mit magischen Superkräften schließen sich in der Zeit der Hexenverfolgung zu einem geheimnisvollen Pakt zusammen, um ihre Fähigkeiten zu verbergen. Doch eine Familie bricht das Versprechen und will dank ihrer Kräfte noch mächtiger werden, bis die Mitglieder dieser Gruppe während der Inquisition restlos verschwinden... So zumindest rankt sich die Legende um die Söhne von Ipswich. Über 300 Jahre ist aus der ehemaligen Siedlerkolonie ein beschauliches Küstenstädtchen geworden, das in seinem Elite-Internat, der Spenser Academy, die Kinder der Schönen und Reichen beherbergt. Unter ihnen sind auch die vier Freunde Caleb (Steven Strait), Pogue (Taylor Kitsch), Reid (Toby Hemingway) und Tyler (Chace Crawford). Was keiner weiß, diese vier hübschen Teenager sind nicht nur die angesagtesten Jungs in der Stadt, sie sind auch niemand geringeres als die geheimnisvollen Söhne von Ipswich. Doch die Schüler haben nicht nur mit ihren übernatürlichen Kräften zu kämpfen, auch die Hormone geraten bei dem einen oder anderen mächtig in Wallung, besonders bei Caleb, der ein Auge auf die hübsche neue Mitschülerin Sarah (Laura Ramsey) geworfen hat. Zu dumm, dass auch der smarte Neuankömmling Chase (Sebastian Stan) die Schöne für sich haben will. Während Caleb alles daran setzt, Sarahs Herz zu erobern, versucht diese, dem Geheimnis von Ipswich und seinen bekannten Söhnen auf den Grund zu gehen, denn plötzlich häufen sich im Ort seltsame Ereignisse. Als dann auch noch einer der Schüler der Spenser Academy tot aufgefunden wird, beginnt für die Jungs ein Wettlauf gegen die Zeit, denn irgendwer scheint den Vieren auf die Schliche gekommen zu sein...

    Was auf dem Papier noch ziemlich spannend klingt, lässt sich im Film leider bereits nach wenigen Minuten komplett vorausahnen. Etwas, das besonders bei Mystery-Thrillern nicht wirklich Sinn der Sache sein sollte. Hier wollte Drehbuchautor J.S. Cardone (8mm 2) wohl auf der überschäumenden Mystery-Welle mitschwimmen, kann sich aber mit so einer seichten Geschichte nur schlecht über Wasser halten. Sonderlich einfallsreich kommt die Story auf jeden Fall nicht daher, was allerdings durch gelungene und mitreißende Effekte ein wenig vertröstet werden kann. Hier haben sich die Macher, allen voran Regisseur Renny Harlin, mächtig ins Zeug gelegt und lassen es ziemlich krachen. Ein rasanter übernatürlicher Schlagabtausch der Extraklasse, perfekt koordiniert zu einem, der Zielgruppe grandios zugeschnittenem Soundtrack. Hier war das Kultduo Tomandany am Werk, die ihr Können bereits in Filmkrachern wie „Killing Zoe“, Natural Born Killers und The Hills Have Eyes unter Beweis gestellt haben.

    In punkto Können haben es einige der Jungschauspieler leider nicht wirklich leicht. Selbst wenn böse Zungen behaupten mögen, dass in einem Mystery-Thriller rund ums Thema übernatürlichen Fähigkeiten die Schauspielleistungen nicht sonderlich wichtig sind, tut sich so manch einer der jungen Truppe doch sichtlich schwer. Doch es sei ihnen verziehen, schließlich konnte bis auf Laura Ramsey (Dogtown Boys) keiner der Schauspieler viel Erfahrung vor der Kamera sammeln. Irgendwie drängt sich der Verdacht auf, dass bei der Besetzung wohl eher auf die optischen Qualitäten geachtet wurde. Und in dieser Kategorie können die Jungs aus „Der Pakt“ wirklich ziemlich weit oben mitspielen. Wenigstens etwas.

    „Charmed“ für Teeniegirls nur ohne echte Handlung, so lässt sich „Der Pakt“ wohl schnell und schmerzlos zusammenfassen. Dank krachender Effekte, einem wahnsinnig coolen Soundtrack und hübschen Schauspielern wird an diesem Thriller für die geplante Zielgruppe wohl kein Weg dran vorbei führen und wirklich verloren ist die Zeit dadurch auch nicht. Schließlich bekommt man was geboten für sein Geld, nur eben nicht die erwartete geheimnisvolle Mysterystory. Schade.

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