Eine Neuverfilmung eines Literaturklassikers ist wie ein Update bei einem Programm - warum also nicht, man kann dieselbe Story mit etwas verbesserten, moderneren Mittel erzählen. Da ich aber weder Buch noch irgendeine der bisherigen Verfilmungen kannte war es komplett neu für mich und ich bekam dass was ich erwartete. Eine typische Jane Austen Verfilmung die wohl am besten zur Tea-Time kommt, mit ausladenden Kostümen und pompöser Ausstattung, stets kichernden jungen Frauen und einem hervorragenden Ensemble aus dem Donald Sutherland als gutmütiger alter Vater, Matthew MacFayden als stocksteifer und undurchsichtiger Knabe (der sich natürlich zum Traummann entwickelt) und "Fluch der Karibik" Star Keira Knightley herausragen. Feines schönes Kino an eine bestimmte Zielgruppe dass man wenn man zu eben jener gehört ungehemmt genießen kann. Für mich lag der Reiz aber woanders: in einem Interview hatte Helen Fielding mal gesagt dass ihr erstes "Bridget Jones" Buch im Grunde ein Remake von "Stolz und Vorurteil" sei und ich versuchte laufend die Parallelen zu entdecken (die es durchaus gab). Also, nicht das Filmereignis des Jahres, aber immerhin trotz der Länge von 127 Minuten schön kurzweilig. Zur Detailtreue und Nähe an die Vorlage kann ich aber leider nichts sagen ...
Fazit: Aufwendig und mit viel Prunk inszeniert, dazu tolle Darsteller - für das entsprechende Zielpublikum sicherlich ein Fest ...