Ohne Zweifel berührt der FIlm ein wichtiges Thema. Für meinen Geschmack läuft es aber auf gutmenschelndes Erziehungs- und Propagandafernsehen hinaus, in dem uns die selbsternannte moralische Instanz Til Schweiger mal wieder darüber aufklärt, was wir anständiger Weise zu denken und wie wir uns zu verhalten haben (Ganz wie in der Flüchtlingsfrage halt).
Eine altkluge Tochter, die ihrem Vater ein harsches "Ich hasse Dich" entgegenschleudert, nur weil er in Erwägung zieht, den Opa (der nachweislich zu einer Gefahr für Leib und Leben aller geworden ist) ins Heim zu geben? Ein Restaurantgast, der sich oberlehrerhaft zurechtweisen lassen muss und aus dem Lokal geworfen wird, nur weil er das teuer bezahlte Mahl in Ruhe genießen will und er sich zu Recht am ins Tischtuch rotzenden Mitgast stört? Zumal dessen Umgebung offenbar nicht einmal versucht, in irgendeiner Weise auf sozial kompatibles Verhalten des alten Herrn hinzuwirken? Und der ganz vorbildlich zivilcouragierte Wirt hat natürlich Migrationshintergrund. Ganz nebenbei macht das ach so vorbildlich-empathische Töchterlein auch noch Werbung für den Atheismus ("Ich glaube nicht an den Himmel ..."), was angesichts ihrer allzu offensichtlichen moralischen Vollkommenheit natürlich umso mehr Gewicht hat? Dazu fühlt sich Schweiger auch noch befugt, jedem in die Fresse zu hauen, wenn er glaubt im Recht zu sein (was angesichts von Schweigers Persönlichkeitsstruktur quasi per definitionem immer der Fall ist)? Nein Danke. War schade für die Zeit.