Ein wunderbarer Wuppertal-Film, der die Luisenstraßen-Welt auf sehr positive, anrührende Weise ans Herz legt. Das Szene-Viertel ist durch junge Leute geprägt, auch Studenten, aber auch durch eine weltoffen gebliebene, liberale bürgerliche Szene. Ich wuchs ein paar Schritt nebenan auf, in der Friedrich-Ebert-Straße. Einige Jahre habe ich als Gitarrist in Kneipen der Luisenstraße gespielt. Ich freue mich, dass Wuppertal von dieser lebensfrohen, humor- und geistvollen Seite her dargestellt wird. Ich habe meinen internationalen Freunden die Stadt immer (nach einer Schwebebahn-Fahrt) als Stadt von Friedrich Engels dargestellt, der es nicht mehr ertrug, dass eine arrogante, ausbeuterische Unternehmerschicht die durch Religion fügig gemachte Bevölkerung ausnutzte. Der Islam und seine Sharia-Polizei wäre auch eine Möglichkeit, ein Narrativ über Wuppertal zu Stricken - oder Pina Bausch - oder die Filme des Tom Tykwer. Mit TIMO und der modernen Patchwork-Family Problematik ist aber mal endlich was gänzlich neues entstanden, das Wuppertal plötzlich hochhebt auf die Ebene der Krimis aus Münster, München, Berlin!