Gleich zu Beginn: die Kritik nimmt sehr viel von der Handlung vorweg - quasi ein endloser Spolier. Also nur lesen, wenn man den Film bereits gesehen hat - oder wenn es einem egal ist.
Und egal ist genau das richtige Stichwort....obwohl egal ist mir dieses "Werk" ganz und gar nicht.....
Meiner Meinung nach ist "Heiter bis Wolkig" ein schwachsinniger Film, der auf die billigste Art Emotionen erzeugen möchte - nämlich mit dem Thema Krebs. Man darf mich nicht falsch verstehen, Krebs ist etwas furchtbares, und ich finde diese schreckliche Krankheit wird durch diesen Film, genauso wie im Film selbst, schamlos ausgenutzt.
2 Idioten die es lustig finden mit einer erbärmlichen Masche Frauen ins Bett zu kriegen. Einer verliebt sich Hals über Kopf (ja, ja Liebe auf den ersten Blick - einer zweiten Überprüfung hätte die naive Marie auch nicht standgehalten, wie man ja am Ende des Films klar sieht). Bei der Arbeit sind sie unkonzentriert und ihrem Chef gegenüber total respektlos (es wird versucht den Chef als "Bösewicht" darzustellen - funktioniert aber spätestens dann nicht, wenn er sich absolut korrekt und nett bei der Kündigung von Idiot Nr. 1 verhält, und wenn man bedenkt, wie sich die beiden Idioten verhalten: dauernd zu spät kommen, dem Chef Zettel an den Rücken heften, die Pause eigenmächtig verlängern,....). Idiot Nr.2 macht mit der erbärmlichen Masche den ganzen Film über weiter - keine Charakterentwicklung erkennbar. Edda nervt nur, und ihr destruktiver Trip ist nie lustig sondern nur respektlos - einmal Idiot Nr.1 gegenüber, dann einer fremden Frau gegenüber (wofür dann Idiot Nr.1 endlich eine "kassiert"), ihrer Ex-Chefin gegenüber (2 mal Einbruch und Vandalismus - ohne Folgen), ihrem Ex gegenüber (wieder ohne Konsequenzen), dann auch noch zechprellen in einem Restaurant (580 Euro - war aber immerhin ein "Gemeinschaftsprojekt") und immer ihrer Schwester gegenüber.
Die "Romanze" zwischen Idiot Nr. 1 (der übrigens bekifft und vielleicht auch unter Alkoholeinfluss Auto fährt) und Marie ist auch total unglaubwürdig. Sie haben genau einen wichtigen Moment zusammen - den auf dem Balkon, bei welchem auch das "schicksalsträchtige" Foto geknipst wird. Ansonsten baut Idiot Nr.1 eine wesentlich intensivere Beziehung zu Edda auf - und sie schreibt in ihrem Brief dann, dass Marie ihr noch einmal glauben soll, Idiot Nr.1 sei der Richtige für sie. Na eh logisch, ansonsten wären die beiden nicht zusammengekommen - wie auch ohne Basis? Nebenbei bemerkt hat er ihr nie von selbst die Wahrheit erzählt, nichtmal nachdem sie zusammen im Bett waren - daher kann sie sich nicht sicher sein, ob er es jemals gemacht hätte. Aber ein Brief und ein schönes neues Restaurant genügen für ein Happy End.
Über die Restaurantsituation bleibt mir nur zu sagen, dass ich nicht verstehe, wie Idiot Nr.2 dann plötzlich (nach dem Gespräch auf dem Dach) doch noch mit Idiot Nr.1 zusammenarbeitet, wo doch zuerst die Idee so dämlich war. Was hat seine Meinung geändert? Eddas Tod - die Idiot Nr.2 ja ohnehin nicht leiden konnte? Dass ist das Einzige was mir spontan einfällt, denn sonst war da nix.
Am allerschlimmsten ist allerdings, dass der Film anscheinend vom Publikum sehr gut aufgenommen wurde. Was nur wieder beweist, dass man einfach ein Thema braucht, welches die Menschen berührt (Krebs - das neue AIDS) und schon schalten sie jegliche Logik aus. Mitgefühl - ein einfacher und schäbiger Weg Geld zu machen. Zum Glück wurde ich auf das Kinoticket eingeladen - sonst hätte ich mein Geld zurück verlangen müssen.
Zu guter Letzt fordere ich noch die Rote Karte für den Regisseur und den Drehbuchautor (oder auch den Buch-Autor, wenn es ein Buch als Vorlage gibt) - der Film ist ein schweres Foul am guten Geschmack und am Niveau. Jeder der daran beteiligt ist gehört für ein paar Monate auf die Tribüne verbannt, wo sie sich dann selbst Filme ansehen können. Denn das sensible Thema Tod kann man auch viel besser und stilvoller umsetzten.
C