Durchschnitts-Wertung
3,8
178 Wertungen
Deine Meinung zu Der Junge muss an die frische Luft ?
4,0
Veröffentlicht am 31. Dezember 2018
Erfolgsregisseurin Caroline Link ist mit der Tragikomödie „Der Junge muss an die frische Luft“ im Kino. Das Drehbuch schrieb Ruth Toma nach einer Vorlage von Hape Kerkeling.

Recklinghausen, Anfang der 1970er: Der 7-jährige Hans-Peter Kerkeling (Julius Weckauf) erlebt Umzug, Schulwechsel, Krankheit und Tod seiner Mutter (Luise Heyer), die Erziehung durch die Großeltern (Joachim Król, Hedi Kriegeskotte, Rudolf Kowalski, Ursula Werner) und hat wenig vom Vater (Sönke Möhring), der oft auf Montage ist. Hans-Peter entdeckt seine Begabung, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und sein Umfeld zu begeistern.

Der mit viel Liebe zum Detail ausgestattete Film zieht das Publikum effektvoll fast 50 Jahre in die Vergangenheit. Möbel, Kleidung, Autos und der Wechsel von Schwarzweiß- zu Farbfernseher bestimmen das Ambiente. Mit der Arbeit der versierten Kamerafrau Judith Kaufmann bekommt das Publikum Bilder, die mit Licht, Schatten, Abstand und Blickwinkel den Ausdruck der Schauspieler insbesondere durch die zahlreichen Nahaufnahmen hervorragend einfangen. Auch bei anderen aktuellen Filmen unter Mitwirkung von Judith Kaufmann lässt sich dies beobachten („Draußen in meinem Kopf“, „Elser- Er hätte die Welt verändert“).

Die Kindheit empfindet jeder Mensch anders. Caroline Link zeigt überwiegend die Perspektive des Jungen und weicht nur selten - zur weiteren Zeichnung der Charaktere - davon ab. Die oscarprämierte Regisseurin („Nirgendwo in Afrika“, 2001) lässt in zahlreichen Einstellungen mit entsprechender musikalischer Begleitung von Stammkomponist Niki Reiser eine herzliche Atmosphäre entstehen und verpflechtet darin aufkommende und sich zuspitzende Schwierigkeiten, welche aufwühlende Momente nach sich ziehen. Ihr gelingt es, für die ca. vier Jahre umfassende Erzählzeit eine positiv verbrachte Kindheit hervorzuheben. Dass die Figuren dadurch ein wenig zu nett wirken und sehr ordentlich mit Ruhrpottkolorit gespielt wird, darf gerne der Komödie und der Sicht des Jungen zugeschrieben werden und bleibt den ganzen Film über erfreulich gleichmäßig.

Caroline Link verleiht ihren Akteuren in schlüssig gestalteten Rollen eine starke Strahlkraft. Das macht ihre Filme so bewegend. Hier ist es vor allem Julius Weckauf, der unglaublich begeistert, aber auch die anderen erfahrenen Stars des deutschen Fernsehens und Kinos sind faszinierend.

Mit „Der Junge muss an die frische Luft“ ist ein mitreißend berührendes Werk entstanden, das nach 100 Minuten Spielzeit viel zu schnell vorbei und zum Mitweinen schön ist.
4,0
Veröffentlicht am 25. Dezember 2018
Nach „Ich bin dann mal weg“ ein weiterer Film der sich mit dem Leben von Hape Kerkeling befasst, diesmal geht es um die Jugendjahre, genau genommen die Zeit Anfang der siebziger in denen das Leben des dort etwa 10 jährigen Hans-Peter durch einige grausame Schicksalsschläge durchgerüttelt wurde und wie er dabei seinen Humor als Waffe gegen die grausame Realität entdeckt und verwendet. Der Film ist indes überaus plotarm, aber das ist das wahre Leben meist. Dafür ist er eine große Liebeserklärung: an die Familie Kerkelings, eine handvoll feierwütiger, fröhlicher Arbeitergestalten die irgendwie alle auf ihre Weise sich im guten abmühen, ebenso ein aufarbeiten von tragischen Momenten und dem durchleben. Der Film hält erzählerisch zwar inne wenn er z.B. eine Beerdigung lange zeigt, greift aber den unfassbaren Kummer exakt auf und vermittelt ihn fast zu gut an den Zuschauer. Und es ist ein toller Darstellerfilm bei dem insbesondere der kleine Julius Weckauf in begeisternder Form aufspielt und die Zuschauerherzen für sich gewinnt. Vielleicht auch weil der Film nicht mit Gewalt darauf pocht daß hier eine Kerkeling Geschichte erzählt wird sondern die Hauptfigur für sich alleine steht.

Fazit: Trauriger Film mit lustigen Momenten und lebensechten Darstellern – absolut emotional und glaubwürdig!
4,0
Veröffentlicht am 26. Dezember 2018
Vorweg, ich liebe HaPe. Mir fehlt er in der Medienlandschaft. Es war nicht alles lustig in seinem jungen Leben. Dennoch konnte mann schmunzeln, lachen und manchmal auch traurig sein. Bei dem kleinen Jungen hatte ich im Laufe des Films immer mehr das Gefühl, "ja, das ist er". Der Film erzählt eine Geschichte mit Höhen und Tiefen, mit lustigen Szenen und traurigen Szenen. Da wünsche ich mir nur eins, einen Fortsetzungsfilm von seinem weiteren Lebensweg.
4,0
Veröffentlicht am 22. Mai 2023
Warmherziges, hervorragend gespieltes Panorama der jungen Jahre des deutschen Entertainers Hape Kerkeling.
4,0
Veröffentlicht am 15. Januar 2019
Was für ein schöner, erhellender Film über Habe Kerkelings Kindheit. Was für eine Familie, was für Großeltern, alle überzeugend, wunderbar gespielt und was für ein Hans-Peter (Julius Weckauf). Man glaubt es nicht, nimmt ihm aber alles ab.
Absolut sehenwert
Kino:
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 25. Dezember 2018
Ein sehr emotionaler Film, der einen zum Weinen und zum Lachen bringt. Des Weiteren regt er dazu an, über das eigene Leben nachzudenken.

Sehr schön gemacht !
Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?