Keanu Reeves ist zurück! Und das mit viel Krach, Blut und cooler Action. Nach dem eher schwachen Einspielergebnissen von "47 Ronin" und einem noch mieseren Ergebnisses seines Regie-Debüts "The Man of Tai Chi", fährt Reeves wieder zu alter Stärke hoch und tut das was er am besten kann: nämlich kräftig austeilen.
Während die Story eher auf einen Bierdeckel passt (was in diesem Fall wirklich kein Beinbruch ist), sieht alles andere einfach nur cool aus. Sei es die Art der Fights (immer kräftig auf den Kopf), die Kameraeinstellungen (Die Kamera hält fleißig drauf..keine Schnellen Cuts...und kein rumgezappel des Kameramanns), die unterschiedlichsten Locations, bis hin zu John Wick selber. Immer gut gestylt und im Anzug.
Als Bösewichte hat man den Michael Nyqvist und Alfie Allen als russisches Vater und Sohn Gangster-Gespann engagiert. Fans vom Fach kennen Nyquist noch aus der gefeierten Millennium-Trilogie von Stieg Larsson , während Alfie Allen doch wohl eher dem Publikum der TV Serie "Game of Thrones" bekannt sein sollte.
Beide machen eine relativ gute Figur, und geben dem Publikum genau das was sie sehen wollen. hie werden wieder sämtliche Klischees bedient. Der Sohn ist ein rotzfreches Einzelkind, das denkt mit Geld und Status alles machen zu können, während der Vater ein angesehener Gangster ist, der sich jedoch bei dem Namen John Wick erst einmal kräftig in die Hose schifft.
Etwas blass hingegen bleibt Willem Dafoe. Er spielt einen Auftragskiller, der mehr einen Sidekick abgibt als einen ernst zu nehmenden Killer. Schade aber nicht weiter tragisch. Adrianne Palicki hingegen hat als "Ms. Perkins" etwas mehr Spielzeit, vergibt aber ebenfalls die Chance eine echte Femme Fatale zu sein.
Die musikalische Untermalung nahm kein geringer als Tyler Bates in Angriff. Das Bates genau der Richtige sein musste, kann man schon allein an seine "Discography" entnehmen. Darunter befinden sich Soundtracks zu Filme wie "Doomsday – Tag der Rache", "Sucker Punch" oder aber auch zu dem hochgelobten Marvel Film "The Guardians of the Galaxy". Der Score ist schweißtreibend, elektronisch unterkühlt und ganz und gar einfach nur "cool" von hämmernden Elektro Beats, über ruhigen Momenten der Selbsterkenntnis bis zu einer stylischen Jazznummer ist alles vertreten.
Aber nicht nur Instrumental kommt der Soundtrack daher. Einige Gastkünstler wie Ciscandra Nostalghia, The Candy Shop Boys, und M86 & Susie Q sind hier vertreten. Als kleines Highlight, gilt der extra für den Film eingepielte Song "Killing Stranger" von Schockrocker Marilyn Manson. Den Song haben Manson und Bates zusammen geschrieben, komponiert und aufgenommen. Das ist nicht ihre erste Zusammenarbeit. Bereits der Titelsong zur US Serie "Salem" entstand in diesem Wege.
Fazit: John Wick ist der erste positive Film in diesem Kinojahr. Nach einer gefühlten Ewigkeit kehrt Keanu Reeves wieder zur alter Stärke zurück und beschert seinen Fans einen Actionfeuerwerk der Extraklasse. Stylische Fight, gepaart mit einer Prise Humor und einem sehr intensiven Soundtrack. Mit "John Wick" ist Keanu Reeves der Charles Bronson einer neuen Generation.