About a Girl: Kritiken

Ich habe diesen Film gerade in der Preview gesehen um wundere mich doch sehr über die begeisterten Kritiken. Was in 'Ein Tick anders' mit der gleichen Hauptarstellerin noch brillant funktionierte - nämlich ein ernstes Thema witzig und mit gepfefferten Dialogen filmisch originell darzustellen, gerät hier meines Erachtens zu einer Farce im negativen Sinn - und das liegt daran, dass es eben etwas anderes ist, ob man eine Fast-Selbstmörderin wie hier zeigen will oder wie in 'Ein Tick anders' eine Tourette-Patientin, die aber dem Leben gegenüber positiv eingestellt ist. Die Figuren in 'About a Girl' fand ich derart klischeehaft (und mangels Glaubwürdigkeit nicht einmal witzig), dass ich mir allerdings den Film nicht zu Ende angeschaut habe. Die Story hätte meines Erachtens dringend etwas mehr Tiefgang benötigt und nicht pseudowitzige Platitüden wie z.B. die Sprüche von Charleen über den 'Neuen' ihrer Mutter spoiler: ('Ich hatte nichts gegen..., jetzt aber schon')
, die von 'glänzenden Dialogen' (laut Wikipedia Rezension der Frankenpost) meiner Meinung weit entfernt sind. Der Film ist wie viele derzeitigen deutschen Filme lebendig und technisch gut inszeniert, nur daher gebe ich noch 1,5 Punkte. Ich halte 'About a Girl' für einen weiteren Fall, bei dem die filmische Umsetzung die Intention und sogar die Story selbst schlicht verfehlt und dies von vielen Kritikern geflissentlich und absichtlich übersehen wird.

Fazit: Deutsche Komödie mit einer ernsten Thematik. Erinnert stilistisch stark an "Juno" und hebt sich dadurch angenehm von der gängigen Komödien-Kost ab. Ansonsten trüben eklatante Drehbuch-Schwächen das filmische Vergnügen.

"About a Girl" hätte ein hervorragender Film werden können. Doch zu offensichtlich sind seine Wendungen, zu wenig Subtilität liegt in seinem Humor, zu wenig Feingefühl wurde beim ausbalancieren von Tragik und und Komik bewiesen. Aber die tollen Darsteller schaffen es, den Film auf ein sympathisches Grundgerüst zu stellen, auf dem sie starke Momente schaffen, die ihn sehenwert machen!

ein köstlich amüsanter, ernsthaft unterhaltender toller film! alle darsteller sind echt grandios und trotz (oder wegen) all ihrer macken so liebenswert, das man alle in sein herz schliessen mag! speziell erwähnt werden muß (sollte) auf jeden fall natürlich jasna fritzi bauer: sie spielt dieses rotzige teenie-mädchen, das durch ein emotionales tief muß, um dann das leben so zu akzeptieren wie es ist und letztendlich sogar glücklich sein kann, mit soviel selbstverständnis, ohne kitsch und so lebensnah, daß es ein große freude ist ihr zuzuschauen!

Wahrheit und Ehrlichkeit und fast direkte Abgleichbarkeit mit dem wahren Leben – in amerikanischen Filmen ein No Go, in deutschen Filmen zumindest öfter möglich. Im vorliegenden Fall hats jedenfalls auf ganzer Linie geklappt. Wie aus dem warhen Leben gegriffen durchleuchtet der Film das Leben, die Seele und eben die Umstände die eine 15 jährige (die beiläufig von einer 26 Jahre alten Frau gespielt wird) bis an einen Selbstmordversuch treiben. Mit glaubhaften Darstellern und seiner sanften Schilderung sowie einem humorigen, witzigen Grundton punktet der Film auf ganzer Linie und in allen Punkten, auch wenn deutsche Filme dieser Art meist nur ein kleines Pubikum gewinnen. Seis drum, ein Gewinn für jeden der ihn sich anschaut.

Fazit: Gleichermaßen witzig wie todernst und rundherum gefühlvoll

Die Idee, einen Film mit einer Jugendlichen zu drehen, die sich umbringen möchte, aber dann merkt, dass das Leben auch Spaß machen kann, ist keine Seltenheit mehr, was nicht heißen muss, dass der Film nicht überraschend, lustig oder zum Heulen schön sein kann. Leider erfüllt "About A Girl" diese Kriterien nur teilweise; hin und wieder etwas Humor und die eine oder andere unerwartete Wendung. Die Witze sind durchaus passend und amüsant, wenn auch teilweise veraltet ("Wie war das Wochenende?" - "Hell, dunkel, hell, dunkel, Montag"), was den Film aber nicht weiter verschlechtert und durch eigene Ideen wieder ausgeglichen wird. Vor allem aber passt das Genre Drama nicht. Die größte Dramatik findet am Anfang bei Charleens Suizidversuch statt und ist dann durch das Erscheinen von Linus fast verflogen, das ändert auch der spoiler: Tod von Charleens Oma
nicht, der eher als Abklatscher vorhanden ist, um die Wohlfühlpampe etwas zu reduzieren. Es bleibt einfach eine Wohlfühlgeschichte, bei der auf einmal alles, das vorher passiert war, keine Rolle spielt.
Gut gelungen sind aber die Dialoge, vor allem die zwischen Jugendlichen sind authentisch, wie die mit Linus, dem Streber und die mit der schönen und beliebten Freundin Isa. Die Charaktere sind trotz (oder gerade wegen) ihrer Macken sehr sympathisch und die Schauspieler schaffen es, ihnen eine Perspektive zu geben. Jasna Fritzi Bauer spielt sehr überzeugend die Rolle der dickköpfigen, unzufriedenen Charleen.
Fazit: Wohlfühl-Teenie-Komödie mit liebenswerten Charakteren und überzeugenden Schauspielern. Wer nicht zu viel Tragik erwartet, kann sich über ein gelungenes Kino-Abenteuer freuen.

Ich habe den Film mit meiner 15-jährigen Tochter angesehen. About a Girl hat uns beiden sehr gut gefallen. Das Thema Tot/Suizid im jugendlichen Alter zu verfilmen ist ja nicht ganz einfach. Der Wechsel zwischen Tragik und schwarzem Humor ist gut gelungen. Heike Makatsch spielt Ihre Rolle als meist verzweifelte Mutter ganz prima. Die Szene mit dem Einkaufswagen ist vielleicht eine Spur überzogen. Aber letztendlich ein wunderbarer Generationenfilm. Auch ich als Vater einer 15-jährigen Tochter komme dem Phänomen der Pupertät wieder ein kleines Stück näher......