Durchschnitts-Wertung
4,4
590 Wertungen
Deine Meinung zu 21 Gramm ?

21 User-Kritiken

5
8 Kritiken
4
8 Kritiken
3
4 Kritiken
2
1 Kritik
1
0 Kritik
0
0 Kritik
3,5
Veröffentlicht am 4. Januar 2018
Nehme einen ganz normalen Film, dann schneide die Szenen in Einzelteile, wirf sie in einen Mixer und sieh in welcher Reihenfolge sie rauskommen … So oder so ähnlich müssen die Filmemacher das bei „21 Grams“ gemacht haben. Der Film reiht Ausschnitte der Geschichte völlig ohne Belang und Sinn aneinander und insbesondere in der ersten Viertelstunde rafft man kein bisschen, irgendwann kann man zwischen einzelnen Stücken Verbindungen herstellen und langsam, ganz langsam bekommt man mit was hier eigentlich Sache ist und wer mit wem was laufen hat, allerdings bleibt es völlig verzwickt was eigentlich passiert (man sieht die Szene wie eine der Hauptfiguren ganz nebenbei Selbstmord begeht was in der Handlung wohl erst am Ende kommt, bei der rumspringerei durch die Ereignisse aber nach etwa zwei Dritteln bekannt gegeben wird. Insgesamt erreicht der Film dadurch eine verwirrende Wirkung die aber davon gerettet wird dass er eine gute und krasse Geschichte mit heftiger Pointe erzählt – die hätte auch ohne den seltsamen Erzählstil gewirkt.Hinzu kommt dass der Film nicht in Hochglanz gedreht ist und ihm nahezu jede Musik oder Mainstream Elemente fehlen, dafür gibt es drei kongeniale Hauptdarsteller: Naomi Watts gibt eine wunderbar hassenswerte, vom Schicksal arg gebeutelte Frau ab während sich die beiden Oscarpreisträger Penn und DeToro regelrecht die Seele aus dem Leib spielen – allerdings wirken die Rollen auch als hätte man sie ihnen auf den Leib geschrieben. Aber selbst wenn es so ist – es funktioniert bestens.Fazit: Krasses, hartes und schonungsloses Drama um eine Tragödie und ihre Folgen welches durch die total irre Erzählart verwirrt und fasziniert – bleischwer!
3,5
Veröffentlicht am 4. November 2013
"21 Gramm" hat mir eigentlich sehr gut gefallenn und auch die story ist sehr stark und wurde sehr gut inszeniert! mich allerdings hat das ende gestört, weil meiner meinung nach hätte es einfach anders ausgehen müssen naja aber geschmackssache eben!
Kino:
Anonymer User
3,5
Veröffentlicht am 12. März 2010
Kritik frei nach dem A. G. Inarritu-Schnittmuster



1. Ein geläuterter Ex-Knacki mit paulinischem Credo überfährt 2 Kiddies plus deren Erzeuger und begeht Fahrerflucht. Fortan wird er von seinen Schuldgefühlen zerfressen.



2. Die Mutter/Ehefrau der Überfahrenen triftet daraufhin wieder in den bewältigt geglaubten Drogenkonsum ab. Aus Hilf- und Sinnlosigkeit werden im Verlauf Wut und Rachegelüste.



3. Ein Matheprof bekommt somit (s. 1.) ein neues Herz. Der neue Takt in seiner Brust animiert den nachdenklichen Zahlenjongleur zur Recherche nach dem Spender.



11. Frau des Ex-Knacki zu diesem: "Früher als du noch an nichts geglaubt hast, habe ich dich verstanden. Heute... Das Leben muß weitergehen, mit oder ohne Gott."



22. Mutter der Überfahrenen (welche der Prof. durch seine Recherche gefunden hat und aufgrund seiner Dankbarkeit für und mit dem Herz von Michael liebt) zum Prof: "Du hast das Herz von Michael, du bist in seinem Haus, du f...st seine Frau - tu' was!"



33a. Die Frau des Profs hat ohne sein Wissen abgetrieben. Seit seiner Krankheit will sie aber unbedingt ein Kind von ihm. Auf ihren Vorwurf, daß sich doch sonst keiner um ihn gekümmert hätte, er: "Du bist zurückgekommen, weil du einsam warst."



33b. Der Prof weiß, daß auch sein neues Herz bald schlapp machen wird. Soll er den Ex-Knacki, dem er aufgelauert hat, aus Verbundenheit zu seiner neuen Flamme (s. 22.) töten? Tötet er dann nicht auch den, der ihm indirekt sein jetziges Leben ermöglichte?



Showdown ;)



111. Herrliche Knastszene: Lehrer und Schüler (=Ex-Knacki) wetteifern wer das bessere Bibelzitat hat um den jeweiligen Standpunkt zu rechtfertigen.



222. Mutter der Überfahrenen hat endlich Gelegenheit ihren Seelenpeiniger (Ex-Knacki) zu vermöbeln, dem dies mehr oder weniger gefällt.



333. Der anwesende (s. 222.) Prof löst dieses bizarre Szenario auf seine Weise auf.



Chillout:



1111. Ex-Knacki (jetzt weniger paulinisch) wurde also ordentlich vermöbelt, hat sogar noch einen weiteren Ablaßbrief von den Sheriffs bekommen [nette Szene], darf sich rasieren und nach Hause gehen.



2222. Mutter der Überfahrenen hat den Fertilitätstest mit Michaels Herzträger positiv abgeschlossen und darf schüchtern lächeln.



3333. Der Prof schließt seine Recherchen bei schwindendem Bewußtsein ab.



Fazit:



Der Standardzuschauer wird sich herzlich langweilen und der Cineast mit besagtem déjà-vu-Erlebnis nach Hause trotten. Für die Nachdenklichen und Geduldigen ein durchaus sehenswerter Film, in dem die (anachronistischen) Sequenzen (meistens als Preview) mehr stören als helfen: sie konterkarieren den ohnehin kaum vorhandenen Spannungsbogen, da sie die Geschichte noch vorhersagbarer machen.

Starke Schauspieler, nicht nur die drei Protagonisten. Der geneigte Zuschauer wird noch die ein oder andere Frage mit nach Hause nehmen.



Mehr als 7 Punkte wären dennoch übertrieben.
Kino:
Anonymer User
3,0
Veröffentlicht am 5. März 2015
Inarritu bietet spannende Charaktere, starke Konflikte und überraschende Wendungen - und zwar so sehr, dass er mit seinem Material tatsächlich drei Filme hätte drehen können, die an sich gut geworden wären. Aber die gnadenlose Dramatisierung und Zuspitzung der Konflikte, die vollkommen künstliche Zusammenführung der Schicksale wirkt derart gewollt, dass die Glaubwürdigkeit verloren geht. Handwerklich ist der Film wahnsinnig gut und ausgefeilt, die Schauspieler geben alles, aber es ist - wie immer bei Inarritu - zu viel des Guten. Da hilft keine künstliche Aufbrechung dramaturgischer Konventionen, kein Vermixen von so vielen Motiven wie Gottesgläubigkeit, der Philosohpie der Mathematik, Drogenproblemen, Unfalltod und Organspende.
Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?