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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 12. Dezember 2020
„The Place Beyond The Pines" ist ambitioniertes und gut gespieltes Independent Kino, das sich mit zunehmender Laufzeit thematisch etwas verzettelt und in einem über konstruierten und erstaunlich banalen dritten Akt mündet, der genauso langatmig wie vorhersehbar gerät. Dank der tollen Darstellerleistungen für Indie-Fans trotzdem sehenswert, aber weit davon entfernt, das angepeilte Meisterwerk zu sein.
Vielleicht wäre (Story mässig) weniger mehr gewesen, aber 'The Place Beyond the Pines' ist trotz seiner Schwächen und stilistischen Brüche dennoch ein sehenswerter Ensemble-Film dessen mit einer guten Qualität überzeugen kann.
Was ist das für ein grandioses Drehbuch, eine tolle Regie und was für fabelhafte Schauspieler? Tief beeindruckende Story mit einer irren Wendung, die mich tief in ihren Bann gezogen hat. Filme können mich nur schwer beeindrucken, ich lese lieber, doch "The Place Beyond the Pines" hat es geschafft. Ich habe den Film seit einem Jahr bei meinem Streamingdienst vorgemerkt, doch irgendwie hatte mich die Zusammenstellung der Schauspieler eher abgeschreckt. So kann man sich schwer irren.
Sehr selten habe ich nach einem Film dieses Gefühl, als hätte ich ein Buch gelesen. Derek Gianfranco's dritte Regiearbeit vermag diesen Zauber auszulösen. Das gelingt immer dann, wenn das auf der Leinwand Gesehene nur Bruchteil dessen ist, was tatsächlich erlebt wurde, wenn also der Film eine Plattform zur Reflektion bietet. Nur so funktionieren Filme, wie beispielsweise "2001 - Odyssee im Weltraum". "A place beyond the pines" ist dabei allerdings ein handfestes Episoden-Drama um Schuld und Sühne, Vater-Sohn-Beziehungen und die schicksalhafte Verkettung von eventuellen Zufällen, was einen schnell an "Magnolia" denken ließe, wenn nicht statt Krankheit und Katharsis, Verbrechen und Korruption einen zusätzlichen Fokus bilden würden. Wie subtil am Ende der Kreis geschlossen wird, ist ohne Frage große Erzählkunst und zeugt von einem herausragenden Drehbuch. Die schauspielerischen Leistungen bewegen sich durchgehend auf sehr hohem Niveau, Ryan Gosling und Dane de Haan stechen dennoch heraus. Der Score von Mike Patton (Faith No More/Mr. Bungle/Fantômas/....), kreativer kalifornischer Paradiesvogel, ergänzt die visuelle Wucht der Bilder perfekt. Für "A place beyond the pines" sollte man sich Zeit nehmen, dann wird man reich beschenkt.
Das Hauptthema des Films ist der Versuch das 'richtige' zu tun. Je weniger man jedoch über die Handlung des Films weiß desto besser. Herausragend inszeniertes Drama, wobei jeder Schauspieler/in auf hohem Niveau agiert. Sehr zu empfehlen.
Schön wenn man sich so vertut: ich habe die Vorschau gesehen und hatte meine Meinung recht schnell sehr klar: einer dieser Thriller die zwar bis zur Unerträglichkeit hoch gelobt werden, die aber überlang, bleischwer und anstrengend ausfallen und zwar fürs Horn einiges bieten, aber definitiv keinen Spaß oder gute Laune machen. Sagen wirs so: vollkommen falsch lag ich damit auch nicht, zumindest was Überlänge und Niveau angeht. Darüber hinaus kann ich aber nur sehr erfreut und begeistert feststellen daß ich einen wirklich ganz hervorragenden Film gesehen habe. Insbesondere das Spiel von Ryan Gosling begeistert und fasziniert, wenngleich sein wahrer „Anteil“ am Film im Trailer nicht völlig richtig wiedergegeben wird. Inwieweit man mit der verschachtelten Erzählweise klar kommt liegt bei einem selber: die Geschichte rankt sich um die Probleme und Beziehungen von Vätern und Söhnen und besteht im Grunde aus drei einzelnen Kapiteln die der Film episodenhaft aneinander reiht. Humor kommt dabei nicht wirklich auf, sehr wohl aber eine konzentrierte und spannende Geschichte die auf ein schweißtreibendes Finale zusteuert von dem ich selber überrascht war wie es endet. Und meine Sorge daß das Resultat schleppend und bleischwer wird erweist sich als unbegründet – unterm Strich ist dies einfach vielseitiges, episches und gigantisches Kino.
Fazit: Üppiger Mix aus mehreren Geschichten und Genres – mitreißend, hoch spannend und mitunter Oscarreif gespielt!
"The Place Beyond the Pines" ist ein herausragendes Drama und das liegt an vielen Sachen. Andererseits ist dieser Film nicht perfekt und ob man diese Schwächen als große Kritikpunkte sieht bleibt subjektiv.
Das Tempo des Films ist in der Tat sehr langsam und der Film lässt sich die Zeit alles zu erzählen, wird aber nie wirklich langweilig. Nur im zweiten Drittel gibt es kleine Längen, da der Film meiner Meinung nach dort nicht so mitreißend ist, wie der Rest. Wenn der Film zu Ende ist, hat man wirklich das Gefühl, der Film hat eine Geschichte in jedes Detail erzählt. Wenn der Film zu Ende ist gibt es nichts mehr zu zeigen/sagen.
Die Story kann man in drei verschiedene Kapitel einteilen und ich werde nichts über diese erzählen um nichts zu spoilern. Den Trailer kann ich nur empfehlen, da dieser nichts spoilert und man später dann auch zu sehen kriegt, was der Trailer verspricht. Der Film ist spannend und interessant. Zu Tränen rühren tut er jedoch nicht, braucht er aber auch nicht. Es ist ein ruhiges Drama, welches packend ist, aber nicht klischeehaft traurig. Man könnte die Zufälle kritisieren, welche das Führen der Story sehr einfach machen. Ob dies einen arg stört oder nicht bleibt subjektiv. Manche Sachen sieht man auch kommen, doch auch da bleibt es subjektiv, ob es einen arg stört oder nicht. Jedes Drittel hat einen anderen Protagonisten. So sind die Protagonisten des Films Ryan Gosling, Bradley Cooper und Dane DeHaan. Alle drei machen einen exzellenten Job und verleihen ihrer Figur viel Tiefe und sie spielen mit einer so realistischen Art, dass es wirklich mitreißend ist, ihnen mitzuschauen.
Die Kamera ist sehr hochwertig und fängt die Dramatik der Situation toll ein. Durch die Kamera werden die Gefühle wie Stress, Liebe, Trauer oder Angst toll eingefangen und verdeutlicht. Der Soundtrack ist ebenfalls sehr passend.
Fazit: Spannend und mitreißend. Das grandiose Spiel der Darsteller machen den Film zu einen andersartigen Erlebnis.
In ''The Place Beyond The Pines'' vermischen sich teils großartige, teils haarsträubende Elemente und Wendungen zu einem zwar interessanten, aber unausgegorenen Genre-Mix. Während Ryan Gosling gut spielt und seinem Charakter einen glaubwürdigen Drang nach Freiheit, aber auch nach Verantwortung verleiht, und während er in dem spannenden Heist-Movie-Beginn vollkommen mit Ben Mendelsohn harmoniert, sind die Nebenfiguren (Eva Mendes vor allem) nur als Vehikel für die Story präsent und kaum ausgearbeitet. Zudem fällt der Film mit dem Verschwinden von Ryan Gosling nach einer Stunde nicht nur schauspielerisch, sondern auch atmosphärisch enorm ab. Dabei ist die dafür ursächliche Dreiteilung der Geschichte zwar sehr wohl ein lobenswert mutiges Unterfangen; ein derart markanter Genre- und Fokuswechsel bedarf allerdings auch der sicheren Hand eines Regisseurs, der in einer Inszenierung ungeachtet verschiedener Handlungsstränge ein organisches Ganzes konstruiert. Eine solche stilistische und filmische Kontinuität fehlt dem Film leider. Man kann - je nach Standpunkt - die letzten beiden Episoden qualitativ irgendwo zwischen mangelnder Glaubwürdigkeit und kompletter Verfehlung jeglichen emotionalen Kerns ansiedeln.
Wie die Väter so die Söhne und Ehrlichkeit währt am längsten, sind hier die passenden Sprichwörter zum Film. Gute Geschichte, chronologisch erzählt und bis zum Schluss spannend. Roadtrip zur eigenen Identität.
Wie in einem sanften Traum wandelt Luke (Ryan Gosling) zu Beginn des Films über den Jahrmarkt. In nur einem Schnitt wirft er sich in seine eher schmutzige Unifrom, die ihn Zeit seines Filmlebens begleiten wird. Ob nun angrenzende Kontaktaufnahmen, One-Man-Jobs oder die Treffen mit seiner früheren Kurzbeziehung - richtig umgemütlich wirkt auch das alles nicht, obwohl das Setting in diese Richtung steuert. Ob nun zerlöcherte, die Tattoos nur mäßig bedeckende Shirts oder abgehalfterter Wohnwagen, tristes Wetter oder Banken aus einer anderen Zeit - im Zusammenspiel mit ruhiger, nachdenklich gestimmter Musik wandelt sich die Szenerie zu einem epischen Werk im Aufbau, zwischen dunkler Vorahnung und klinisch platziertem Dreck. Kurz darauf wird das Aufbau jäh eingerissen, nur um sich auf einen anderen Kern zu konzentrieren, welcher später wieder mit nötigem Versatz ersetzt wird. Im Kern dreht sich alles um das Zwischenmenschliche, um Vater und Sohn, um die Folgen von ereignisreichen Taten und kleinen wie größeren Fehlern, die eben auch hinter den Pinien passieren und den Fortlauf maßgeblich - ob mit oder ohne innere Absicht - beeinflussen. Zwischen den Plottreibern: Bilder. Bilder und dieser Soundtrack. Und wenn es zur Sache geht: Bilder.
Nach der ersten Aussteiger-Einsetiger-Episode fühlt man sich wie in einem schon zig-fach gesehenen Cop-Drama. In der beschaulichen Stadt regiert fest implementierte Korruption, das vorher noch zum Selbsterhalt ignorierte Gewissen des neuen Protagonisten begehrt auf und ehe man sichs versieht ist ein Konflikt, der sich nie entwickelte, schon beendet. Der lange Weg zum (Anti-System-)Helden entfällt zwar dankbarer Weise, aber richtig mitnehmen lässt man sich vom distanzierten Familienvater in der Folge nicht mehr. Das ist im Grunde auch egal, da der nächste Plot ansetzt und die Figur bis kurz vor Schluss nicht mehr benötigt wird, nur sporadisch als Mittel zum Zweck eingesetzt wird.
Es übernimmt nun die nächste, von ihren Vorgängern stark beeinflusste Generation, im Stile bester "Coming of Age"-Reminiszenzen. Gelanweilt und experimantier- wie rebellionsfreudig geht es auch hier - abseits dieser Bilder - schnell zum Konflikt, der sich so weder wirklich als folgerichtig ankündigte noch in der Nachschau damit durchkommt. Irgendwie mussten sich diese kreuzenden Linien auch ins Gehege kommen, wenn der Bubenkonflikt allein nicht reicht. Reichlich konstruiert.
Wirklich passiert ist seit dem ersten Cut nichts mehr. Und so schließt sich auch nach der letzten Wendung keine Lehre, keine Rechtfertigung, kein Ergebnis an. Nur: diese Bilder. Und diese Musik. Irgendwie auch ein Verdienst, nicht die naheliegenste Schiene gefahren zu sein, rund um präsentere aber einfachere Charaktere, um einen großen Knall, um ein Fazit, um einen genretreuen Abschluss.
Wirklich eindringlich wird der Film aber nie, auch nicht mit dem audiovisuellen Vorschlaghammer. Er schmerzt wenig, die umwebende Hilflosigkeit wirkt zuweilen vorgetäuscht, da der Zweck sie überholt. Eine wirklich schöne Idee, märchenhaft untermalt und stark besetzt. Im Kern aber zündet dieser Film wenig mehr als manch solides Drama um die Ecke.
Ein genialer Film, der von Derek Cianfrance perfekt umgesetzt wurde. Dabei setzt er auf viel Gefühl, ähnlich bei bei "Blue Valentine" ! Der Film erzählt eine interessante Story über Väter und Söhne und wie sich die Ereignisse der Vergangenheit auf die Zukunft auswirken ! Dies gelangt ihm auf die einzigartige Art den Film in drei Teile zu teilen ! So erzählen die drei Hauptdarsteller Ryan Gosling, Bradley Cooper und Dane DeHaan drei unterschiedliche Teile der Geschicht, was den Film mit seinen 140 Min. Laufzeit wie ein 90 Min. Film wirken lässt. Nichts ist überflüssig in diesem Meisterwerk und fantastisch mit viel Gefühl erzählt. spoiler: Vor allem die Scene am Ende als DeHaan Cooper erschießen möchte ist doch sehr bewegend ! Und an dieser Stelle muss ich auch Dane DeHaan loben, der seine 45 Min. nutzt um einen Oscarreifen Auftritt hinzulegen ! Seine Rolle geht zwischen den beiden Hauptdarstellern doch leicht unter und viele erkennen nicht seine fantastische Performanz ! Dabei ist er allerdings der geheime Star des Films und es macht immer wieder freude ihn in dieser Rolle zu sehen ! Allerdings hat er schon in "Chronicle", "kill your darlings" und "The Amazing Spider-man 2" gezeigt das er zur absoluten Weltklasse gehört !
Fazit: Ein gefühlvolles Meisterwerk, mit einer tollen Besetzung und einem noch fantastischerem Dane DeHaan !