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ToKn
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3,5
Veröffentlicht am 7. September 2015
ALS- ach was haben wir uns die Eiskübel über den Schädel gekippt. Ein Haufen Geld ist zusammengekommen, aber haben wir uns wirklich mit dieser schrecklichen Krankheit auseinandergesetzt? In diesem solide gemachten Film geht es um ALS. Das Drehbuch ist ein wenig holprig. Das sei aber verziehen, weil es das erste Drehbuch von Ariane Schröder ist und die Unebenheiten durch die schauspielerischen Leistungen mehr als ausgeglichen werden. Der Film verliert sich manchmal in den Nebenhandlungen, die mitunter aber sehr akribisch ausgefeilt wurden. Die Haupthandlung dagegen verliert sich manchmal in Nebensächlichkeiten. Ich finde es mehr als gut, dass das Thema "Recht und Möglichkeit von Sterbehilfe" nicht über allem wie ein Damoklesschwert schwebt, sondern das Thema "Wie geht das direkte Umfeld aus Familie und Freunden mit so einer Entscheidung um" in den Vordergrund gerückt wurde. Die Bezeichnung "Ensemblefilm" finde ich nicht ganz zutreffend, da sich trotz der hervorragenden Leistungen aller, ein, zwei, oder vielleicht doch drei hervortuen. Allen voran natürlich Florian David Fitz, der den ALS- erkrankten Hannes überragend spielt. Auch Julia Koschitz als Hannes Freundin Kiki, steht dem in nichts nach. Hannelore Elsner- die "Grande Dame" des deutschen Filmes- was soll man da noch sagen. Die Frau, die hier Hannes Mutter spielt, braucht nur zwei, drei Mal durchs Bild huschen, gar nicht viel sagen, und hat trotzdem eine dermaßen Ausstrahlung, einfach einzigartig und sensationell. Keine Angst, sie huscht öfter durchs Bild. Der Bruder, die Freunde- allen voran der "ewige Lausbub" Jürgen Vogel, alles solide Schauspielkunst in den Nebenrollen. Musik passt! Warum der Film von manchen deutschen Kritikern verrissen wurde, keine Ahnung, er ist allemal sehenswert.
Fazit: Die Geschichte ist ein typisches deutsches Drama und daher austauschbar. Dennoch sorgen die gut aufgelegten Schauspieler und das tieftraurige Ende für einen soliden Film.
Die Darsteller agieren gut, und worauf alles hinauslaufen soll ist Kinostoff, der Weg dahin -viel Zeit im Film- allerdings weniger. Hat (natürlich schon) seine menschliche Note, kommt aber auch wie ein TV-Film der Woche daher - im Kino immerhin ohne die anschließende Diskussionsrunde. 4.5/10
Man hört viel über deutsche Filme, ob Krieg oder Komödie...allerdings ist dieser Film was anderes. Sehr bewegend wird die Geschichte von Hannes der die Nervenkrankheit ALS hat erzählt. Wie er eine Radtour macht und wie er auf seine Grenzen stösst. Der Schluss macht es auch nicht gerade leichter. Taschentücher mitnehmen und den Film auf sich wirken lassen! Es lohnt sich!
Im Grunde hat mir der Film genau das geliefert was ich erwartet, geschätzt und auch geahnt habe, leider aber nicht komplett: der Film erzählt die Reise eines Todkranken und der Freunde die ihn begleiten und macht dabei viel richtig. Leider verrutscht er aber auch etwas: wenn er schon den großartigen Florian David Fitz in der tragenden Rolle hat soll er sich auch darauf konzentrieren, statt dessen verheddert sich der Film in kleinen Nebenhandlungen die dann aber viel zuviel Zeit in Anspruch nehmen, etwa den Part des sexuell frustrierten Ehepaares das sich im Swingerclub verheddert … aber das kann man auch anders empfinden. Die Darsteller sind toll und auch wenn man sie allesamt nur flüchtig zu sehen bekommt hat man hier den Eindruck den präsentierten Freundeskreis richtig kennenzulernen und zu mögen. Die Sterbehandlung ist tragisch und ernst, aber nicht belastend. Letztich hätte ichs etwas härter und intensiver erwartet, trotzdem läßt der Film einen mit einer Träne im Auge zurück.
Fazit: Die Anteile von Road-Movie, Drama und sonstigem ist etwas ungleich, trotzdem ein bemerkenswertes Werk!