Mailand, 1968. Ein Postbote überbringt den Einwohnern einer prunkvollen Villa ein Telegramm, das den Besuch eines unbekannten Gastes für den Folgetag ankündigt. Die Villa wird von einer Familie bewohnt, die aus der Mutter Lucia (Silvana Mangano), dem Vater Paolo (Massimo Girotti) und den beiden Kindern Pietro (Andrès José Cruz Soublette) und Odetta (Anne Wiazemsky) besteht und zusätzlich durch die Haushälterin Emilia (Laura Betti) ergänzt wird. Als der Fremde (Terence Stamp) erscheint, sind alle Angehörigen des Haushalts von dem Aussehen, dem Auftreten und der Ausstrahlung des Unbekannten fasziniert. Er bleibt einige Tage zu Besuch, in denen er die alle Anwesenden nach und nach verführt und ihr Leben grundlegend verändert ...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Teorema - Geometrie der Liebe
Von Andreas R. Becker
„Wie kann man sich dem Kino als Medium der Massenkultur widersetzen? Indem man aristokratisches Kino macht: unkonsumierbar. Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass das Kino, das ich mache, immer weniger konsumierbar’ ist von denen, die man die Massen’ nennt. [...] Ich versuche, eine Sprache zu schaffen, die den mittleren Konsumenten, den Mann von der Straße, in eine Krise versetzt.“ 1 – So Pasolini über sich selbst.Gerade mal 98 Minuten dauert sein 1968 veröffentlichtes Milieudrama „Teorema“, doch diese 98 Minuten ziehen sich im Vorüberziehen. Ist der Versuch also geglückt? Und warum überhaupt erst so ein Versuch? Diese und viele Fragen nach dem Warum, die sich dem „mittleren Konsumenten“ nach dem Schauen von „Teorema“ aufdrängen mögen, ließen sich für mich erst nach einer tiefergehenden Auseinadersetzung mit dem Werk und seinem Autor beantworten – ansatzweise.Die Handlung von „T
Filmkunst aus Italien. Typischer Film seiner Zeit, wäre Fassbinder als Regisseur genannt, ginge es auch als guter Film von ihm durch. Die Handlung entfaltet sich erst spät, was wohl den radikalen Ansatz des Werks unterstreichen soll und auch tut. Sehenswert ist der Film eher als zeitgeschichtliches Dokument, weniger als cineastisches Vergnügen.