[...] Krieg ist kein Computerspiel. Krieg ist real.
Steven Spielberg wusste dies, als er 1998 mit der Eröffnungsszene am D-Day in „Der Soldat James Ryan“ zeigte, wie schrecklich Krieg wirklich ist. Ihm gelang es damals, Brutalität, Atmosphäre und Realismus zugleich in einer Szenerie unterzubringen, und dem Zuschauer so zu verdeutlichen, wie grauenhaft der Zweite Weltkrieg war.
In Flags of our Fathers hingegen wirkt nichts real. Alles wirkt wie eine einzige Computersimulation der Geschehnisse bei Iwo Jima. Weder die Schüsse der MGs, noch die Kanonen der Marinekriegsschiffe, noch der Staub, und auch nicht, und das ist das wohl aller Schlimmste, die Szenenbilder. Man wird beim Schauen einfach das Gefühl nicht los, dass der gesamte Film in einem Studio gedreht wurde. Hinzu kommt noch der Eastwood’sche Look, der in Filmen wie Invictus oder Gran Torino zwar unersetzlich ist, doch in diesem (Anti?)-Kriegsfilm nur dazu beiträgt, dem Zuschauer einen kalten, lahmen und unpackenden Streifen zu liefern. Denn Flags of our Fathers ist in eine so triste und sterbenslangweilige Optik getaucht, dass man sich wirklich fragt, ob Eastwood seinen Film ganz genau so haben wollte. Die Kameraführung (im Found-Footage Look, wohlgemerkt) lässt die Kriegsszenen auch noch so unglaublich trashig wirken, dass man sich manchmal wirklich fragen muss, ob hier vielleicht Dolph Lundgren hinter der Kamera stand. [...]