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    Sharknado 2
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Sharknado 2
    Von Michael Meyns

    Nicht nur bei den Großen sind Fortsetzungen beliebt, auch bei den Kleinen, genauer gesagt der Trash-Schmiede Asylum, weiß man wie der Hase läuft. Und so wurde dem Kulterfolg „Sharknado“ schnell eine knackige Fortsetzung hinterher geschmissen, die allen Regeln eines zweiten Teils folgt: größer, schneller, lauter – und in diesem Fall tatsächlich: besser. „Sharknado 2“ ist im Vergleich zum teilweise einfach nur doofen Erstling souveräner gespielt und geschrieben, wobei auf clevere, selbstironische Weise mit der Absurdität des Konzepts und dem Hype um den Vorgänger gespielt wird. Die Spezialeffekte sind zwar immer noch lausig, aber auch dieser Trash-Appeal macht den Tornado-Angriff von Killerhaien auf New York zu einem unterhaltsamen Genrefilm.

    Ein Jahr nach den Ereignissen von „Sharknado“ sitzt Fin Shepard (Ian Ziering), der Held der Stunde, zusammen mit seiner Frau April (Tara Reid) im Flugzeug nach New York. Durch ein von April geschriebenes Selbsthilfebuch mit dem schönen Titel „How to Survive a Sharknado“ ist das Paar zu einiger Berühmtheit gelangt. Doch statt eines entspannten Ausflugs in Fins Heimatstadt, wo seine Schwester Ellen (Kari Wuhrer) und ihr Mann Martin (Mark McGrath) mit ihren Kindern leben, geht von Anfang an alles schief: Das Flugzeug wird von Haien attackiert, die unter anderem April die Hand abbeißen. Und auch in New York bahnt sich Chaos an: Gleich drei Tornados rasen auf die Metropole zu und bringen hunderte Killerhaie mit sich. Einmal mehr ist es an Fin, den Tag zu retten und New York vor der Katastrophe zu bewahren.

    An Absurdität war der erste Teil kaum zu toppen, doch Regisseur Anthony C. Ferrante und Autor Thunder Levin mühen sich redlich. Intelligentester Dreh ist dabei, die behauptete Ernsthaftigkeit des ersten Teils komplett über Bord zu werfen und sich Hals über Kopf in absurde Einfälle zu stürzen: Bei einem Besuch im Baseball-Stadion etwa benutzt ein Spieler seinen Schläger, um kurzerhand einen anfliegenden Hai zum quasi Home Run aus dem Stadion zu schlagen. Und in der fortlaufend eingeblendeten Wettervorhersage der Today-Show, deren Mitarbeiter allesamt Cameo-Auftritte haben, werden Warnungen vor heraufziehenden Sharknados mit größter Selbstverständlichkeit angekündigt – inklusive vieler kleiner Hai-Symbole auf der Wetterkarte.

    Dass der Schauplatz diesmal das für Dreharbeiten notorisch teure New York ist, zeigt, dass Asylum ein wenig mehr Geld in die Produktion gesteckt hat. Allerdings weniger in die immer noch reichlich kruden Spezialeffekte, als in Dreharbeiten vor Ort, was dem Film nicht nur fast automatisch einen professionelleren Anstrich verleiht, sondern ganz nebenbei Erinnerungen an zahllose Katastrophenfilme weckt, in denen im Lauf der Filmgeschichte amerikanische Großstädte verwüstet wurde. An „Flammendes Inferno“ denkt man zum Beispiel, wenn die Helden Treppenhäuser hoch und runter hetzen, während das Finale tatsächlich auf dem Empire State Building spielt, wo sich dann nicht King Kong gegen Flugzeuge wehrt, sondert Fin und April gegen fliegende Haie. Dabei kommt auch Fins fast schon legendäre Kettensäge zum Einsatz und auch sonst werden auf sehr einfallsreiche Weise Haie geköpft, aufgeschlitzt und zerstückelt. Mit diesen Zutaten ist „Sharknado 2“ ein durchaus unterhaltsamer, angenehm selbstironischer Genrefilm fürs Heimkino.

    Fazit: Die Fortsetzung „Sharknado 2“ überbietet den Erstling in jeder Hinsicht deutlich: Ein interessanteres Setting, bessere Gags, straffere Handlung und ein souveränes, selbstironisches Spiel mit der eigenen Absurdität. Wenn die Qualitätssteigerung so weitergeht, wird der für 2015 bereits angekündigte „Sharknado 3“ sogar richtig gut…

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