Ziad Kalthoum war Soldat, ließ die Schlachtfelder des inzwischen siebenjährigen syrischen Bürgerkriegs aber hinter sich und ersetzte das Gewehr durch eine Kamera. In „Der Geschmack von Zement“ porträtiert er syrische Flüchtlinge, die im vom Krieg gezeichneten Libanon als Bauarbeiter arbeiten. 15 Jahre dauerte der innerstaatliche Konflikt hier und 2006 wurde dann vor allem die Hauptstadt Beirut durch den Krieg zwischen Hisbollah und Israel massiv zerstört. Dort ziehen die Männer jetzt riesige Wolkenkratzer in die Höhe, während ihre eigenen Häuser zuhause in Syrien von Bomben in Schutt und Asche gelegt werden. Weil sie die Baustellen der Hochhäuser über Nacht nicht verlassen dürfen, leben, kochen und schlafen die Bauarbeiter in den Kellerräumen der Rohbauten und versammeln sich jeden Abend vor dem Fernseher – in der Hoffnung, Neuigkeiten aus der Heimat zu erfahren.