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    Max und die Wilde 7
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,5
    gut
    Max und die Wilde 7

    Schüler und Senioren – gemeinsam unschlagbar!

    Von Christoph Petersen

    Je nach Sichtweise kommt „Max und die Wilde 7“ jetzt genau zur richtigen oder zur falschen Zeit in die Kinos: Schließlich schweißt der Film wie kaum ein anderer die Generationen der Grundschüler und ihrer Großeltern zusammen – und das ist gerade jetzt, wo dank Corona mitunter offiziell von Familienbesuchen im Altersheim abgeraten wird, so wichtig wie selten zuvor.

    Auf der anderen Seite wird es hier und dort womöglich nicht ganz einfach sein, dass risikobewusste Großeltern mit ihren Enkeln gemeinsam ins Kino gehen – und das wäre doch sehr, sehr schade, denn mit „Max und die Wilde 7“, der auf dem ersten Band der gleichnamigen Buchreihe von Lisa-Marie Dickreiter und Winfried Oelsner basiert, hätten nämlich alle gemeinsam ganz bestimmt eine tolle Zeit.

    Horst und Vera sind auf eine heiße Spur gestoßen ...

    Der neunjährige Max (Jona Eisenblätter) ist mit seiner Mutter Marion (Alwara Höfels), die als Pflegerin arbeitet, auf eine echte Ritterburg gezogen – aber cool findet er sein neues Zuhause trotzdem nicht: Das historische Gemäuer fungiert mittlerweile nämlich als Altersheim – und so muss der Grundschüler einen Großteil seiner Freizeit mit „alten Knackern“ verbringen. Max‘ Einstellung ändert sich jedoch, als er das Senioren-Trio „Die Wilde 7“ kennenlernt:

    Die ehemalige Schauspielerin Vera Hasselberg (Uschi Glas), der pensionierte Professor Kilian von Hohenburg (Günther Maria Halmer) und der frühere Bundesliga-Trainer Horst Dobberkau (Thomas Thieme) tragen den Spitznamen, weil sie im Speisesaal immer an Tisch Nr. 7 sitzen – und noch sehr viel aktiver sind als die meisten anderen Bewohner. Als ein Einbrecher wiederholt in die Burg einsteigt, nehmen Max, der später einmal Meisterdetektiv werden möchte, und die Wilde 7 gemeinsam die Ermittlungen auf...

    “Scheiße“ sagt man nicht – oder doch?

    In einer – insgesamt begeisterten – Kunden-Rezension zur Buchvorlage auf Amazon heißt es: „Einziges Manko: Für meinen Geschmack zu viele und unschöne Schimpfworte. ‚Scheiße‘ möchte ich in Kinderliteratur nicht lesen müssen. Ich habe das im Lesefluss immer durch akzeptable Worte ersetzt!“ Das mag man als legitimen Einwand empfinden oder nicht – aber für die Wirkung des Films ist es ein Glück, dass diese knackigen Schimpfworte im Filmskript nicht ersetzt wurden. Das spurlose Verschwinden von Max‘ Vater ist nun mal „scheiße“ – und dann sagt Horst das eben auch so, da braucht man gar nicht drumherum reden.

    Kinder nutzen solche Worte nun mal – und die unangepasste Wilde 7 spricht eben, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. Das ist einer von mehreren Gründen, warum das emotionale Zentrum der Geschichte zündet: Max und die Senioren wachsen zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen, an der sich unter anderem der ermittelnde, sich dabei aber nicht allzu schlau anstellende Kommissar Moser (Martin Leutgeb) die Zähne ausbeißt. Eine rebellische Unter-10-und-Über-70-Crowd, mit der man gerne eineinhalb kurzweilige Stunden verbringt – vor allem, weil mit hier mit Uschi Glas, Günther Maria Halmer und Thomas Thieme gleich drei der ganz Großen ihres Fachs mit sichtlicher Spiellaune zu Werke gehen.

    ... aber auch Max und Kilian sitzen nicht untätig herum!

    Am meisten Spaß darf dabei Uschi Glas haben, wenn sie sich hier selbstironisch durch ihre halbe Karriere zitiert: In ihrem Altersheim-Zimmer hängen frühe Bravo-Starschnitte ihrer allerersten Hauptrolle in „Winnetou und das Halbblut Apanatschi“ – und wenn sie jemanden auffordert, etwas zu tun, dann sagt sie: „Zur Sache, Schätzchen!“ Selbst „Die Lümmel von der ersten Bank“ kommen vor – die gibt es inzwischen nämlich sogar auf YouTube, wie Vera gegenüber Max stolz verkündet.

    Der Kriminalfall selbst ist dabei durchaus spannend – Max‘ Spurensuche am Tatort ist stimmig und vor allem nicht zu sehr abgehoben. Da können auch junge Kinofans mitermitteln. Für die Einführung der möglichen Täter bleibt hingegen nicht viel Zeit – da muss ein kurzer böser Blick in die Kamera reichen, damit jemand auf der Liste der Verdächtigen landet (und am Ende ist es halt irgendeiner davon). Für den reinen Krimipart bleibt dann ja aber vielleicht in einer möglichen Fortsetzung - als Nächstes wäre der Band „Die Geister-Oma“ an der Reihe - noch mehr Zeit.

    Fazit: Ein launiger Kinder-Krimi, mit dem auch drei (oder mehr) Generationen gemeinsam im Kino Spaß haben können.

     

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