Der aus der Ukraine stammende Schauspieler Alexander Granach erlangt im Berlin der Weimarer Zeit schnell Berühmtheit. Er ist der Star der großen Theater und schreibt sich mit seiner Rolle des Knock in Friedrich-Wilhelm Murnaus "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" in die Geschichte des Films ein. Auf der Bühne arbeitet er unter der Leitung von Bertolt Brecht und Erwin Piscator. Filmemacherin Angelika Wittlich verfolgt die Spuren des Ausnahmedarstellers zurück in seine Heimat, die heutige Ukraine, nach Polen, Russland und Amerika, wo er seine Karriere in Hollywood fortsetzte. Immer im Blick bleibt die Konstante in seinem Leben: seine große Liebe Lotte Lieven. In seinen Briefen an seine Partnerin und Schauspielkollegin gewinnt die Person Alexander Granach an Konturen und Menschlichkeit.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Alexander Granach - Da geht ein Mensch
Von Katharina Granzin
Wer war Alexander Granach? Als der aus Galizien stammende Schauspieler 1945 im Alter von nur 55 Jahren in New York starb, ging ein bewegtes Leben zu Ende. Der junge Granach, damals Bäckerlehrling, war als Teenager nach Berlin ausgerissen und schaffte es dort, an der renommierten Schauspielschule von Max Reinhardt aufgenommen zu werden. Er wurde ein berühmter Darsteller in der Weimarer Republik und hatte später das Glück, auch im amerikanischen Exil weiterarbeiten zu können. Als Granach starb, hatte er seine Autobiografie geschrieben, erlebte ihre Veröffentlichung jedoch nicht mehr. Auf der Basis dieses Buches sowie des Briefwechsels zwischen Granach und seiner langjährigen Schweizer Geliebten Lotte Lieven, hat Regisseurin Angelika Wittlich den nicht nur ästhetisch überaus feinsinnigen Dokumentarfilm „Alexander Granach – Da geht ein Mensch" gedreht. Behutsam spürt sie den Lebensstationen