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    Dunkirk
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    Isabelle D.
    Isabelle D.

    303 Follower 449 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. August 2017
    "Dunkirk" von Christopher Nolan war zwar nicht schlecht gemacht, ich fand ihn aber trotzdem langweilig. Deswegen drösel ich meine Kritik dieses Mal ein wenig auf: Erst beschreibe ich, was an dem Film gut war, dann, warum ich dennoch eingeschlafen bin. Die Bewertung setzt sich ebenso zusammen: 3 Sterne für den Film als solches, 0 Sterne von mir persönlich, also 1,5 Sterne im Durchschnitt.

    "Dunkirk" ist in einem dokumentarischen Stil gedreht, das Geschehen wird relativ wertfrei gezeigt, ohne dass sich eine deutliche Erzählinstanz einmischt. Dadurch wirkt der Film unvermittelt und authentisch. Raffiniert ist die Idee, die Ereignisse am Strand von Dünkirchen im Jahr 1940 aus drei verschiedenen Perspektiven in drei verschiedenen zeitlichen Abläufen zu zeigen. Die Ereignisse an Land mit den jungen Soldaten beschreibt eine Woche vor der Evakuierung, die Ereignisse an Bord des Fischerbootes finden innerhalb eines Tages statt, die Ereignisse in der Luft mit den Piloten innerhalb einer Stunde. Da muss man eigentlich die ganze Zeit aufmerksam bleiben, um da den Überblick zu behalten.

    Und das führt mich auch schon direkt zu den Gründen, weshalb ich "Dunkirk" doof fand. Dieser dokumentarische Stil ohne erzählerische Vermittlung ist total anstrengend. Authentizität macht eben noch lange keinen guten Film aus. Die Story fehlte komplett. Die Figuren hatten null Profil, boten null Identifikationsmöglichkeiten, waren unsympathisch, langweilig und austauschbar. Zumal die Schauspieler auch alle mehr oder weniger gleich aussahen, nur der blonde Sohn vom Fischerboot-Kapitän stach optisch heraus. Sonst war ich die ganze Zeit verwirrt, weil ich nicht genau wusste, wer wer ist. Die Schauspieler waren außerdem nicht sehr gut, vor allem Harry Styles sollte zurück zu seiner Boyband gehen und das mit der Filmerei lassen. Ich war am Ende ganz überrascht, als Tom Hardy plötzlich zu sehen war - ich hatte völlig vergessen, dass er da ja mitspielt. Cillian Murphy und Kenneth Branagh erkennt man auch, aber sonst ... Einheitsbrei.

    Gut, das war wohl dem Ziel der Authentizität geschuldet. So sahen die Soldaten und jungen Männer damals halt aus. Aber die Verwirrung hört ja nicht dabei auf. Man bekommt nur am Anfang die Sache mit den drei Zeitebenen mitgeteilt. Danach gibt es keinerlei Hinweise zu Datum und Uhrzeit. Wer es also da nicht geschnallt hat, kommt völlig durcheinander. Außerdem gibt es überhaupt keine Spannungskurve. Es bleibt von Anfang bis Ende auf einem hohen Level an Gerummse und Gewummer, sodass man von der Reizüberflutung völlig erschlagen wird. Der dröhnende Score von Hans Zimmer verschlimmert diesen Effekt auch noch. Bei sowas schlafe ich immer ein und das ist bei so einem Film, der keine Erzählinstanz als Orientierung für den Zuschauer bietet, natürlich Mist, weil man dann überhaupt nicht mehr durchblickt.

    Schließlich muss ich noch ergänzen, dass ich mit Kriegsfilmen im Allgemeinen nicht viel anfangen kann. Antikriegsfilme mag ich, aber Nolan hat mit "Dunkirk" keinen wirklichen Antikriegsfilm vorgelegt. Man kann ihn so interpretieren, man kann ihn aber auch als Kriegsfilm sehen. Das liegt an der dokumentarischen, neutralen Haltung des Films. Die Soldaten, die Leidtragenden des Kriegsgeschehens, hatten leider zu wenig Profil, um mit ihnen mitzufühlen. Bei den Piloten sah man fast nur die Augen (wie gesagt, Tom Hardy habe ich erst am Ende erkannt) und die Handlung in der Luft ist sehr hektisch. Auch keine gute Voraussetzung zum Mitfühlen.

    Es blieben also eigentlich nur die drei Menschen auf dem Fischerboot. Und sicher, sie spiegeln die damalige Haltung der Daheimgebliebenen im zweiten Weltkrieg wider. Alle sind von der omnipräsenten Kriegspropaganda völlig verblendet und mit schwachsinnigen Ideen von Heldentum und Männlichkeit und Ehre und Vaterlandsblabla zerschwurbelt. Aber wenn man das nicht weiß, weil man in Geschichte aufgepasst hat, anständig erzogen wurde und gern ins Museum geht, um sich Ausstellungen zu Propaganda anzuschauen, dann glaubt man diesen Quatsch eventuell selbst. Das war mir zu pathetisch-patriotisch geschildert und ohne Sympathieträger, der sich diesem Unsinn entgegen stellt, hat man es als Zuschauer schwer, da zu differenzieren. Klar, es gab Cillian Murphy als traumatisierter Soldat als Gegenpart. Aber der wirkte unsympathisch.

    Fazit: Wer Kriegsfilme mag und gut ausgeschlafen ist, kann sich "Dunkirk" ja mal anschauen und sich selbst ein Bild machen. Der sollte sich von meiner persönlichen Abneigung gegenüber solcher Machwerke nicht abschrecken lassen. Wer meine Kritik nachvollziehen kann, sollte sich lieber noch mal "Im Westen nichts Neues" oder "Full Metal Jacket" oder "Good Morning, Vietnam" ansehen.
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 10. August 2017
    Ne, einfach ne. Tut mir Leid Leute aber das war enttäuschend. Ich komme gerade aus dem Kino und ich habe mich im Vorfeld informiert was auf mich zukommt. Das sollte kein Film sein, der den Krieg verherrlicht im klassischen Hollywood Stil - alles klar, verstanden. Es sollte kein Film sein, der die Deutschen verhasst und die Engländer als die Heiligen hinstellt -alles klar, verstanden. Aber was war das denn bitte dann?

    Emotionslos:

    - Soldaten werden am Strand von Jägern angegriffen und außer Ducken war da nix?! Keine größere Panik, keine Emotionen. Alles duckt sich, Flieger vorbei, einige Tote fallen um, keinen juckts. Hä?

    - Keinerlei Einstellung von der Bevölkerung und der Darstellung der militärisch katastrophalsten Situation für die englischen Mütter und Väter deren Söhne sich im Krieg in solch einer außergewöhnlich hoffnungslosen Situation befinden. Es wäre so einfach gewesen eine Familie zu zeigen, die weinend vor dem Radio sitzt etc.

    - Die wenigen Emotionen die man sieht, kommen von einem Unteroffizier der mit leicht offenem Mund halbherzig einen Admiral der Navy nach der Ankunft der rettenden Schiffen befragt - yay.

    - Die "Hauptfigur" entkommt zu Beginn des Films als einziger seines Trupps dem Beschuss der Deutschen -> Keinerlei Emotion. Er geht auf ein Schiff, das Schiff sinkt, er überlebt. Keine Emotion. Er geht wieder auf ein Schiff, das Schiff sinkt wieder und wieder keine Emotion! Wenn ich den Bus verpasse, habe ich mehr Emotionen.

    - Die Schiffe, beladen mit den Soldaten, sinken und die überlebenden Soldaten treiben anschließend logischer Weise im Wasser. Die wenigen rettenden Boote können die absaufenden Soldaten aber nicht mehr aufnehmen, weil das Boot sonst kentern würde. Emotionen? Nö. Ich erinnere mich an "Titanic", als ein Offizier entsetzt und verstört zusehen muss wie Menschen ertrinken aber er das Boot nicht zurückdrehen darf, da es überfüllt war und zu sonst gekentert worden wäre - so was in der Art hätte ich mir hier auch gewünscht. Aber rein gar nichts an Emotionen auch an dieser Stelle. Stattdessen ein eiskaltes "Also wir dann jetzt mal weg, ihr wartet einfach ruhig hier............."

    - Ein in die Jahre gekommener Kapitän wird "verpflichtet" sein Boot abzugeben, damit die Navy mit Ersatzmatrosen das kleine Schiffchen über den Kanal setzt. Doch der sieht das nicht ein und will selbst fahren und verlässt den Pier vor den Augen der ankommenden Offiziere. Die Offiziere samt Matrosen stehen am Pier und sehen zu wie der Kapitän ohne sie losfährt. Ein leicht schnellerer Schritt der navysoldaten war ALLES an Emotion an dieser Stelle. Es hat nichtmal einer gerufen "Hey kommen Sie zurück" o.ä. (Komischer Weise sah man später alle anderen Boote aussschließlich besetzt mit Zivilisten

    - Der Kapitän und dessen Sohn schaffen in der ganzen Mission keine Gefühlsregung über 3/10. Nichtmal als der Freund des Sohnes stirbt regt sich auch nur etwas bei den beiden. Auch wenn sie den Soldaten nicht weiter verstören wollten, hätte man die unterdrückte Wut DEUTLICH intensiver darstellen können. Auch hier wieder das Christen Stewart des Emotionsschauspiels.

    - etc. etc. etc. Die Liste der Emotionslosigkeit ist endlos und ich frage mich warum!? Ist nicht genau DAS das entscheidende Element in einem Film in dem man das Ende bereits kennt? Der Weg ist das Ziel. Hier ist der Weg trockener als die Gobi Wüste.

    Handlungstrang:

    Warum muss der Handlungsstrang so durcheinander sein? Hätte hier kein klassischer "Ich erzähle euch die Geschichte von einem oder ein paar Soldaten die die Evakuierung durchgemacht haben" Handlungsstrang geholfen? Nein, es muss ein zeitliches vor, zurück, vor, zurück sein, das nicht mal einen Grund hat. Es gibt keine plausible Erklärung für das Gespringe.

    Besetzung:

    Tom Hardy und Cilian Murphy spielen in dem Film mit....WHY??? Die beiden sind die neuen Stars in Hollywood um die jeder Regisseur sich drängt aber jeder andere gesichtslose 0815 Schauspieler hätte diese belanglose Performance exakt genauso gut hinbekommen. Zumal man Tom Hardys Gesicht exakt 30 Sekunden in dem Film erkennt, davor sitzt er in einem Flugzeug und kann weder durch Mimik, Gestik oder sontiges Handwerk überzeugen weil er einfach in einem Cockpit sitzt, mit einer Maske....kann mir einer sagen warum man dafür Tom Hardy nehmen müsste? Und jetzt nehmen mal alle aus der Marketing Abteilung die Hände runter.....genau, das kann dann nämlich keiner mehr erklären. Halt Moment....Tom Hardy musste in einer "heorischen" Aktion am Ende sein Flugzeug in der Nähe der deutschen Notlanden, statt wie seine Kollege zu notwassern oder wie es vorgeschrieben ist mit dem Fallschirm abzuspringen. Das wäre aber nicht heroisch gewesen.

    Fazit:

    Ein eindimensionaler und blasser Film, der sich mit Charakteren der exakt selben Eigenschaft füllt. Es muss nicht das übertrieben patriotische US and A sein, dass den Krieg nur schwarz und weiß darstellt aber bitte meine Herren...etwas mehr Liebe und Emotion darf es dann schon sein. Wenn ich eine Reportage sehen möchte, schaue ich mir nachts N24 an. Hätte dieser Film nicht Christoper Nolan, Tom Hardy und Cilian Murphy auf der Liste stehen, würden NOCH weniger Leute sich diesen Film ansehen, als es sowieso bereits der Fall ist. Das Kino war laut Staff Team in fast jeder Abspielung kaum ein Drittel gefüllt. Ich bin wirklich einfach enttäuscht. Obwohl ich wusste worauf ich mich einlasse, war das worauf sich der Film hätte konzentrieren sollen, völlig belanglos und gelangweilt dargstellt. Zu wenig Facetten, zu wenig Perspektiven, zu wenig Emotionen. Ich kann diesen Film wirklich keinem empfehlen, selbst wenn er, so wie ich, Fan des Genres ist, ist es hart nicht dabei einzuschlafen.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 1. August 2017
    Völlig zu Unrecht gehypter Film. Allein die Zeitsprünge machen den Film alles andere als langweilig. Es gibt keinen Höhepunkt, auf den die Story hinarbeitet. Einzelne Szenen ziehen sich wie Kaugummi.Außerdem ist der Film definitiv viel zu laut, auch wenn das so gewollt ist.
    Bald W
    Bald W

    5 Follower 21 Kritiken User folgen

    1,5
    Veröffentlicht am 4. August 2017
    Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Spielfilm. Vielmehr ist es eine gespielte Dokumentation. Als solche sollte man das Machwerk auch bewerben. Ich war jedenfals reichlich irritiert. Es gibt keine dramaturgische Handlung und Helden sucht man vergebens. Wer darin Originalität entdeckt hat mein Erstaunen.
    Cursha
    Cursha

    7.020 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 6. August 2017
    Christopher Nolan. Dieser Name steht ja mittlerweile für das höchste Maß an Anspruch, das man sich im Kino nur Wünschen kann. Und mit seinem neusten Streifen "Dunkirk" beweist er erneut, warum er der beste und außergewöhnlichste Regisseur der Neuzeit ist. "Dunkirk" stellt eine einzige Rettungsmission dar, die absolut schonungslos ist und das Drama des Krieges, sowie das darin Soldaten wie die Fliegen sterben in den Vordergrund stellt. Zwar ist er in seiner Brutalität nicht mit "Der Soldat James Ryan" zu vergleichen, aber der Film ist wohl einer der spannendsten die es jemals gab. Das Adrenalin ist ständig hochgefahren. Man muss Nolan hier hoch anrechnen, dass er große Gefühle ausgelassen hat und wirklich sich nur auf die Rettung beschränkt. Am Ende wundert man sich wie schnell der Film doch vorüber ist. Ebenfalls bemerkenswert ist, dass Nolan gar nicht viel Dialog verwendet, sondern einfach auf die grandiose Atmosphäre setzt und die Bilder. Ein großer Unterschied zu seinen bisherigen Werken. Wie bereits dargelegt ist die Atmosphäre unglaublich und der Film wirkt wie ein Gemälde. Jedes Bild ist so unglaublich schön anzusehen. Dies liegt zum Einen an der großartigen Kameraarbeit von Hoyte van Hoytema liegt. Dieser macht hier einen großartigen Job und fängt tolle Bilder ein. Gerade die Luftszenen sind überwältigend. Zudem kommt das der Film von seinen Effekten her klasse aussieht und auch der Ton haut einen im Kinosaal doch in den Sessel. Ich bin mal auf die Oscars gespannt. Ebenfalls grandios ist der Score von Hans Zimmer, der hier wohl mit dem Score zu "Interstellar" seinen besten der Karriere vorlegt. Aber dieses Meisterwerk an Musik steuert viel zu der tollen Atmosphäre bei. Darstellerisch gibt es da nichts zu meckern. Rylance ist großartig, ebenso die "Alteingesessenen" wie Murphy, Branagh (der tolle Momente hat) und Tom Hardy. Letzterer setzt sich gleich in der ersten Szene eine Maske auf, die er erst am Ende wieder abnimmt. So sieht man nicht viel von diesem Titanen. Auch die Jungstars sind klasse in ihren Rollen (Ja auch Harry Styles). Es gibt auf jeden Fall Hoffnung auf die Oscars, den dort kann "Dunkrik" wirklich abräumen. Nolans Chancen den Goldjungen zu gewinnen standen niemals besser. Kurz: Ein wahres MEISTERWERK. Nolans vielleicht bester Film, der handwerklich, darstellerisch, optisch, musikalisch und inszenatorisch einfach ein Meilenstein des Kriegsfilmes ist. Mit wenig Dialogen, aber einer wunderbaren Verstrickung der Erzählstruktur, die Nolan typisch ist, schafft er einen außergewöhnlichen Film, der auf ewig im Gedächtnis bleiben wird.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 27. Juli 2017
    Mit großen Erwartungen hineingegangen, etwas verwirrt zurückgeblieben. Nolan schafft es trotz einem gewaltigen Bildepos keine wirklich gelungene Erzählung abzuliefern. Wirklich bei weitem nicht einer seiner besten Filme. Er nutzt eine fast dokumentarische Form, vergisst aber seinen Charakteren Tiefe zu geben. Deswegen legt sich auch nach großartigem Beginn zunehmend die Spannung. Für mich ist Nolan an seinen großen Ambitionen gescheitert. Sicher kein Meisterwerk.
    Fabian A.
    Fabian A.

    4 Follower 21 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 29. Juli 2017
    Nolan erinnert uns mit Dunkirk daran, wieso wir Filme überhaupt angefangen haben zu gucken bzw. machen: DIe Bilder. Die von ihm eingefangen Bilder aus dem Szenario des zweiten Weltkriegs sind schlichtweg grandios. Sei es die unendliche Weite des Strandes auf dem die Soldaten verharren, die dramatischen Szenen im bzw. auf dem Wasser, oder auch der permanente Kampf ums bittere überleben. Es sind nicht nur Bilder und Situationen die eingefangen werden, man spürt förmlich die Verzweiflung und Angst der Soldaten, und das macht dem Film zu einem ganz besonderen und intensiven Erlebnis. Hervorzuheben ist auch die besondere Art wie der Film erzählt wird. Nolan ist hier ziemlich geschickt, und beweist feines Händchen um die zuerst komplexe und wirre Erzählstruktur dem Zuschauer freundlich zu machen. Besonders die Spannung wird wegen dieser besonderen Erzählweise gefördert, da es in keinem Augenblick des Filmes Zeit zum Ausatmen gibt und der Zuschauer wie die Soldaten selbst, in akuter Angst und Besorgnis die Geschehnisse erleben müssen. Sofort zu Beginn des Filmes wird man in die intensive und erschreckende Realität dieser Zeit eingeführt, und man fühlt sich direkt so als wäre man mitten drin. Geschuldet ist dies auch dem exzellenten Sound, der einem das Szenario Krieg so real wie möglich macht. Die Kombination Hans Zimmer und Nolan steht für musikalische Untermalung der Extraklasse, und auch in Dunkirk zeigt Hans Zimmer sein ganzes Können auf. Doch, ist er hier nicht darauf fixiert düstere Melodien (Batman) oder epische Klänge ( Inception,Interstellar) zu kreieren. Er liefert einen Soundtrack der Hand in Hand mit den Geschehnissen, die auf der Leinwand zu sehen sind, geht. Laute, beinah schon zu laute Klänge ertönen, die einem dieses Erlebnis des Filmes noch um einiges intensiver machen . Man wird quasi in den Sitz gedrückt, und in Kombination mit den abspielenden Bildern, verfolgt man die Geschehnisse mit Sorge und Angst. Trotzdem denke ich dass viele mit Dunkirk eher unzufrieden sein werden. Grund dafür ist die Vermutung, dass die Wahrnehmung von Filmen heutzutage eher nicht so gut auf so einen Film wie Dunkirk zu sprechen kommen. Er ist nämlich kein Film in dem ein richtiger Protagonist vorhanden ist, eine emotionale Verbindung zu Charakteren entsteht, eine Charakterentwicklung stattfindet. Bei Dunkirk steht der Krieg ( das Szenario/ die Situation/ die Geschichte) an sich im Vordergrund, und dieser wird in der realistischsten Weise dargestellt in der man ihn hätte präsentieren können. Brutal,ausweglos,erschreckend. Der Trieb des Menschen zu überleben ist in den Gesichtern der Schauspieler zu jeder Zeit erkennbar, und die Angst vor einer weiteren Bombe oder eines Schusses aus dem Hinterhalt, lässt einen angespannt auf die Leinwand starren.Man sollte Nolan dafür danken dass er uns gezeigt hat wieso wir Filme eigentlich gucken, und diese, besonders im Kino lieben zu genießen. Der Bilder wegen und deren Kraft die sie inne haben können.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 27. Juli 2017
    Christopher Nolan is back! - Nach der "The Dark Knight"-Trilogie, Inception und Interstellar wagt sich der britisch-amerikanische Regisseur an das Kriegsgenre heran. Dessen Herangehensweise wir so noch nicht gesehen haben. Nolan macht sich nicht die Mühe einen charakteristisch spezifischen Spannungsbogen aufzubauen, sondern er katapultiert den Zuschauer schlicht und ergreifend sofort auf den Höhepunkt des Films - Die Evakuierung der britischen Soldaten aus Dünkirchen - dessen hohes Level bis zum Schluss aufrechterhalten wird.. Das aus drei Blickwinkeln betrachtete Szenario wird mit gewaltigem Sound von Hans Zimmer zudem stark untermauert.
    Den Schauspielern ist es zugleich gelungen die Gefühle und Beweggründe ihrer Taten am Ufer des Ärmelkanals glaubhaft zu vermitteln. Auch wenn die Starbesetzung des Films in diesem Projekt ihr Potenzial nicht ganz ausschöpfen konnten.
    Fazit: Christopher Nolan´s neuer (Kriegs)-film zeigt auf beeindruckende Weise die Geschehnisse von Dünkirchen, in dem ausnahmsweise nicht "der Feind" im Fokus steht. Für Alle, die nach Hacksaw Ridge noch nicht genug bekommen haben, ist dieser Film das passende Gegenstück!
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 25. Juli 2017
    Dunkirk
    Christopher Nolan erschafft weiteren Antikriegsfilm. So könnte die Schlagzeile für diejenigen lauten, die dieses Filmgenres langsam überdrüssig sind. 
    Dunkirk gehört allerdings zur sehenswerten Kategorie, die auf moderne Weise versucht, die Schrecken eines Krieges in Bilder zu fassen. Operation Dynamo, in der Mitte des Jahres 1940, die dazu dienen sollte, ca. 350000 britische, französische und belgische Soldaten aus einer ausweglosen Lage zu befreien. Es ist ein bildgewaltig umgesetzter Film, der den Surrealismus der Situation eines Krieges und insbesondere dieses schmalen Zeitfenster der Rettung, wunderbar einfängt. Es ähnelt einem Dali Bild, wenn die Soldaten am Strand, ganz in britischer Lieblingsmanier, in langen Reihen anstehen und warten. Der Zuschauer wird ebenso verdutzt wie verwirrt zurück gelassen, durch den Ablauf der Geschehnisse. So irritiert müssen auch die alliierten Soldaten gewesen sein, als den deutschen Panzern am 24. Mai 1940 plötzlich das weitere Vorrücken untersagt wurde. Durch eine Unterbrechung der Kampfhandlungen wurde es so möglich, die eingekesselte Berufsarmee der Briten zu retten, was im weiteren Kriegsverlauf ungemein wichtig für die Moral der Briten gewesen ist.
    In mancher Einstellung hat man zwar das Gefühl, dass es unmöglich so wenig Soldaten auf den Schiffen und am Strand gegeben haben kann, wenn Harry Potters Lehrer „Gilderoy Lockhart“, alias Kenneth Branagh, schon sagt, das 400.000 Mann evakuiert werden müssen. Aber das ist ein vernachlässigbares Manko, das durch die ausgesprochen anständige handwerkliche Umsetzung des Films mehr als aufgefangen wird. Bravo Mister Nolan (The Dark Knight, Inception, Interstellar). Wieder einmal!
    „Dunkirk“ erzeugt Antikriegsstimmung dabei nicht wie ein „Der Soldat James Ryan“ mit Mutterliebe und endlosem Gemetzel, sondern vielmehr durch die Darstellung der Situation des Individuums und der Entscheidungen die es zu treffen hat. Beklemmung entsteht durch das vermitteln unsagbarer Einsamkeit, wenn die Protagonisten mit sich selbst und der Situation kämpfen. Jeder muss seine Entscheidungen treffen und am Ende auch damit leben (ähnlich wie in der 1964er Verfilmung). Das wird selbst dem One Direction Sänger Harry Styles (welch Besetzung…), der den Army Soldaten Alex spielt, hart eingetrichtert.
    Die langweilig gewordene Dämonisierung der Achsenmächte (hier nur Achsenmacht) ist hier kaum bis gar nicht ausgeprägt. Anders, als im Film „Herz aus Stahl“, wo allerdings beide Seiten als extrem verroht und unmenschlich dargestellt werden (es ist eben schon Kriegsende und nicht mehr Kriegsanfang, wie in „Dunkirk“). Hier ist es ein gesichtsloser Gegner, der die alliierten Soldaten malträtiert. Nur einmal keimt das alte Schema auf, in dem Deutsche mit abschätzigen, stereotypen Bemerkungen bedacht werden. Die Situation in der das geschieht, nimmt für die Figur des Alex allerdings eine lächerliche Wendung. Er beschuldigt einen Alliierten Franzosen ein „Kraut“ zu sein und beleidigt ihn anschließend als froschfressender Franzmann.  Dafür erntet er die Missbilligung seiner Kameraden, wenngleich diesen zum großen Teil egal ist, was nun genau mit dem Franzosen Gibson passiert, da sie nur selbst überleben wollen. Überhaupt tritt in dieser Szene am deutlichsten hervor, was Kubrick immer gern in seinen Filmen versuchte heraus zu kitzeln: die Abgründe des menschlichen Ichs.
    Der Film wird auf eine nicht konventionelle und zu gebräuchliche Art und Weise erzählt. Die Geschichte folgt einer nicht-linearen Erzählstruktur mit einzelnen Handlungssträngen, die mit der Zeit Bezug aufeinander nehmen. Die Gefahr bei dieser Erzähltechnik besteht darin, den Zuschauer all zu leicht verwirren zu können, welcher Punkt der Geschichte gerade erzählt wird. In diesem Film ist die Wahrscheinlichkeit dafür, sich irgendwann zu fragen „ wie passt das jetzt zusammen“ ausgesprochen hoch. Es wird jedoch das ein oder andere mal durch einen „Achso!“ Moment etwas aufgelöst. Durch diese unkonventionelle Erzählung entstehen aber auch zusätzliche interessante Momente während des Films. Manche Stränge scheinen nach aufreibendem hin und her endlich abgeschlossen, um dann plötzlich doch wieder aufgegriffen zu werden und überraschende Wendungen einzubringen. Man sollte definitiv ein waches Auge und 2 gespitzte Ohren haben, um tatsächlich alle Nuancen des Films auffangen zu können und um nicht frustriert zurück gelassen zu werden.
    Die Schauspieler, viele von ihnen Berühmtheiten, machen ihren Job hervorragend. Selbst die Newcomer, wie Fionn Whitehead, bleiben im Gedächtnis. Die Erzählstruktur ist zwar anspruchsvoll, aber die surrealen Bilder und die Emotionen der Verwirrtheit, die bei einem selbst entstehen, entschädigen für das bisschen Gehirnschmalz, dass man aufbringen muss. 
    Die Ausrüstung der Soldaten blieb zum großen Teil in Dünkirchen zurück. Wie schlecht muss Churchills Laune gewesen sein, als er sich deswegen, mehr oder weniger inoffiziell, zum Satz „Wir werden sie mit den Enden abgebrochener Flaschen bekämpfen, denn das ist verdammt nochmal alles, was wir noch haben.“ hinreißen ließ? Sicher ähnlich schlecht, wie die Laune der Hauptfigur Tommy, der bereits in den ersten Minuten ein großes Geschäft verrichten wollte. Bis zum Ende des Films hat er dies allerdings nicht fertig gebracht. Es war einfach zu viel los.
    Alex M
    Alex M

    124 Follower 262 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 28. Juli 2017
    Unbarmherzig und unnachahmlich entfaltet Christopher Nolan ein apokalyptisches wie hypnotisches Inferno das auf ein einzigen Instinkt setzt: Überleben. 10/10
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