Kann den Hype um den Film ehrlich gesagt, nicht ganz nachvollziehen. Positiv, Diane Kruger gibt hier eine ihrer besten Vorstellungen ab, muss allerdings hinzufügen, dass ich sie allgemein für ein wenig überbewertet halte. Fatih Akin ist zweifelsfrei ein ordentlicher Filmhandwerker, der Schauspiel, Setting, Musik und Kameraführung in Einklang bringt. Das war‘s dann aber fast auch schon aus meiner Sicht an positiven Eindrücken. Hervorheben muss man auf alle Fälle noch Johannes Krisch als Haberbeck, Anwalt der Verteidigung. Den will man nicht zum Gegner haben. Der dreht dir das Wort im Munde um. Grandioses Schauspiel. Ansonsten ist der Film zweifelsfrei ein Politikum, der selbstredend seine Befürworter aber auch seine Gegner hat. So richtig überzeugend fand ich den Handlungsstrang nicht, mal ist er mir zu oberflächlich, anderseits hat er aber durchaus ergreifende Momente. Schlussendlich hat der Film reichlich kritikwürdige manipulative Phasen, die ich als bedrohlich empfinde. Die Filmstarts-Kritik ist durchaus passend, kann mich dem 3,5-fachen Sterne-Regen aber nicht anschließen, auch wenn Krugers Leistung und das Filmhandwerk bemerkenswert sind.