"Ad Astra" von James Gray habe ich größtenteils verschlafen, weil er sich im quälend langsamen Erzähltempo dahinschleppt, zäh und mühsam und anstrengend. Brad Pitt spielt toll und in den Momenten, in denen ich kurz aus meinem Schlummer aufgetaucht bin, konnte ich erkennen, dass der Film visuell stark geworden ist. Möglicherweise gibt's auch irgendeine Botschaft dahinter, die ich aber buchstäblich verpennt habe.
Aber im Wesentlichen zieht der Film einen einfach nur fürchterlich herunter. Die Hauptfigur ist so emotional verkorkst und abgestumpft, lebensmüde und weiß gar nicht, was sie will, laboriert da an ihrem Vaterkomplex herum und mäandert ohne konkreten Plan fatalistisch ihrem Schicksal entgegen ... Puh. Als Psychogramm eines depressiven Astronauten ist das ja sehr treffend, aber wenn die Filmhandlung quasi nur daraus besteht, ist es schwierig, Spannung aufzubauen.
Fazit: Och nö, den muss man nicht gucken. Dann lieber "Interstellar" noch mal anschauen und dort das Ende ignorieren.
Solch eine strunzdumme Handlung habe ich auch schon längere Zeit nicht mehr im Kino erlebt. Hier passt irgendwie gar nichts zueinander. Das Geschehen ist völlig unlogisch. Spannung fehlt komplett. Einzig die tollen Weltraumbilder trösten über Einiges hinweg. Wer, zum Teufel, hat überhaupt diese strunzdummen Monologe von Roy (Brad Pitt) ausgedacht? War der/die besoffen beim Schreiben? Das ist/war Pseudo-Philosophie eines Grundschülers! Der Film war so langweilig, dass mir mehrmals die Augen zugefallen sind. Hab auch noch nie erlebt, dass außerhalb einer Überraschungspremiere, soviele Personen mitten im Film den Saal verlassen haben (was allerdings verständlich war). Und ich habe mich soo lange auf den Film gefreut. Was für eine Enttäuschung.
Zwischen „2001: Odyssee im Weltraum“ , "Apocalypse Now" und „Der Marsianer“ bewegt sich James Grays neuer Sciencefiction Film „Ad Astra“. Ein Film, der mich absolut positiv überrascht hat. Der Film handelt von Roy McBride, der zum Mars aufbrechen soll um dort den Kontakt zu seinem totgeglaubten Vater wiederherzustellen, da die Erde von elektromagnetischen Stürmen heimgesucht wird, um man in der Annahme ist, die Stürme hängen mit der Mission von Roys Vater zusammen. „Ad Astra“ ist ein unfassbar langsam erzählter Film und lässt sich in der Ausführung der einzelnen Prozesse unendlich viel Zeit, obwohl diese viel schneller hätten erzählt werden können. Dennoch tut diese Langsamkeit dem Film verdammt gut und bauen so auch eine gewisse Spannung auf, die den Film dann eben doch nicht lang wirken lässt, obwohl die Szenen es an sich sind. Der Film bedient sich ganz deutlich an anderen großen Sciencefictionfilmen und die Inspirationen sind klar zu erkennen. Besonders durch die Erzählweise und einer Einstellung zu Beginn sind parallelen zu Filmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“ nicht abzuschlagen. Aber auch vor bildlichen her finden sich Anleihen an Filme wie „Blade Runner“, „Gravity“ oder auch „Interstellar“. Selbst Vergleiche mit dem Kriegsfilm "Apocalypse Now" lassen sich nicht abstreiten. Und dennoch ist der Film etwas komplett eigenes und wirkt nicht nur wie ein Zusammenschnitt dieser Filme. Er hat eine in sich wundervolle eigene Welt geschaffen, die schlüssig ist und sich deutlich von den genannten Werken abhebt. Mich persönlich hat der Film an manchen Stellen auch an den ebenfalls in diesem Jahr erschienen „High Life“ erinnert, den ich ebenfalls sehr überzeugend fand. Die Bilder, die Kameramann Hoyte Van Hoytema einfängt sind schlicht umwerfend und auch der Score von Max Richter und Lorne Balfe wissen zu überzeuge. Die Charaktere wirken oberflächlich kühl, doch tragen sie auch viel Schmerz und Trauer in sich, die „Ad Astra“ zu einem einerseits auch sehr kalt wirkenden Film machen, aber auch zu einem wirklich warmherzigen und wehleidigen, weil man die Figuren sehr gut nachempfinden kann. Dabei liegt der Fokus stark auf Brad Pitt, der seine Sache großartig macht. Alle Anderen Darsteller sind dabei nur Randfiguren, mit sehr geringen Auftritten. Auch die Aktion ist sehr dünn gesät, so gibt es eigentlich kaum nennenswerte Szenen, außer einer tollen Verfolgung auf dem Mond. Ansonsten ist der Film geebnet mit langen, langsamen Bildern, die aber verdammt fesselnd sind, aber eben auch nicht jedem Geschmack entsprechen. Auch was die Dialogführung angeht, so bekommen wir zwar die üblichen Dialoge geboten, doch auch sehr viel Monolog, die uns in die Gedankenwelt, des sehr ruhigen Brad Pitt entführt. Und auch auf der interpretatorischen Ebene bietet „Ad Astra“ viel Platz. Kurz: Ein herausragender Sciencefiction Film, der nicht nur durch seine atemberaubenden Bilder, der tollen Musik und einem verdammt starken Brad Pitt zu überzeugen weiß, sondern auch durch sein extrem langsames Erzähltempo, welches aber dem ein oder anderen Zuschauer extrem übel aufstoßen wird. So ist „Ad Astra“ aber für mich eine clevere, wundervolle und extrem Spannende Sciencefiction Geschichte, die wohl noch sehr nachhaltig sein wird.
Ad Astra ist ein MEISTERWERK! Ganz klar! Die Bilder sind der Hammer. Man könnte sich jedes einzelne Bild als Poster an die Wand hängen. Den Neptun (plus Ringe) hat man so noch nicht im Kino gesehen. Atemberaubend! Die langsame Handlung hilft dabei natürlich die Bilder zu genießen. Genial! Sehr froh den Film auf der großen Leinwand gesehen zu haben. Brad Pitts Mimik ist umwerfend. Mit kleinsten Gesichtsbewegungen seine Emotionen auf den Punkt gelandet. Großartig! (Ebenfalls wieder sehr froh, den Film auf der großen Leinwand gesehen zu haben). Das Mise en Scene ist fantastisch, die Musik ist toll, Kamera und Schnitt sind sehr sehr gut. Absolute Empfehlung sich diesen Film im Kino anzuschauen.
Wer keinen Weltall-Action-Reißer erwartet und auf ruhige, langsam erzählte Filme steht wird mit Ad Astra seinen Spaß haben. Die Animationen und Effekte sind 1a, es lohnt sich den Film auf einem möglich großen Bildschirm zu sehen, wenn man es nicht ins Kino schafft. Mir persönlich hat es gefallen, wie "realistisch" das Zukunftsszenario war, für das Genere war die Diegese ziemlich glaubhaft, vor allem die Art, in der die Welt und die Erschließung des Alls durch den Menschen funktioniert. spoiler: (Z.B. der Shuttle zum Mond, der Raumhafen dort, die unsicheren Zonen wegen dem Kampf um Rohstoffe, der Fakt, dass die Raumschiffe einem Zweck dienen, also z.B. Frachter sind etc.) Zu viel will ich hier aber nicht verraten. Wie gesagt, wer FIlme wie 2001: A Space Odyssey mochte, der kommt her auf siene Kosten.
Na, dieser Film ist ja nicht so dolle. Er ist gewissermaßen eine Mischung aus einer Vater-Sohn-Kiste und einer Weltraumgeschichte. Nur ist erstere nicht klar genug herausgearbeitet, so dass der Zuschauer nicht nachvollziehen kann, was der Kern des Konfliktes ist - klar wird nur, dass der Vater die Familie wegen seiner Weltraum-Obsession früher mal verlassen hat, was für den Zuschauer allerdings nicht allzu dramatisch rüberkommt. Und auch die Reise des Sohnes zum entrückten Vater, der in einer entlegenen Ecke des Sonnensystems seine Obsession weiter verfolgt, vermag in ihrer Langeweile nicht richtig zu zünden, so dass der Film insgesamt recht öde und uninspiriert rüberkommt.
Positiv: Das Gefühl der Menschheit in der Zukunft, die Weltraum-Szenen. Negativ: Alles andere. Langatmige Story, und am Ende ein unbefriedigender Payoff für 2h belanglose Warterei und einem Brad Pitt, dessen Rolle in Selbstmitleid zerfließt. Andere Leute im Kinosaal haben den Film verlassen oder sind sogar eingeschlafen. Wir haben uns über das Geld für die Kinotickets richtig geärgert.
Also Freunde der Sonne dann muss ich euch mal ein wenig die Augen öffnen obwohl die Erfahrung viel schöner ist wenn ihr die selber macht. Zunächst einmal haben die lieben Kommentatoren recht, wenn Sie sich über unrealistische Aspekte des Film aufregen bzw. diese kritisieren. Mir ging es da nicht anders. Jetzt kommt aber das interessante; je mehr man über diese Ungereimtheiten nachdenkt umso mehr öffnet sich die zweite Ebene des Film. Mich hat es wie ein Blitz getroffen (ähnlich wie bei Fight Club). Die ganze Science-Fiction Fassade bröckelt einfach weg und ist lediglich ein Gerüst für eine psychische Leidensgeschichte. Das ganze Setting wurde nur gewählt weil es sich ganz passabel dafür eignet etwas unterzählbares auf die Leinwand zu binden. Ihr dürft die Orte und Figuren nicht als das betrachten was sie offensichtlich zu sein scheinen. Das sind lediglich Metaphern für verschiedene psychische Phänomene. Dinge die wir im Laufe einer Depression zurücklassen bzw. von uns stoßen (Personen z.T. stellvertretend für eigene innere Auseinandersetzungen , Gefühle), die zunehmende Isolierung (immer weniger Menschen spielen eine Rolle), Kriegstraumata (Mondszene), das überwinden der Angst vor dem Tod (der ängstliche Pilot der metaphorisch erstickt), das Trauma des verlassen Werdens (der Vater), bis hin zum nahenden Suizid (Warum weiter machen?), dem befreien aus der Depression (Flug durch den Gürtel) und dem überwinden des Traumas (Verzeihen und Emanzipation) zurück ins Leben (zurück zur Erde). Das ist schlichtweg genial. Der Titel des Films und die Story sind letztendlich ein red hering. Die Reise findet im Kopf statt und geht dort tief hinein in das zugrunde liegende Trauma. Ein paar Dinge sind nur für die Geschichte aber die meisten (Stahlen der Antimaterie (das Trauma stört das normale Leben, weil nicht verarbeitet)) sind Metaphern für diese Reise im Verstand eines depressiven Menschen. Wenn das erstmal klar ist sind alle Ungereimtheiten zum Großteil verziehen obwohl ich eingestehen muss, dass man das ein klein bisschen eleganter hätte lösen können. Dennoch solch ein Thema in einem sowie so schon nieschigen Setting zu erzählen und dann das dann auch noch zu demontieren ist einfach nur verrückt und gleichzeitig absolut genial. Liebe Freunde, dieser Film wird an der Kasse scheitern und die Kritiken werden mäßig sein ( weil viele nicht über die erste Ebene hinaus kommen und wir ihn mit der Hollywood-Brille betrachten) aber die Zeit wird ihn zu einem absoluten Geheimtipp machen. Ich war lange nicht mehr so begeistert von einem Film. So eine Reise auch ins eigene Bewusstsein ist beispiellos
ich bin ins Kino gegangen mit einigermaßen hohen Erwartungen, nachdem der Film doch in den Kritiken bei den meisten Seiten und Magazinen recht gut weg kam.
Was ich dann jedoch zu sehen bekam, war ein Schiri Katastrophe. Ein Science-Fiction-Film zeichnet sich in meiner persönlichen Empfindungen immer dann als sehr gut aus, wenn er es schafft eine tolle zukünftige Welt zu zeigen, die sowohl negativ, als ob positiv, als auch zum Nachdenken anregen sollte. Aabe ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit muss da halt auch immer vorliegen.
Und so macht dieser Film so ziemlich alles falsch. Das Sonnensystem, einschließlich Mars und Mond sind bereits dicht besiedelt. Der Mond ist Kriegsgebiet. Auf dem Mars gibt's bodenstation mit mehreren hundert Bewohnern. Der weiterflug in das Äußere sonnensystem zum Neptun, dauert auch nur etwa 100 Tage. unterwegs auf dem Weg zum Mars, muss man noch an ein norwegisches raumschiff andocken, was irgendwie in Not geraten ist.
Worauf ich hinaus will ist, dass es in diesem Film nichts besonderes mehr zu sein scheint, sich durchs sonnensystem zu bewegen. Und so ergibt die total verworrene Story überhaupt keinen Sinn, einen Mann in geheimer Mission an den Rand zuschicken, damit der dort die Lage peilt, und die ganze Menschheit vor irgendwelchen antimaterie wellen retten muss, die sein Vater dort erforscht oder für die er verantwortlich sein soll.
Wie dem auch sei, die konfuse Story und das dosige Ende woran den film für mich zu einer einzigen Enttäuschung, und ich sage daher spart euch den Besuch im Kino oder den Kauf der Blu-ray.