L.A. Crash ist ein ganz berühmter Vertreter des Episodenfilms, einem kleinen Genre, dass viele Filmperlen vorzuweißen hat (Amorres Perros, Pulp Fiction, Magnolia, Babel). Als bekennender Fan des Episodenfilms musste mir auch L.A. Crash zwangsläufig gefallen. Und das hat er auch!
Schon der Anfang läßt vermuten, wie das Filmtempo ist. Ein sehr ruhgie Szene, in der zunächst L.A., die Stadt der Engel, in der Winterzeit von Oben gezeigt wird (bei Nacht). Die Musik ist langsam und unaufdringlich, fast schon mystisch. Der Beat wird etwas schneller (wie in Lost Highway), man sieht aber immer noch unscharfe Bildelemente, die man nicht einordnen kann. Dann kommt ein Kommentar, wie es sich später rausstellt von Don Cheadle:
”Es ist das Gefühl der Berührung.
In einer normalen Stadt geht man
zu Fuß. [...] Man berührt einander,
rempelt sich an. In L.A. berührt
dich nie jemand. Wir sind doch
immer nur hinter Metall und Glas.
Ich glaube, diese Berührung
fehlt uns so sehr, dass wir
miteinander kollidieren müssen,
um überhaupt etwas zu spüren.”
Der Film besitzt die ganze Zeit, solche ruhigen sehr durchdachten, fast schon perfekten Momente. Und jeder dieser Moemente bzw. Szenen hat eine bestimmte Aussagekraft. Der Film hat ein interessantes übergreifendes Thema: Rassismus. Interessanterweise in einem Land, dass so viele kulturen beheimatet... und dann auch noch Los Angeles. Verdammt viele Filme spielen in Los Angeles, ja fast schon zu viele. Hier ist es aber nicht schlimm, da viele Facetten der Stadt gezeigt werden. Auch viele verschiedene Orte. Die Grundidee ist immer noch grandios: Innerhalb von nur 24 Stunden werden mehrere Geschichten erzählt, die sich mit denen andere teilweise vermischen (Typisch für den Episodenfilm). L.A. Crash bietet hierbei aber nicht die alltäglichen langweiligen Momente, die ein ganz normaler Mensch schnell vergisst. Es sind eindringliche und vorallem prägnante Momente, in denen man die Charaktere sieht.
Selbst in einer so hochmodernen Welt wie dieser existiert in einer Stadt wie Los Angeles sogar noch Rassismus. Oder eher die sanftere Form davon. Hier ghet es wohl eher um Vorurteile, die man zwangläufig entickelt und nur schwer abschüttelt. Das dies aber geht sieht man dann gegen Ende, als die meisten doch erkennen, dass es sich oftmals doch nur um Vorurteile handelt. Das Ende würde ich dann als "Magnolia-Ende" bezeichnen. Unterlegt mit einer ganz tollen Song, werden nochmal alle Geschichte kurz gezeigt.
Ein Frage stellt sich mir persönlich am Ende sofort: Welchen Schauspielr fand ich besser? Wenn ich ehrlich bin hätte ich von den meisten nichts erwartet. Auf einmal kommt ein Ludacris daher und spielt so gut und überzeugend wie noch kein Hip Hop Star zuvor. Snadra Bullock überrascht mit einer sehr glaubhaften und emotionalen Rolle, Brendan Fraser spielt zwar eher zurückhaltend, aber immer noch toll! Don Cheadle ist sowieso ein Ausnahme-Schauspieler und hier beweißt er das auch! Und Matt Dilon spielt auch verdammt gut! Die am besten gepsielten Rollen würde ich aber wahrscheinlich Michael Pena (dem Schlosser) und Thandie Newton (Frau Camerons) zuschreiben.
Der Film hat ein tpyisches Episodenfilm-Konzept (das dem von Magnolia verdmmt ähnelt), ein eher ruhiges Filmtempo und viele klischeebeladene Charaktere. Die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Charakteren sind ein bisschen vielleicht zu viel des Guten. Aber ganz ehrlich. Scheissdrauf. Dafür macht der Film viel zu viel Richtig.
Ich bin sogar der Meinung, dass L.A. Crash im direkten Vergleich zu "Brokeback Mountain" (der auch absolut fantastisch ist) stärker, besser ist. Ohne die anderen Filme gesehen zu haben (leider) würde ich hier also sagen, dass der Film im Vergleich zu BM zu Recht den Oscar gewonnen. Hat Ein ganz tolles Meisterwerk, dass das Rad des Episodenfilms nicht neur erfindet, dafür aber ein verdammt geniales Vertreter ist! 5 von 5 Sternen