Zwölf Jahre nach Ende der NS-Zeit steht die Bundesrepublik auf noch jungen Beinen und die meisten Bürger wollen die Schrecken des Krieges und der Nazi-Herrschaft einfach nur abhaken und hinter sich lassen. Nicht so Generalstaatsanwalt Fritz Bauer (Burghart Klaußner), der sich der NS-Verbrechensaufklärung verschrieben hat und 1957 den entscheidenden Hinweis auf den Aufenthaltsort des früheren SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann bekommt. Bauer will Eichmann vor Gericht bringen, doch bei seinen Recherchen wird er immer wieder behindert, und das sogar aus den allerhöchsten Kreisen: Oberstaatsanwalt Ulrich Kreidler (Sebastian Blomberg) und BKA-Mitarbeiter Paul Gebhardt (Jörg Schüttauf) sabotieren Bauer und dessen Mitarbeiter, den jungen Staatsanwalt Karl Angermann (Ronald Zehrfeld), auf alle erdenklichen Arten. Nicht nur beruflich wird die Suche nach Eichmann für Bauer und Angermann zum Spießrutenlauf, auch privat verlangt ihnen ihr Vorhaben einiges ab.
2010 überraschte Regisseur Lars Kraume mit dem düsteren Endzeitthriller „Die kommenden Tage“. Mit seinem epischen Tonfall und seiner umfassenden Vision fühlte sich dieser Film eindeutig größer an als das Meiste, was man ansonsten vom deutschen Kino gewohnt war. Allerdings machte sich das Wagnis kommerziell nicht bezahlt und so kehrte der vielseitige Kraume im Anschluss an den Blick in die nahe Zukunft in die (Fernseh-)Gegenwart zurück. Und nach diversen viel gepriesenen „Tatort“-Folgen sowie dem einfühlsame Familiendrama „Meine Schwestern“ wendet er sich nun der jüngeren Vergangenheit zu. Sein zeitgeschichtliches Drama „Der Staat gegen Fritz Bauer“ ist in den 1950er Jahren angesiedelt: Als die große Mehrheit der Deutschen die noch frische Erinnerung an die NS-Zeit zu verdrängen versucht, kämpft der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer darum, die noch lebenden Täter dingfest zu mache
Sensationelle Ausstattung, eindrückliche Geschichte und diese hervorragend gespielt und geschauspielert. Meisterwerk
Roger T
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5,0
Veröffentlicht am 13. Oktober 2015
Ein eindrücklicher Film zu einem interessanten Thema aus der jüngeren deutschen Vergangenheit.
Thomas Z.
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3,5
Veröffentlicht am 23. Mai 2018
Mitunter kommt es vor, dass Authentizität den bösen Dämon Langeweile in sich trägt. So ist "Der Staat gegen Fritz Bauer" vom Schauspiel bis zur letzten Requisite überaus glaubhaft geraten, die Atmosphäre zwischen Verkrampfung und Biederkeit als Kontrapunkt zur Widerwärtigkeit braunster Strukturen im politischen Apparat unter Adenauer wird greifbar. Inszeniert ist dieses Drama für meinen Geschmack zu harmlos. Eigentlich muss da der ...
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T.R. Ewing
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4,0
Veröffentlicht am 15. Juli 2016
Ein sehr gutes Sittengemälde der späten 50er/frühen 60er Jahre. Hochinteressant und gut gespielt. Auf jeden Fall die bessere Wahl als der thematisch verwandte "Im Labyrinth des Schweigens" von 2014. Lehrreich und faszinierend. 8 von 10