Im Mittelpunkt der Dokumentation steht der von der rechtsextremen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund im Jahr 2004 verübte Nagelbombenanschlag in der als Zentrum türkischen Geschäftslebens geltenden Kölner Keupstraße, bei dem mehrere Menschen schwere Verletzungen davon getragen haben und ein Friseursalon komplett verwüstet wurde. Regisseur Andreas Maus möchte mit seinem Film unter anderem die Hintergründe und Auswirkungen des damaligen Vorfalls beleuchten und aufzeigen, wie die türkischstämmige Bevölkerung der Stadt auch Jahre danach noch immer unter den Folgen zu leiden hat. Dabei verdeutlicht Maus unter Rückgriff auf die Polizei-Verhörprotokolle, dass für die Ermittler lange Zeit die Opfer selbst und ihre Angehörigen im Zentrum der Verdächtigungen standen, bevor überhaupt ein fremdenfeindliches Motiv für die Tat in Erwägung gezogen wurde.
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,0
solide
Der Kuaför aus der Keupstraße
Von Michael Meyns
Am 9. Juni 2004 explodierte in der Kölner Keupstraße, in der vor allem Deutsch-Türken und Migranten leben, eine Nagelbombe. Heute wissen wir, dass es eine Tat der rechtsextremistischen NSU war. Über Jahre konzentrierten sich die Ermittlungen aber auf die Suche nach einem Täter aus den Reihen der eigentlichen Opfer. Um diese Menschen geht es Andreas Maus in seiner Dokumentation „Der Kuaför aus der Keupstraße“. Akribisch zeichnet der Regisseur nach, wie einseitig die Polizei ermittelte und auf ergreifende Weise zeigt er auf, welche psychischen Folgen die Jahrelang aufrecht erhaltenen falschen Verdächtigungen auf die Betroffenen hatten. Nicht immer gelingt es Maus dabei so distanziert und objektiv zu bleiben, wie es angesichts seiner kühlen, überlegten Inszenierung augenscheinlich seine Absicht war. Als eine der ersten filmischen Aufarbeitungen des NSU-Komplexes ist seine Dokumentation aber