Über Gaspar Noé kann man, zu Recht, diskutieren. Die Einen finden seine Filme absolut furchbar, die Anderen finden sie großartig. Bisher zähle ich mich, zumindest in den meisten Fällen, eher zu den Anderen. "Irreversibel" wird seinem Ruf absolut gerecht, ist aber zugleich ein hervorragender Film, den ich sowohl handwerklich, wie auch inhaltlich erste Klasse finde. Mit der gewohnten Härte, bekommen wir zwei sehr brutale Szenen zu sehen, die kaum auszuhalten sind. Sei es der Mord, gleich in der zweiten Szene, oder die nie enden wollende Vergewaltigung von Alex. Gerade letzte Szene wird heftig diskutiert, wenn gleich ich den Effekt, der nachhaltig bleibt, eben als so gelungen ansehe. Dadurch wird das Thema so präsent gemacht und es wird darüber gesprochen. Oft hilft das Rohe zeigen eben mehr, als in gemilderter Form wegzuschneiden. Hinzu kommt die umgedrehte Chronologie des Filmes, die dem ganzen erzählerisch noch einmal eine eigene Note gibt, sowie die tolle Musik, die im Laufe der Handlung von elektronisch, im Laufe des Filmes umschlägt in klassische Musik. Und während auch die Musik ruhiger und klassischer wird, so wird auch die Kamera immer ruhiger und klarer, die zu Beginn mit hektischen Bewegungen, die auch mal die gesamte Szene auf den Kopf stellt, für schwindel sorgt. Und die Darsteller sind ebenfalls absolut großartig und spielen diese ernste Thema hervorragend. Kurz: Zu Recht polarisierend, aber auch genau so wichtig und großartig. Aber nichts für schwache Nerven.