Internationaler Bestseller - mittelmäßige Inszenierung
Ein Psychothriller mit namenhafter Besetzung, der sich ruhig und düster entfaltet. Im Mittelpunkt steht Christine verkörpert von Nicole Kidman. Sie erwacht eines Morgens an der Seite eines Mannes der ihr fremd ist und kann sich an die letzten 15 Jahre ihres Lebens nicht mehr erinnern. Ben gespielt von Colin Firth, erklärt ihr dass er ihr Ehemann ist und dass sie nach einem schweren Autounfall vor einigen Jahren ihre Fähigkeit verloren hat, neue Erinnerungen zu sammeln. Sobald sie morgens aufwacht, ist alles vom Vortag vergessen. Jeder Versuch, bleibende Erinnerungen zu schaffen, scheint vergeblich. Schon bald wird ihr klar, dass ihr einige dunkle Geheimnisse verborgen bleiben. Nicole Kidman verleiht ihrer Figur geschickt die eiserne Entschlossenheit, ihr Leben und ihre Identität trotz aller Widrigkeiten zurückzugewinnen.
Der Film erinnert stark an Christopher Nolans früher Neo-Noir Film „Memento“ (2000), bei dem es sich ebenfalls um einen Krimi/Thriller über eine Figur mit einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses handelt. Es ist schon erschreckend, wie unsere Identität als Individuum von unserer Fähigkeit abhängt, uns z.B. daran zu erinnern was, oder warum wir etwas getan haben. „Ich. Darf. Nicht. Schlafen.“ ist eine unheimliche, wenn auch nicht ganz wirkungsvolle Mischung aus Familiendrama und Thriller, die den Kummer und das Grauen verarbeitet, das mit dem täglichen Verlust von sich selbst einhergeht. Diese beunruhigende Stimmung wird gut von der Kamera und dem Score eingefangen.
Der Psychothriller, spielt mit den Figuren. Colin Firth schafft mit seiner typischen ruhigen Art, zwischen Licht und Dunkelheit seines Charakters zu wechseln, so dass man nicht sicher ist ob er ein Held oder ein Bösewicht ist. Der interessanteste Aspekt der Story ist, das die Hauptfigur Christine nicht weiß, ob sie von Freunden oder Feinden umgeben ist.
Obwohl die Idee anfangs faszinierend erscheint, entpuppt sich die Umsetzung letztendlich als eher mittelmäßig und recht konstruiert mit einigen Logikfehlern, die den Unterhaltungswert mindern. Bedauerlicherweise gelingt es Regisseur Rowan Joffé nicht ganz, die Spannung konsequent aufrechtzuerhalten. Der Film schwächelt an einigen Stellen deutlich. Die Entwicklung der Atmosphäre und der Charaktere hätte reichhaltiger und komplexer sein können.
Die Puzzlestücke werden Schritt für Schritt langsam enträtselt. Die Auflösung am Ende ist mir jedoch zu abstrus und zu weit hergeholt mit zu vielen Logik- und Handlungslöchern in der Story. In einem Film voller Fragen, Zweifel und Unsicherheiten fühlt es sich völlig fehl am Platz und emotional seltsam an.
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Fazit:
Ganz gut - kann man schauen, wenn man Psychothriller mag, oder wenn man einen Faible hat für einen der drei Hauptdarsteller. Die Atmosphäre ist düster und unheimlich, aber am Ende bleibt es ein beliebiger Thriller mit generischen Elementen, wie man ihn zuhauf im TV findet.