Kaum eine Filmreihe steht so für den modernen japanischen Horrorfilm wie die „Ringu"-Filme, die nicht zuletzt dank des 2002 gedrehten US-Remakes mit Naomi Watts auch ein breites westliches Publikum gefunden haben. Nach der Fortsetzung „Ring 2" und dem Prequel „Ring 0" folgt nun mit „Sadako 3D - Ring Originals 3" nach über einem Jahrzehnt Pause der erste 3D-Ausflug der erfolgreichen Horrorreihe. Dabei gelingt es Regisseur Tsutomu Hanabusa in keiner Weise, die unheimliche Wirkung des klassischen ersten Teils zu erreichen. Sein Neuaufguss erschöpft sich vielmehr in marktschreierischen, billigen 3D-Effekten und einer wirren Geschichte.
Im Internet macht ein Video des Künstlers Kashiwada (Yusuke Yamamoto) die Runde, das den Selbstmord eines Teenagers zeigt und seine Betrachter ebenfalls in den Suizid treibt. Dennoch schnellen die Klickzahlen rapide in die Höhe. Als eine ihrer Schülerinnen dem Spuk zum Opfer fällt, stellt die junge Lehrerin Akane Ayukawa (Satomi Ishihara) mit ihrem Freund Takanori Ando (Koji Seto) Nachforschungen an. Auch zwei Polizisten wollen der Sache auf den Grund gehen und müssen bald feststellen, dass ihr neuer Kriminalfall nicht von dieser Welt ist.
Während Hideo Nakatas Original-„Ringu" durch seine gruselige Atmosphäre packte und mit punktuell eingesetzten Schockmomenten tief unter die Haut ging, setzt der vierte Teil der Reihe auf vordergründige, weder visuell noch erzählerisch überzeugende Effekte: Bei jeder Gelegenheit ertönen typische Horrorfilm-Klänge, wandeln japanische Schülerinnen über verlassene Schulflure oder fliegen dem Zuschauer via 3D animierte Hände oder Haare entgegen. Dass Tsutomu Hanabusa zudem auf zwar attraktive, aber komplett austauschbare Jungdarsteller setzt, die im Rahmen der wirren Handlung kaum Profil entwickeln, komplettiert den lauen Gesamteindruck von „Sadako 3D".
Lauerte das Verderben im ersten Teil noch auf einem VHS-Band, verbreitet sich das Grauen nun in gestreamten Internetvideos. Was als konsequente Modernisierung eigentlich Reiz besitzen müsste, bietet schlussendlich keinen Mehrwert. Denn Hanabusa versäumt es den neuen Medien und ihren Folgen größeren Raum zu geben wie es dagegen Wes Craven mit „Scream 4" vorgemacht hat. So erschöpft sich seine Auseinandersetzung im gelegentlichen Einbau eines Smartphones. Stattdessen müssen blaustichige Bilder und missratene CGI-Animationen die Spannung bis zum zerdehnten Finale halten, das immerhin einige ansatzweise pointiert gesetzte Schockmomente zu bieten hat. Die dichte Gruselatmosphäre des Originals oder des Remakes von Gore Verbinski, stellt sich in „Sadako 3D" indes nicht im entferntesten ein.
Fazit: Müde Neuauflage des modernen japanischen Horrorklassikers „Ringu", die an einer wirren Story, schlappen Effekten und farblosen Darstellern krankt.