Sehr ambitionierter Flm, der leider - und ja, die Filmstartskritik ist tatsächlich zutreffend und bringt es auf den Punkt! - an zu vielen Stellen krankt als dass er wirklich überzeugen kann.
1. Die Charaktere sind absolut austauschbar. Schon nach 20 Minuten hat man den Überblick verloren, wer wer ist und irgendwie ist es dann auch egal... Da man sowieso keine emotionale Verbindung zu den Figuren (zu keiner einzigen!) hat, interessiert es irgendwie auch nicht so wirklich..
2. Der Film ist eindeutig zu lang! Ohne Probleme hätte man 45 Minuten einfach rausschneiden können. Zu viele Sznenen, in denen die Figuren planlos durch den Schnee stapfen, ähneln sich zu sehr. Und das immer wieder eingesttreute Philosophieren entweder über den Kannibalismus oder darüber, ob man nun gerettet wird oder nicht, sind zu belanglos und bremsen die Story nur
3. Das zentrale Thema wird nahezu komplett ausgeblendet (im wahrsten Sinne des Wortes). Es wird immer wieder davon geredet ja, aber mehr dann auch nicht.Gerade das archaische, das brachiale, das barbarische Moment in dieser Tat bildet doch die Eckpfeiler der Geschichte! Welchen Sinn macht es, das hier einfach wegzulassen und auszublenden? Hier beträgt die emotionale, menschliche Fallhöhe genau null Meter, weshalb dieser Aspekt dann eigentlich auch irgendwie wurscht ist. Es spielt schlichtweg gar keine Rolle, da auch inhaltlich - außer dass es immer mal wieder gesagt wird - null Bezug darauf genommen wird. Was macht das aus einem Menschen, wenn man das Fleisch von jemandem, den man kannte, isst? Gerade dieser Aspekt kommt in dem Film überhaupt nicht vor, ja nicht mal ansatzweise. Dabei geht es nichtt um den Splatter-Moment (wobei das dem Film auch nicht geschadet hätte), sondern um den psychologischen Aspekt! Und dann haben wir hier halt nur eine dröge 08/15-Survival-Geschichte, das wars.
Total schlecht ist der Film deswegen nicht, man kann sich den ruhig mal anschauen, aber gerade der zentrale Aspekt der Geschichte wird schlichtweg einfach weggelassen und dadurch wird der ganze Film dann irgendwie beliebig und bedeutungslos. Schade.