„Thirteen Days“ im Unterricht
Eine Unterrichtsstunde wert?
Der Politikthriller „Thirteen Days“ , der am 25. Dezember 2000 in Amerika, unter der Führung des Regisseurs Roger Donaldson und mit einer Länge von 2h 25, produziert wurde, thematisiert die 1962 stattgefundene Kubakrise und die letztendliche Überwindung dieser. Die Kubakrise, bei der es grob um die Auseinandersetzung der beiden Großmächte USA und UdSSR im Bezug auf Atomraketen (hauptsächlich, die Offensivraketen auf Kuba und die der USA stationierten Raketen in der Türkei) geht, war ein Höhepunkt des Kalten Krieges. Diese Auseinandersetzung hätte beinahe den dritten Weltkrieg verursacht. Im Film werden die Gespräche amerikanischer Politiker (vor allem wird ein Fokus auf John F. Kennedy und seine engsten Vertrauten gelegt, die ihre demokratischen Werte nicht aufgeben wollen) über die Kubakrise und deren Handeln in dieser veranschaulicht, also wie sie im Bezug auf den Verdacht, dass Offensivwaffen der UdSSR auf Kuba installiert worden sind, reagiert haben, wie ihre Lösungsvorschläge dazu sind und die vielen Diskussionen diesbezüglich.
Die Handlung entspricht der geschichtlich chronologischen Reihenfolge, ab und an werden mit einem schwarz/weiß Filter eine Art Rückblende eingeblendet. Die Kulissen, die Szenenbilder sowie die Kostüme sind realistisch & aufwendig. Die Szenenbilder ähneln sich oftmals, da vieles an den gleichen Orten/in den gleichen Räumen spielt. Die Schauspieler wirken glaubhaft echt und sind gut besetzt worden. Außerdem sind die Kameraperspektiven und Einstellungsgrößen gut gewählt worden, oftmals liegt eine Amerikanische & Shoulder Level vor, sowie eine Halbnahe, da diese gut für Gespräche geeignet ist. Des Weiteren sind Kameraperspektive & Einstellungsgröße passend auf die Situation ausgelegt worden. Außerdem ist das Bild in Farbe, bis auf die Rückblenden. Der gesamte Film liegt in einer Dialogform vor. Der Fokus ist auf die Gespräche gerichtet, die Sprache dominiert, während die Musik eher im Hintergrund ist, sie verdeutlicht aber die ernsthafte Wirkung der Gespräche. Jedoch dominiert die Musik in den wenigen Szenen in denen nicht gesprochen wurde. Im Ganzen ist die musikalische Untermalung gut gelungen. Zudem unterstützen die ästhetischen Gestaltungsmittel die Glaubwürdigkeit & Aussagekraft des Films, beispielsweise in der Szene in der die amerikanischen Politiker mit den Sowjetischen Politikern gesprochen haben. Es entsteht eine seriöse, ernsthafte Wirkung, durch die passende Musik, die Kulissen, den Schnitt usw. Auch in der Szene, in der Kennedy verzweifelt mit O’Donnell über das Geschehen spricht, verleihen die Musik, die Kostüme, die Umgebung usw. diesem Gespräch eine Ernsthaftigkeit und gleichzeitig entsteht eine private Wirkung, da 2 „Freunde“ ein vertrautes Gespräch führen. Auch Szenen wie die Inspektion Kubas der Amerikaner wird von den ästhetischen Gestaltungsmittel dominiert, erzielt damit die dynamische & spannende Wirkung der Szene.
Der Film „Thirteen Days“ bezieht sich auf eines der größten geschichtlichen Ereignisse in dem Kalten Krieg, nämlich der Kubakise und ist geschichtlich gesehen richtig dargestellt worden. (erfüllt also demnach die Faktenauthenzität)
Insgesamt bin ich der Meinung, dass der Film eine Unterrichtsstunde wert ist, jedoch hätte er noch besser umgesetzt werden können. Der Film ist in der Hinsicht gelungen, dass die musikalische Untermalung, die besetzten Darsteller, die Verdeutlichung des Stressfaktors der Politiker, sowie die allgemeine Thematik & die realistische Darstellung der Dialoge, gut dargestellt und verdeutlicht worden sind. Auch liegt eine geschichtliche Authentizität vor (Fakten-, Personen-,Typen-, Repräsentationsauthenzität)
Weshalb ich den Film nicht absolut gelungen finde liegt daran, dass die Storyline etwas stockend war. Es gab ein ständiges Hin & Her der Inhalte und sämtliche Wiederholungen, was es an einigen Stellen schwer gemacht hat die aktuelle Lage nachzuvollziehen. Der Film war nicht wirklich sehr spannend, aufgrund der Tatsache, dass die Informationsquellen fast ausschließlich Gespräche waren. Zudem war der Film nicht wirklich abwechslungsreich und die Thematik ist zwar gut rübergekommen, jedoch wäre sie für jemanden, der sich mit dem Thema gar nicht ausgekannt hat etwas schwer zu verstehen und das Nachvollziehen erfolgte meist mit Hintergrundwissen über die Situation. Auch war der Film sehr einseitig, da hauptsächlich die Perspektive der USA vertreten war. Die UdSSR wurde zwar mit einbezogen und ihre Seite einigermaßen gut veranschaulicht, jedoch wurden die Amerikaner als die „Guten“ dargestellt und die UdSSR als die „Bösen“, auch wenn dies nicht allzu offensichtlich war. Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass es manchmal unklar war wer welche Rolle gespielt hat.
Insgesamt kann man sagen, dass es sich lohnt diesen Film anzuschauen, wenn man die Kubakrise verinnerlichen will und sich einen Einblick in die Gespräche der amerikanischen Politiker damals verschaffen will. Jedoch ist der Film nicht besonders spannend gestalten, es wirkt alles ziemlich ähnlich und an einigen Stellen entwickelt sich die Storyline nicht besonders schnell.